aber das produziert keine verschüchterten, verstörten Hunde
Wenn ich meinem Hund verhalten über Korrektur/Strafe beibringen will, lasse ich den Hund ziemlich oft ins Messer laufen bis er verstanden hat was ich will.
So zu arbeiten ist zwar möglich, aber meiner Meinung nach nicht erstrebenswert.
In erster Linie soll eine Korrektur ja dafür da sein dem Hund zu zeigen was ich nicht will.
Ich bringe dem Hund also vorher mittels bspw. positiver Verstärkung bei was ich möchte und wenn er klipp und klar weiß was XYZ bedeutet, dann kann ich korrigieren, wenn er XYZ nicht ausführt.
Damit erarbeite ich mir nicht das Verhalten sondern verstärke das nicht-Auflösen des Verhaltens.
Und das wiederum produziert natürlich keine verstörten Hunde.
Kleines Beispiel aus der Realität:
Ein Dobermann-Besitzer nimmt eine 3 Jährige Dobermannhündin bei sich auf. Die Hündin ist recht unterzogen und explosiv unterwegs.
Den Besitzer stört nun, dass die Hündin die Treppen regelrecht herunter fliegt, wenn es zum Spaziergang geht.
Also beschließt der Besitzer der Hündin beizubringen langsam die Treppen herunter zu gehen.
Jedes Mal, wenn sie die Treppen herunter fliegt, reagiert der Besitzer emotional sehr negativ (positiv strafend) indem er die Hündin anschreit und stark an der Leine ruckt. Die Hündin soll damit das Herrunterrennen als falsch verstehen und von sich aus langsamer werden.
Die Dobermann-Hündin weiß aber nicht was sie falsch macht, da sie es nicht kennt die Treppen langsam herunter zu laufen.
Jetzt verknüpft die Hündin die Treppen mit unangenehmen Erfahrungen und versucht jedes Mal der Treppensituation noch schneller zu entgehen.
Dabei wird sie "meidig" und zunehmend unsicherer.
Anstatt es so zu erarbeiten, kann ich als Trainer die Hündin bereits vor der Treppe beruhigen. Die Motivation der Hündin ist nach wie vor das schnelle "nach draussen kommen". Bevor ich also die Treppen überhaupt betrete, belohne ich das ruhige Warten indem ich erst dann einen Schritt weiter gehe, wenn sie sich beruhigt hat. Nun mache ich Schritt für Schritt immer das gleiche. Ein Schritt nach vorne, warten, beruhigen, mit einem weiteren Schritt belohnen. Wenn die Dobermann-Hündin zu ungeduldig wird korrigiere ich erst dann, wenn sie plötzlich einen Satz nach vorne machen möchte. Die Korrektur ist dann aber kein Leinenruck, da sie damit nur noch mehr Aufregung verknüpft hat, sondern das ruhige zurück ziehen an die ursprüngliche Stelle. Damit bestrafen ich sie damit, dass sie wieder ein Stück weiter Weg von der Haustür ist.
Und immer so weiter.
Irgendwann läuft die Hündin nicht mehr ganz so halsbrecherisch die Treppe herunter.