Hallo, Betti,
des Übels Wurzel scheint mir die Aggression gegenüber Artgenossen zu sein. Mit dem Maulkorb kannst Du vielleicht die "Symptome" bekämpfen, aber nicht die eigentliche Ursache.
Stell Dir vor, Du hättest ein Magengeschwür. Die Beschwerden kannst Du mit Säureblockern und Schmerzmitteln in den Griff kriegen bzw. verschleiern, aber das Geschwür bleibt und wird irgendwann durchbrechen.
Du mußt versuchen herauszufinden, was die Ursache der Aggression gegen andere Hunde ist.
Ansonsten kann der Maulkorb auf die Dauer eine verheerende Wirkung haben. Wenn Deine Hündin z.B. angstaggressiv ist und ihr Verhalten eine übersteigerte Abwehrreaktion, wäre der Maulkorb eine Katastrophe für sie - sie kann dann ihre übliche Strategie ( "wenn ich mich gebärde wie ein reißendes Raubtier, wird der Andere Angst vor mir haben und mich in Ruhe lassen") nicht mehr anwenden, fühlt sich hilflos ausgeliefert.
Du schreibst, daß sie an Deinen Beinen "klebt" und sich noch nicht mal traut, zu pullern - das spricht schon für eine solche Angst. In dem Fall wäre der Maulkorb eine Art Psychofolter und könnte auf Dauer schwere psychische Schäden/Verhaltensstörungen verursachen.
Allerdings ist die "Ursachenforschung" bei solchen Aggressionen recht schwierig - am besten suchst Du Dir professionelle Hilfe.
Als Lektüre kann ich Dir die Bücher von Thomas Baumann empfehlen (ehemaliger Leiter der Diensthunde-Ausbildung der Landespolizei Sachsen,öffentlich bestellter Sachverständiger im Hundewesen, hat jetzt ein Zentrum für verhaltensauffällige "Problem"-Hunde in Brandenburg und mehrere sehr interessante Bücher geschrieben).
Ich wünsche Dir viel Erfolg mit Deiner Hündin!
Liebe Grüße
Gisela