Mir geht es hier gerade um alle Hunde, die ohne Arbeitsprüfung im VDH gezüchtet werden. Also wirklich von Mops, Dalmatiner über Kangal zum Golden Retriever und alles dazwischen. Schäferhunde mit IPO Prüfungen sind für mich da draußen z.B..
Ich habe mich da einfach mal querbeet durch Züchterwebseiten geklickt. Mir geht es gerade nicht um die Unterscheidung "guter" Züchter, "schlechter" Züchter.
Allen gemeinsam waren hübsche Hundefotos, soweit naheliegend.
Mir persönlich geht es bei Zucht um ein Ziel, das ich erreichen möchte und einen Plan, wie das gelingen soll. Fehler und Rückschläge sind da zu erwarten, Zucht ist nicht perfekt und berechenbar.
Also suche ich solche Infos. Den Punkt Zuchtziel gibt es für gewöhnlich nicht, aber bei "Über uns" lässt sich mitunter fündig werden. Persönlicher Lebenslauf und die Frage warum züchte ich, wird häufig beantwortet. Für mich gehört sowas in ein persönliches Gespräch und zum gegenseitigen Kennenlernen, aber das kann ja jeder für sich entscheiden.
Wenn ich da zwischen den Zeilen lese, steht da 'ich mag Hundebabys und Rasse XYZ' und weil man halt noch irgendwas schreiben muss das Wort 'Familienhund'. Was das im Speziellen heißen soll, wurde wieder nicht definiert.
Also mal meine Definition über die man gerne diskutieren darf:
-gesund
-langlebig
-nervenstark
-stressresistent
-anpassungsfähig
(Optik, Temperament und spezifische Rassecharekteristika mal außen vor gelassen)
Nur weil etwas nicht explizit erwähnt wird, heißt das ja noch Lange nicht, dass sich da jemand keinen Kopf gemacht. Eher das Gegenteil, unverbesserlicher Optimist halt.
Mal den Punkt Gesundheit rausgegriffen und geschaut ob sich da für mich irgendeine Form von Zuchtselektion finden lässt. Vom Verband vorgegebene Vorsorgeuntersuchungen mal als obligatorisch hingenommen, die Ergebnisse, waren auch großteils bei den Elterntieren angegeben.
Und sonst sah es da echt mau aus. Bei keinem Wurf Angaben zu Untersuchungsergebnissen beim späteren Halter. Macht kaum Einer, ist mir auch klar. Aber da wurde auch nicht darauf hingewiesen, es beworben oder sonst irgendwie der Eindruck erweckt, da nennenswerte Daten zu erheben. Infos zum richtigen Futter, Umzug, und ähnlichem gab es reichlich. Bei generell informationsarmen Webseiten, mag ich mir kein Urteil erlauben worüber der Züchter aufklärt.
Sterbedaten und Todesursache auch kaum vorhanden.
Soweit so gut, dafür gab es rührselige Geschichten von verstoßenen Welpen, die aufopferungsvoll mit größtem züchterischem Wissen gepäppelt wurden. Ok, kommt vor und wie emotional jemand mit etwas umgeht ist individuell. Dann geht es weiter mit der besonders innigen Verbindung und der Seelenverwandschaft. Gut, ist menschlich, emotionale Ausnahmesituationen schweißen zusammen, geht mir auch nicht anders. Das Ende der Geschichte, Tada der neue Zuchthund ist gefunden. Das ist der Moment in dem ich mich frage, wo jetzt eigentlich die Zucht ist. Von einem Züchter erwarte ich, dass er bei seinen Hunden zwischen dem geliebten Tier und dem Zuchtwert unterscheidet.
Das mal als Diskussionsgrundlage. Natürlich habe ich keine ordentliche Statistik erstellt, subjektiv geurteilt und vielleicht einfach nur Pech beim durchklicken gehabt. Was ist für euch Zucht und wie sollte eine Familienhundezucht ausschauen?
So Sachen wie Bällebad, Kindergartenbesuch und Welpen im Bett gehört für mich zur Sozialisation, mir geht's um die genetische Komponente.