Beiträge von Vriff

    Mal ganz ernst, meine Nachbarin freut sich gerade wie viel Zeit sie für sich hat und macht ihren Garten gerade richtig schön. Mit über 90 darf man an Allem was Gutes finden. Ist ja nicht so, dass ich seit Jahren frage, ob ich einkaufen soll.

    Was die Frage aufwirft, warum sie mit über 90 sonst nicht die Zeit hat, zu tun was sie möchte. :denker:

    Weil einkaufen in ihrem Zustand zur Tagesaufgabe wird...


    Ihre Familie witzelt schon, was sie in 10 Jahren nicht geschafft haben, schafft Corona in 3 Tagen. Sie hat jetzt auch Internet und benutzt ihr Handy für Videotelefonie, mein alter Ebookreader ist plötzlich auch sehr willkommen. Nur am Klingelzwang bevor sie anruft müssen wir noch arbeiten. Aber wir sehen es als ideales Hundetraining, wenn es ständig klingelt und nichts passiert.

    Deine ist 1,5m besser 2m lang, mein Beileid. Bin ne Frau, muss mir mit billigen Poolnudeln behelfen, kein integrierter Abstandshalter vorhanden.


    Mal ganz ernst, meine Nachbarin freut sich gerade wie viel Zeit sie für sich hat und macht ihren Garten gerade richtig schön. Mit über 90 darf man an Allem was Gutes finden. Ist ja nicht so, dass ich seit Jahren frage, ob ich einkaufen soll.

    Gab doch mal so eine Kampagne vom, ich glaube, ADFC in der sich alle Poolnudeln an den Fahrradgepäckträger geschnürt haben um auf den Überholabstand hinzuweisen. Vielleicht sollte man das jetzt auch mal machen.

    Meine größte Angst ist es ja immer den Moment zu verpassen, wenn aus Leben mit Zipperlein ein unnötiges Leiden ohne Lebensqualität wird. Einfach weil ich sie nicht gehen lassen will und man betriebsblind wird.

    Alles einzeln ist es ja auch kein Drama, aber in Summe, hat sie ja doch fleißig gesammelt.


    Sacco da bewundere ich dich ja für, so einen Kandidaten übernehmen und dann anständig zu versorgen. Normalerweise bekomme ich bei dem Wort gerettet ja Zustände, bedeutet es doch viel zu oft, billiges Pferd gekauft und dann zu Tode geschrubbt oder auch nicht besser versorgt.

    Für so was bin ich ja zu egoistisch und geizig. Hier darf jeder gerne alt werden und wird dann auch versorgt, aber einziehen darf nur jung, gesund und brauchbar. Bin aber auch Sportler, für einfach nur Pferdehaltung fehlt mir die Leidenschaft und ich hätte keine. Gerade im Hinblick auf die obigen Nachteile. Wenn ich es mir locker leisten könnte, vielleicht, aber so "reich" werde ich wahrscheinlich nie sein.

    Oder von Arthrose, schlechter Hufbearbeitung, ...

    Mal von Leidensgenosse zu Leidensgenosse, hier hat Tagebuch schreiben geholfen. Gute Tage, schlechte Tage und was so aus Pferdesicht passiert ist, Haltung, Futter, Arbeit, Wetter, etc..

    Und der Akzeptanz von einzelnen schlechten Tagen, meistens war es am nächsten Tag wieder gut, aber ich neige zu Perfektionismus und Aktionismus, ist doch das allerliebste Lieblingspferd und das letzte bisschen lebende Kindheit.



    Bin ja nicht alleine, aber hier würde Pferd und Hund nicht gehen, wenn das nicht kombinierbar wäre. Gut ich war immer Selbstversorger bzw. jetzt Rentnerpfleger plus Zweitpferd. Aber auch mit einem gesundem Pferd in Vollpension wäre es stressig und sobald irgendwas passiert nur noch Mängelwirtschaft. Und beim Pferd ist immer irgendwas extra, sei es mal eben schnell 3x täglich Augensalbe geben, einen Urlaubstag für die Hufpflege opfern oder unzuverlässige Stallbetreiber. Als Selbstversorger ist es auch nicht besser, Zäune gehen prinzipiell dann kaputt, wenn man keine Zeit hat und sich um Heu kümmern müssen, war die letzten zwei Jahre kein Vergnügen.


    Der größte Unterschied zu allen anderen Haustieren ist neben den Kosten die Abhängigkeit zu Mitmenschen. Bei der Fütterung, dem Auslauf und der Versorgung meines Hundes habe ich freie Hand und kann selbstverantwortlich entscheiden. Beim Pferd alles nur bedingt. Man muss immer Kompromisse eingehen. Und Pferdeleute sind alle seltsam, ja auch ich und man muss sich damit arangieren. Man denke an Corona, im Stall wird fröhlich Pilz verschleppt, fremde Pferde doof vergesellschaftet, gefüttert was nicht gefüttert gehört...

    Mir hat das mitunter das Hobby mächtig versaut, da gab es auch einige Verzweiflungstränen und ich hätte mir gewünscht kein Pferd zu haben.


    Und auch wenn es sich belehrend anhört, es ist immer teurer als geplant, immer. Und die Preise haben die letzten Jahre massiv angezogen, bei allem. Selbst der Dauerweideplatz in Hintertupfingen kostet inzwischen fast so viel wie früher meine komplette Pferdehaltung.

    Finde ich eine schwierige Frage. Früher hätte ich sofort gesagt, Tierhaltung selbstverständlich nur wenn genug Geld da ist. Doch was heißt genug, meine Lebenserfahrung sagt mir, egal wie gut das Einkommen und wie groß die Ersparnisse. Manchmal hilft beides nicht und man steht ohne Geld da. Und zum Glück ging es immer gut, wenn auch manch entbehrungsreicher Monat dabei war, hoffentlich bleibt es so. Mein Zoo hat sich auch nie an Durchschnittskosten gehalten, so blöd es klingt es gab die Billigen und die Teuren, das Los war unabhängig ihrer Herkunft oder sonstiger Kriterien. Der Sparsamste war übrigens ein 12 Jahre alter, schwer kranker, austherapierter Kater, der seine letzten Wochen auf dem Sofa verbringen wollte. Der ist einfach gesund geworden, hat noch 9 Jahre gelebt und den Tierarzt nur noch einmal zum Zahnstein entfernen gebraucht.


    Tierleid entsteht leicht, nicht nur wegen Geldmangel. Kenne genug Menschen denen ihr Tiere nichts wert sind, obwohl eine Behandlung rein finanziell möglich und am Ende der Skala die, die zwar alles tun, aber es für mich nur noch leidensverlängernde Maßnahmen sind.


    Es gibt eine Untergrenze bei Anschaffung. Das normale Leben sollte gesichert sein, ohne sich massiv einschränken zu müssen. Und die gesicherten Tierhaltungskosten samt kleinem Polster sollten auch noch möglich sein. Der Rest ist Wille zum Verzicht und Risikobereitschaft, leiden müssen eh immer die Tiere.

    Ist blöd, ist aber so. Gibt kein perfekt und einen Tod muss man sterben. Habe auch lange gebraucht um mich damit abzufinden. Meine EMS Omi leidet zusätzlich noch an COB und Arthrose und 100 Zipperlein und steht als Frischluftfanatiker in einer Strohbox. War der beste Kompromiss mit all ihren Bedürfnissen. Und erstaunlicherweise geht es ihr wirklich gut. Obwohl sicher nicht ideal.


    Wenn er noch Schmerzen hat ist Zwangsbewegung ja auch nicht unbedingt das Richtige. Es gibt so viele Stellschrauben an denen man drehen kann und bei jedem Pferd ist etwas Anderes der Schlüssel. Hier sind Äpfel das Böse, gibt sozusagen sofort Pulsation, auch in Homöopathischen Mengen. Kiloweise Hafer sind im Winter hingegen kein Problem. Muss man nicht verstehen.

    Ihr schafft das schon und findet euren Weg.

    Diät und Bewegung. Hier hat konsequent tägliches stramm Spazierengehen und am Besten noch 20min locker joggen und galoppieren am Stück geholfen. Ansonsten hatte ich zwischenzeitlich echt rippiges Pferd ohne Muskeln, dafür mit großen Fettpolstern vor der Schweifrübe und am Hals. Da hat alles Diät halten nichts geholfen.

    Wir hatten aber Glück und noch nie Rehe, sondern nur kleinere Stoffwechselzipperlein. Frühling ist immer doof, egal wie Haltung und Fütterung sind. Da bete ich jedes Jahr, den Rest des Jahres ist sie eher normal bis dünn.


    Wo wir dabei sind, ich sitze zu Hause und finde es einfach nur schlimm. Zwischenzeitlich habe ich mir fast gewünscht, dass noch jemand ausfällt und ich einspringen darf. Und mich gleich mal schlecht gefühlt, wegen dieser Gedanken...


    Ansonsten versuche ich gerade nicht so viel Stall mitzukriegen, sonst muss ich mich nur über meine Mitmenschen aufregen und ärgern. Es wird jedes Pferd gut versorgt, es sind aber nur noch 2 Menschen auf 70 Pferde, da musste manches im Plan verändert werden. Aber die Grundversorgung steht, es gibt Notfallpläne und man müsste sich eigentlich wenig Gedanken um sein Pferd machen. Wir reden von Kleinigkeiten wie 2 statt einem Pferd führen, wo möglich oder der Bitte wer da ist möge doch sein Pferd selbst führen.


    Aber Webcam ist richtig cool, Oma rosst wie blöd und genießt den Frühling in vollen Zügen und das Robustpony lässt schamlos die Mimose raushängen und freut sich, dass jetzt so viele Menschen nur dafür da sind ein-, aus -, umzudecken, täglich den juckenden Pelz zu schrubben und es ausnahmsweise Heu und Kraftfutter auf der Wiese gibt.