Das ist vielleicht eine "unpopular opinion", aber ich bin der Meinung, Modehund hin oder her, dass man jeden Hund soweit beschäftigt bekommt, dass er eben kein Nervenbündel wird.
Also auch wirklich mit jeglicher Form von Beschäftigung, solange man von einem Hund keine Dinge abverlangt, die er wirklich nicht kann.
Ich gehe mit meinen Schäferhunden keine Schafe hüten, zum Beispiel.
Ich denke, solange man sich als Hundehalter bewusst ist, welchen Hund man hat (High Energy oder low energy), kann man echt viel mit einfachen Beschäftigungen machen.
Im Endeffekt weiß der Hund ja nichts von seiner ursprünglichen Bestimmung und die wenigsten Hunde durchleben eine Sinnkrise, wenn sie beispielsweise als Jagdhunde nicht jagen gehen können
So funktioniert Genetik halt nicht, hat Gründe das diverse Rassen extrem problematisch sind/werden bei Haltung als Family Dog ohne rassegerechte Beschäftigung und das nie etwas an das rankommt was sie wirklich brauchen.
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Die Frage ist auch, wie viele Family Dogs werden denn überhaupt sinnvoll beschäftigt? Dass Hunde überhaupt problematisch werden liegt nicht nur an der fehlenden Beschäftigung.
Als ich selber noch überhaupt keine Ahnung von Hunden hatte, aber einen Schäferhund, war das Problem nicht die Beschäftigung. Der Typ war gut beschäftigt.
Von Obedience bis Suchspiele, über Rennen und Schwimmen war alles dabei (Ruhe auch). Dennoch war er problematisch.
Problematisch aggressiv.
Da ging es um die Erziehung und das Handling. In diesen Punkten war ich damals sehr unbeholfen und die Konsequenz daraus war ein Hund, der meinte dass es OK sei Kinder, Männer, Frauen, Senioren, Pferde, Schafe, Esel, Hunde zu stellen.
Genetisch ist es, klar, es hat nur wenig mit Beschäftigung zu tun.
Eben weil es genetisch bedingtes Verhalten ist, wird es mit ausreichender Beschäftigung nicht verpuffen.
Ares würde bis heute noch Fremde stellen, wenn ich ihn lasse. Das hat er schon gemacht als er noch grün hinter den Ohren war. Mit zarten acht Wochen Lebensalter.
Die Wahl der Rasse sollte natürlich nicht nur darauf beruhen ob man den Hund beschäftigt bekommt, sondern ob man damit zurecht kommt, dass der Hund unter Umständen sein gesamtes Leben lang Verhaltensweisen zeigt, die nicht veränderbar sondern nur handlebar sind.
Denn ein Viszla wird auch noch zuhause jagen, wenn man ihn jagdlich führt. Er stellt das nicht einfach aus sobald er auf einem normalen Spaziergang ist.
Hier kommt es auf die Bereitschaft des Menschen an mit diesen Hund 10,12,13 oder 14 Jahre zu leben.
Beschäftigung soll dem Hund in erster Linie einen Sinn geben. Sie soll verhindern, dass er depressiv oder übersteigert nervös wird.
Beschäftigt werden, kann jeder Hund irgendwie.