Beiträge von Vriff

    Und genau sowas wird eben nicht als Problem wahrgenommen. Ist doch ein toller Hund. Macht keinen Unfug und ist aktiv, intelligent und witzig. Also ein typischer BC.

    Wenn so ein Hund anfängt Kinder zu treiben und in die Beine zu zwicken, wird es zwar ebenfalls als typisches Hütehundverhalten bezeichnet, was ja auch stimmt. Aber als Problem erkannt und behandelt. Beißen geht halt nicht.


    All die anderen Kleinigkeiten, laufen halt oft unter lustig oder süß, solange sie Mensch nicht verletzen oder nerven.

    Ich kenne auch ganz, ganz viele unproblematische, tolle Hunde. Die führen aber alle kein "normales" Leben. Zumindest keins, was die Meisten so unter normal verstehen und ich möchte nicht wissen, wie viele davon einfach nur einen Menschen haben, der sie gut managt und die deshalb nicht auffallen.


    Vielleicht muss man so einen Hund mal gehabt haben um zu verstehen, was eigentlich das Problem ist.

    Hier gibt es einen BC der sobald die Leine ab ist, in Endgeschwindigkeit in großen Kreisen um seinen Halter rennt. Bei Pfiff sofort Spalier steht und ununterbrochen seinen Menschen anhimmelt.

    Alle Welt ist neidisch auf diesen toll erzogenen Hund der nie was falsch macht.

    Für mich ist das eine arme Socke, die ihren Adrenalinrausch nicht verarbeiten kann und wie ein Drogensüchtiger nur auf der Suche nach dem nächsten Kick ist.

    Ich habe diesen Hund noch nie in einem normalen Altagsmodus erlebt. Vielleicht gibt es den, ich befürchte aber eher nicht.

    Zumindest wird mein Hund der im Biergarten entspannt zusammengekugelt daliegt, aber mal den Kopf hebt und wenn es ganz arg ist auch mal aufspringt, als wesentlich unerzogener empfunden als 3 Stunden Platz, wo jeder Muskel angespannt ist und Hund ununterbrochen auf das nächste Kommando wartet.


    Das Problem beim BC ist einfach, die werden meistens nicht zum Problem des Menschen, sondern zum Problem für sich selbst.

    Für mich ist das kein Problem für ein Forum. Man kann aufgrund deiner Beschreibungen keine Tips geben, die nicht ggf. so unpassend sind, dass es nicht zu weiteren Vorfällen kommt.


    Ab sofort gehört der Hund so gesichert, dass es keine Möglichkeit für weitere Bisse gibt.

    Dann muss der Hund erstmal einem Tierarzt vorgestellt werden und ein Hundetrainer, der sich mit derlei Problemen auskennt, wäre angemessen. Tierheim schon informiert? Vielleicht können die euch weiterhelfen.

    Und auch Abgabe fände ich nicht die schlechteste Lösung, wenn es innerhalb so kurzer Zeit zu derart massiven Problemen kommt.

    Rollbert .

    Ich interpretiere da einfach mal raus, dass dein Mali eine gesunde Mischung aus wtp und wtw hat.


    Bestätigt auch mein Gefühl, dass diese beiden Eigenschaften oft zusammen gehören, sich gegenseitig ergänzen, aber nicht unbedingt voneinander abhängig sind.


    Für mich ist wtw, Hund möchte diesen Job machen, im Zweifelsfall auch ohne Mensch. Als Extrembeispiel da mal einen in der Herde lebenden Schutzhund. Wtw mit wenig wtp.

    Brauchst du einen Koppelgebrauchshund, lebst in der Einöde und bist bereit deinen restlichen Alltag auf die Befindlichkeiten deines Hundes auszurichten?

    Falls ja, ganz klare Empfehlung. Sind wirklich tolle Hunde, ich mag sie sehr.


    Trifft irgendeiner dieser Punkte nicht zu, denke da bitte noch 2 - 100x drüber nach.


    Hier kommt jetzt ein persönlicher Erfahrungsbericht, der sicher sehr von meinem Hund geprägt ist, aber wenn ich mich so umschaue was als Stadt BorderCollie rumläuft und mich mit anderen BorderColliehaltern unterhalte, finde ich da immer einige Parallelen.


    Eingezogen ist ein erwachsener Familienhund. Ohne Hütetrieb (absolute Ausnahme, selbst unter Showlinien), Jagd-, Wach- und Schutztrieb. Von allen damit einhergehenden Problemen blieb ich ebenfalls verschont.

    Vom ersten Tag an konnte dieser Hund an jedem Ort beliebig lange alleine bleiben, fährt gerne Auto, war leinenführig, macht nichts kaputt, hört auf's Wort, ist mit Allen und Jeden verträglich. Und noch viele Dinge mehr die ihn zu einem wirklich tollen Hund machen.

    Trotzdem war es der schwierigste, komplizierteste und zeitintensivste Hund den ich jemals hatte.


    Ab einem gewissen Erregungs- und Stresslevel hat er einfach in Alles gebissen. Alles heißt auch wirklich alles. Menschen, Gegenstände, sich selbst, ganz egal. Zusätzlich hat er sich die Pfoten blutig geschleckt.

    Diese Hunde sind so dermaßen reizoffen und haben Probleme damit umzugehen, wenn sie das nicht beigebracht bekommen haben, das kann man sich wie eine Mischung aus ewiger Welpe und Autist vorstellen, das Im ersten Moment einfach alles stressig ist.


    Ich fasse mal ganz grob zusammen. Statt cooler Tricks und Sport, kann ich jetzt Gefühle clickern. Zum Agility wäre mein Hund super geeignet. Leider müsste er die komplette restliche Zeit darauf verwenden die Eindrücke zu verarbeiten und zu regenerieren. Er lebt aber nicht in einer dunklen Gummizelle, also geht das nicht.

    Man muss sich einfach klar machen. Die brauchen echt Arbeit und Auslastung, aber mindestens genausosehr Pause, Feierabend und Urlaub. Beides ist im normalen Leben ohne Weiteres nicht da.


    Hier besteht der Alltag aus, wie ist der Hund drauf, was hat er heute schon gemacht, was schafft er heute noch? Meine Pläne und Wünsche sind da untergeordnet, sonst siehe oben. Beißen und schlecken. Ich hoffe immer, dass mein Hund nicht dafür sorgt, dass sich jemand einen BC einfach so anschafft, weil er doch so normal und entspannt wirkt.

    Schön, dass so viele mitmachen.


    Mögt ihr vielleicht eure persönliche Defintion von wtp, ..., ergänzen. Ich habe nämlich ganz oft das Gefühl, dass zwar die selben Begrifflichkeiten verwendet werden, aber doch jeder etwas anderes darunter versteht.


    Ich fange mal an. Ich stelle mir Charaktereigenschaften wie ein großes Spinnennetz vor. Da gibt es Sachen die zusammenhängen und sich Gegenseitig beeinflussen und Dinge die völlig unvereinbar miteinander sind und wie ein Zahlenstrahl im Spinnennetz liegen.

    Und jedes Individuum hat seinen ganz eigenen Platz im Netz. Die Einen haben von Allem ein bisschen und sitzen irgendwo in der Mitte und Andere ganz außen sind extrem einseitig veranlagt.


    Mich würde einfach interessieren, was gibt's da eigentlich alles. Und was bedeutet das für das Zusammenleben mit solchen Hunden.


    Für mich gehören da wtp und ignorant zusammen.

    Ein ignoranter Hund zieht sein Ding durch unabhängig ob Mensch das jetzt gut oder schlecht findet. Es ist ihm schlicht und ergreifend egal. Für mich sind solche Exemplare unerziehbar.


    Wtp ist für mich da schon genauer zu erläutern. Im Hinterkopf die Zahlenstrahltheorie behalten.

    Ganz vereinfacht gesagt ist wtp für mich erstmal ein auf Harmonie bedachter Hund, der Wert auf ein friedliches Miteinander legt und sein Verhalten dadurch beeinflusst wird.

    Das unterstelle ich noch fast jedem Hund. Heißt aber nicht, dass so ein Hund seine eigenen Bedürfnisse nicht über den Harmoniewunsch stellt oder vorher nach der Meinung vom Menschen fragt.

    Nächste Stufe ist für mich das, was Viele unter wtp verstehen. Ein Hund der sich freut, wenn sein Mensch sich freut. Dieser Hund ist leicht zu motivieren und durchaus bereit seinen eigenen Wunsch nach Kaninchenbraten, um des lieben Friedens Willen, hintenanzustellen.

    Das sind Hunde die einem das Leben gefühlt einfacher machen und die ich persönlich auch relativ leicht erziehbar finde.

    Und dann gibt es da noch viel wtp. Das sind Hunde die vor lauter Gefallen wollen auch ganz schnell in ein gewisses Suchtverhalten fallen. Die Bestätigung brauchen und dafür auch bereit sind eigene Bedürfnisse auszublenden. Sei es hunger, Schmerz oder nur keine Lust.

    Hier wird es wieder schwierig. Hund liest einen nicht nur jeden Wunsch von den Augen ab, sondern erwartet auch einfach Führung und Bestätigung. Sonst sucht er sich anderweitigen Ersatz. Leider oft in Neurosen und Zwangshandlungen. Als Hundehalter wird man da auch schnell austauschbar. Beispiel Balljunkie, dem ist es eigentlich egal wer den Ball wirft.

    und was man selbst so drüber denkt.

    Jeder hat schon mal davon gehört, aber was steckt wirklich dahinter. Sind will to please und will to work, das Gleiche. Hängt es zusammen? Geht das eine ohne das Andere? Ist ein Terrier stur und unerziehbar oder kreativ mit eigener Meinung und möchte gerne davon überzeugt werden, das das was Mensch möchte, du gerade das war, das er tun wollte.

    Das sollen nur Beispiele sein, gerne ergänzen.


    Was empfindet ihr als einfach, was als schwierig. Welchen Einfluss hat es auf den Alltag mit Hund?

    Gibt es eigentlich ein Thema über wtp, wtw, stur, verhaltensoriginell und was es sonst noch gibt. Wie jeder das so interpretiert und empfindet. Welche Rassen von was betroffen sind. Was irge ndwie zusammengehört. Was sich gegenseitig ausschließt.


    fände ich total interessant, habe aber auf die Schnelle nichts gefunden und hier passt es nicht ganz zum Thema.

    Aber warum denn nicht, wie soll man denn sonst wissen, ob die Wurmkur keinen massiven Schaden angerichtet hat. Allerdings darf man da nicht das nicht ganz unerhebliche Infektionsrisiko an der Einstichstelle vergessen.


    Liebe TE, ich finde es wirklich gut, dass du dir Gedanken um den Nutzen-Kosten-Faktor von medizinischen Eingriffen machst. Ich würde auch gerne über so Dinge, wie würden nicht vielleicht 2 statt 3 Wurmkuren, dank heutiger Hygienebedingungen reichen oder was könnte man zur Wurmprophylaxe tun oder auch nochmal ernsthaft über selektive Entwurmung.


    Jetzt haben wir uns schon vom Thema Welpen entfernt und Einzelfälle von denen man mal gehört hat beeinflussen mehr als alles Andere.


    Das Wurmkuren Nebenwirkungen haben, kam ganz am Anfang schon mal zur Sprache das verwundert keinen.


    Aber ich bleibe dabei, selbst wenn eine typische Nebenwirkung der Tod wäre, ich würde immer noch entwurmen, wenn das Risiko zu sterben ohne Wurmkur größer wäre.

    Natürlich dann nicht mehr so unbeschwert und sorglos wie jetzt, aber nötig wäre es halt trotzdem, solange es keine sicheren Tests gibt und die Gefahr einer Verwurmung so groß ist.