Beiträge von Vriff

    Mir geht es hier gerade um alle Hunde, die ohne Arbeitsprüfung im VDH gezüchtet werden. Also wirklich von Mops, Dalmatiner über Kangal zum Golden Retriever und alles dazwischen. Schäferhunde mit IPO Prüfungen sind für mich da draußen z.B..


    Ich habe mich da einfach mal querbeet durch Züchterwebseiten geklickt. Mir geht es gerade nicht um die Unterscheidung "guter" Züchter, "schlechter" Züchter.

    Allen gemeinsam waren hübsche Hundefotos, soweit naheliegend.


    Mir persönlich geht es bei Zucht um ein Ziel, das ich erreichen möchte und einen Plan, wie das gelingen soll. Fehler und Rückschläge sind da zu erwarten, Zucht ist nicht perfekt und berechenbar.

    Also suche ich solche Infos. Den Punkt Zuchtziel gibt es für gewöhnlich nicht, aber bei "Über uns" lässt sich mitunter fündig werden. Persönlicher Lebenslauf und die Frage warum züchte ich, wird häufig beantwortet. Für mich gehört sowas in ein persönliches Gespräch und zum gegenseitigen Kennenlernen, aber das kann ja jeder für sich entscheiden.

    Wenn ich da zwischen den Zeilen lese, steht da 'ich mag Hundebabys und Rasse XYZ' und weil man halt noch irgendwas schreiben muss das Wort 'Familienhund'. Was das im Speziellen heißen soll, wurde wieder nicht definiert.


    Also mal meine Definition über die man gerne diskutieren darf:

    -gesund

    -langlebig

    -nervenstark

    -stressresistent

    -anpassungsfähig

    (Optik, Temperament und spezifische Rassecharekteristika mal außen vor gelassen)


    Nur weil etwas nicht explizit erwähnt wird, heißt das ja noch Lange nicht, dass sich da jemand keinen Kopf gemacht. Eher das Gegenteil, unverbesserlicher Optimist halt.


    Mal den Punkt Gesundheit rausgegriffen und geschaut ob sich da für mich irgendeine Form von Zuchtselektion finden lässt. Vom Verband vorgegebene Vorsorgeuntersuchungen mal als obligatorisch hingenommen, die Ergebnisse, waren auch großteils bei den Elterntieren angegeben.

    Und sonst sah es da echt mau aus. Bei keinem Wurf Angaben zu Untersuchungsergebnissen beim späteren Halter. Macht kaum Einer, ist mir auch klar. Aber da wurde auch nicht darauf hingewiesen, es beworben oder sonst irgendwie der Eindruck erweckt, da nennenswerte Daten zu erheben. Infos zum richtigen Futter, Umzug, und ähnlichem gab es reichlich. Bei generell informationsarmen Webseiten, mag ich mir kein Urteil erlauben worüber der Züchter aufklärt.

    Sterbedaten und Todesursache auch kaum vorhanden.

    Soweit so gut, dafür gab es rührselige Geschichten von verstoßenen Welpen, die aufopferungsvoll mit größtem züchterischem Wissen gepäppelt wurden. Ok, kommt vor und wie emotional jemand mit etwas umgeht ist individuell. Dann geht es weiter mit der besonders innigen Verbindung und der Seelenverwandschaft. Gut, ist menschlich, emotionale Ausnahmesituationen schweißen zusammen, geht mir auch nicht anders. Das Ende der Geschichte, Tada der neue Zuchthund ist gefunden. Das ist der Moment in dem ich mich frage, wo jetzt eigentlich die Zucht ist. Von einem Züchter erwarte ich, dass er bei seinen Hunden zwischen dem geliebten Tier und dem Zuchtwert unterscheidet.



    Das mal als Diskussionsgrundlage. Natürlich habe ich keine ordentliche Statistik erstellt, subjektiv geurteilt und vielleicht einfach nur Pech beim durchklicken gehabt. Was ist für euch Zucht und wie sollte eine Familienhundezucht ausschauen?


    So Sachen wie Bällebad, Kindergartenbesuch und Welpen im Bett gehört für mich zur Sozialisation, mir geht's um die genetische Komponente.

    Langsam bin ich etwas überrascht über so viel Resonanz. Damit hätte ich nicht gerechnet.


    Bei aller Liebe zum Detail, mich beschleicht bei manchen das Gefühl, dass das Hauptkriterium ausgeblendet wird. Ich will einen Hund. Der kann, darf und soll auch leben.


    Lebensbegleithund heißt doch nicht nur, dass mein Hund immer da ist, sondern auch ich. Ich kann doch leiten und lenken.


    Alle meine Hunde haben gejagt. Wenn die mal zufällig über eine Fährte gestolpert sind, sind die der auch mal 10m nach, dann kam die erste Kurve oder irgendwas anderes interessantes und erledigt war das Thema. Falls nicht, bin ich ja noch da um regulierend einzugreifen.

    Wenn ein Kaninchen am Wegrand sitzt und direkt vor meine Hunde springt, ist der erste Impuls hinterherzuhetzen. Machen die auch. Rückruf, Thema erledigt. Und falls ich mal penne, ich glaube nicht, dass die so richtig echt abhauen. Nachdem ersten Impuls setzt das Denken auch wieder ein.

    Keiner hat aktiv seine Umgebung gescannt und Wild gesucht.

    Ja ohne Eingreifen meinerseits hätte der Eine oder Andere durchaus mehr Ambitionen entwickeln können, aber ich bin doch da und es gab in der Hinsicht bisher keine nennenswerten Probleme.


    Ich hätte das, als sind halt Hunde bezeichnet. Jagdtrieb ist für mich doch was Anderes. Da wird mit intrinsische r Motivation vorgangen. Und da ist ein Hund auch mal schneller als man gucken kann, Minuten oder stundenlang weg. Und das die noch mehr ungewolltes dabei tun von reissen über vor Autos rennen ist durchaus wahrscheinlich. Da geht dann nichts mehr ohne Management, Antijagdtraining, Ersatzbefriedigung und ob das Ergebnis von dem Ganzen für alle Beteiligten befriedigend ist, fraglich.


    Alle meine Hunde bellen wenn es an der Tür klingelt. Ein Aus von mir, Thema erledigt. Die Freundlichen können an der Tür bleiben, der Rest wird auf seinen Platz geschickt. Thema erledigt.

    Das ist allerdings irgendwann so ritualisiert, dass das automatisch klappt. Vielleicht doch Robotor?

    Keiner war hier auf Dauer Habacht, hat Passanten auf der Straße gemeldet, sich für Geräusche im Hausflur interessiert oder sonst irgendwas getan, was für "echten" Schutz- und Wachtrieb spricht.


    Nur weil ich keine Lust auf einen Hund Modell Berliner Flughafen habe, heißt das nicht, dass ich nicht bereit bin Zeit, Arbeit und Geld zu investieren. Mir gibt eine Dauerbaustelle nichts, mit der ich ewig trainiere und ein Trainingserfolg fraglich ist, dann ist das nicht der richtige Hund für mich und ich nicht der richtige Mensch für diesen Hund.

    Alle meine Hunde hatten eine ganz persönliche Macke. Vielleicht hätte man das mit Training in den Griff kriegen können, vielleicht auch nicht. Ich habe es nichtmal versucht, auch ich bin nicht der perfekte Hundehalter,, vielleicht stört meine Hunde auch was an mir. Aber mit manchen Dingen muss man halt auch einfach mal leben.

    ich klammere mal das Welpen- und Junghundealter aus und Vergleiche nur jung-erwachsen und alt.


    Einer ist mit knapp 5 ziemlich plötzlich gestorben. Der war wie immer und dann plötzlich schlapp, schlaff und komisch. Diagnose Krebs, schon gestreut, 2 Monate später tot.


    Der Rest ist zwischen 11 und 17 Jahre alt geworden. Doggen und mittelgroße bis große Hunde. Allen gemeinsam waren graue Haare im Gesicht. Da gab es aber keinerlei Prinzip, der Eine war mit 2 schneeweiß im Gesicht und ein Anderer hatte mit 12 drei helle Haare neben der Nase, Einfluss auf das Maximalalter und die Gesundheit hatte das nicht.


    Temperament, Lauf- und Arbeitswillen war eigentlich konstant bei jedem. Individuelle Unterschiede, klar, aber da hat nichts langsam abgenommen, nur wegen Alter. Da gab es saisonale und trainingsbedingte Schwankungen. Da gab es den rapiden Einbruch bei "altersbedingter" Krankheit.


    Körperliche Veränderungen, richtig auffällige nur bei wirklich alt. Das Bindegewebe fängt an zu hängen, das Gesäuge zB auch bei Hündinnen die niemals Welpen hatten, Lefzen etc. Seltenere oder gar keine Läufigkeit mehr. Muskelabbau und alles was dazu gehört. Da wird langsam aber sicher aus dem schicken Knackarsch ein knochiges, kantiges Modell, das an eine Kuh erinnert. Manche haben Probleme beim Aufstehen bekommen, dauerte alles etwas länger und rutschfeste Unterlagen waren gern gesehen. Aus dem eleganten Trab wurde stacksig, steifes rumgehoppel und Sprünge eher die Ausnahme. Sinne nicht mehr so gut. Tumore sind auch öfters da und verändern natürlich.


    Charakterlich waren alle wie sie waren. Die Seniorensturheit und den Altersstarrsinn schiebe ich eher auf unsere inkosequenz. Hier herrscht Narrenfreiheit für Hundeomas und Opas. Dinge bei denen ich wirklich keinen Spaß verstehe wurden nämlich nie hinterfragt.

    Und dann gab es den Hund, bei dem alles anders ist. Die war körperlich eigentlich noch recht fit, baute aber geistig massiv ab. Demenz, Alzheimer beschreibt es ganz gut. Da war es eine ganze Bandbreite an Kleinigkeiten, aber nichts was ich mit Altersstarrsinn umschrieben hätte und ich persönlich fand das schlimmer, als körperlichen Zerfall und auch wesentlich schwerer zu entscheiden, was ist einfach ein alter Hund und was sind leidensverlängernde Maßnahmen?

    Man hatte da oft das Gefühl sie weiß nicht wo sie ist, wie sie dahingekommen ist und was sie tun wollte. Aufstehen, rausgehen, stehen, gucken, wieder reingehen, pinkeln, weil deswegen ist man ja raus. Vor die Wand laufen, stehen, warten und nicht weiter wissen, bis jemand kam und den Hund gedreht hat, dann ging es auch weiter. Dinge der Kategorie, dass hat er ja noch nie gemacht. Bekannte nicht erkennen.

    Mal ganz konkret zum Aussie. Das wäre dann Nummer 5, wenn man den Mix mitzählt. Das waren alles für mich völlig unkomplizierte, passende Hunde. Und ich bin mir ziemlich sicher, wenn ich zum Züchter meines Vertrauens gehe, würde der mir bei nächster Gelegenheit einen passenden Welpen in die Hand drücken. Hier hatte bisher keiner ein Bedürfnis nach mehr Kopfarbeit, außer der Border. Und der bekommt sie, weil "unzufriedene" Hunde die Pest sind.

    Bin mir ziemlich sicher, dass auch der Nächste hier bei 80% Betriebslevel entspannt durch den Alltag töffeln würde.


    Aber und jetzt kommt das große aber, Trieb ist toll, Trieb macht Spaß und Trieb ist beeindruckend. Ich weiß wie diese Hunde aussehen wenn sie am Vieh sind und wie sie sich verhalten und ich weiß mein Hund kann und will sowas auch. Liegt ihm in den Genen und da kommt nichts Anderes ran. Auch wenn sie sich dafür eignen und Spaß daran haben. Und meiner schnüffelt am Grashalm, läuft ein bisschen rum und leistet mir im Büro gesellschaft.

    Ist eine philosophische Frage oder eine Gewissensfrage. Im Alltag habe ich keinen Unterschied gemerkt zwischen meinen schnüffeln halt rum Hunden und den echten Arbeitern. So schlimm kann es bei mir nicht sein.

    Ok, dann gab es nach der Trendwelle, einige "ausgelastete" die völlig über die Uhr gedreht waren und dementsprechend danach, die "derHundbrauchtRuhe" Phase. Beides richtig, hier ist halt meistens Mittel ohne Besonderes.


    Den Gedanken an weniger Hütetrieb hatte ich auch. Aber was ich als Show oder Familienaussie kennengelernt habe war für mich wie eine gänzlich andere Rasse. Man kann nicht einfach nur einen Baustein entfernen...

    Jetzt bitte nicht mit einzelnen Ausnahmen kommen die man kennt. Ich meinte den wahrscheinlich zu erwartenden Zustand, Ausreißer gibt es immer.



    Und weil ich fröhlich in meiner sehr beschränkten Rasseblase lebe, frage ich nach. Nur weil ich etwas nicht kenne, heißt das noch lange nicht, dass es das nicht gibt.

    Das waren Hunde die ich in der freien Welt getroffen habe. Vielleicht waren das nichtmal Dalmatiner und sahen nur so aus. Da ist man mal vorbeigelaufen oder drei Straßen weiter wohnte einer. Ernsthafte Aussagen über irgendwelche Eigenschaften unter diesen Umständen machen, halte ich für gewagt.


    Wenn ich nicht zu doof zum Rassestandart interpretieren wäre, würde ich das tun. Also.dachte ich, ich frage mal nach persönlichen Erfahrungen.


    Schutz- und Wachtrieb beim Aussie, Joa der schlägt an und hilft dem Einbrecher wahrscheinlich auch nicht beim Schmuckraustragen. Nehme ich den Dobermann steht das da auch. Trotzdem würde ich behaupten, dass die Beiden in der Hinsicht echt nicht vergleichbar sind. Erziehen und händeln kann man immer, aber mir geht es da um den zu erwartenden Grundcharakter. Ich mag mich nicht verbiegen und Hund muss das aber auch nicht.

    Bin am Dalmatiner gucken bzw. informieren. Kenne die nicht. Ich hätte die ja eiskalt aussortiert. Die sagenhaften 5 Stück die ich in meinem Leben gesehen habe, hatten Hautprobleme und waren aggressiv. Und optisch, ok. Piksehaare, ok und Flecken sind eigentlich auch nichts was mich in entzücken versetzt. Sonst schauen die auf den ersten Blick ganz passend aus. Ein schlechter, erster Eindruck muss sich ja nicht bestätigen.


    Ansonsten habe ich ja die Hoffnung auf noch ein paar mehr Vorschläge. Das Sportprogramm schafft jeder gesunde mittelgroße Hund. Möchte halt einen der mich nicht danach anschaut und fragt, was wir jetzt machen, weil der geistige Input fehlt, noch einen den ich halt mitschleife und der da eigentlich keinen Bock draufhat. Und das obligatorische belastbare Nervenkostüm. Theoretisch sollte das aber jeder Familienhund haben.



    Pudel und KHC hören sich noch gut an. Wobei letzterer gefühlt jedem empfohlen wird.


    Nordische Jahrhundert mixe. Auch wenn sie nicht jagen. Da befürchte ich Charakterinkompalibitäten. Denke das ist nicht mein Typ Hund.

    Erstmal vielen lieben Dank an alle die sich Gedanken.


    Ja das mit ohne Nase ist sowohl ernst gemeint, als auch mit einer gewissen Selbstironie. Hat doch jeder irgendwas, dass ihn am Hund stört oder nervt. Obwohl es ganz natürlich ist und dazugehört. Seien es Haare und Dreck oder sonstwas.


    War halt verwöhnt, von Hund der blind auf der Nase war. Gejagt wurde trotzdem und dann stand man halt und guckte. Dasselbe in grün.


    Da ist der normale Schnüffel und Markierrüde halt was Anderes. Aber weil es ja ein guter Hund ist, der zu mir passt, kann er in der Zeit in der ich fütter, miste und sonstiges Getüddel mache schnüffeln so viel er will. Da kann er sich auch richtig festschnuffeln und nichts mehr mitkriegen, weil sichere Umgebung. Da muss ich ja nicht daneben stehen und wahlweise frieren, mich von Insekten auffressen lassen oder mich langweilen.

    Wenn ich vom Büro zum Briefkasten gehe, kann er gerne mit, aber da wird nicht nur nicht geschnüffelt, sondern auch nicht markiert. Muss in der Stadt nicht sein. Ist eklig an Laternenmast, Autoreifen und Hauswand. Mal unabhängig davon, toleranter Chef ja, aber wenn ich statt 10min plötzlich 30 brauche, weil mein Hund sich selbst entfalten muss, habe ich ein Problem.


    Und wenn ich schon normalen Naseneinsatz doof finde, suche ich mir in himmelhergottsnamen keinen Hund, der nicht nur schnüffeln, sondern richtig mit der Nase arbeiten will.

    ich gehe mal davon aus, dass mein Thema gemeint ist.


    Es gibt Hunde die sich gerne bewegen und Hunde die gerne "denken" und einen Job wollen. Und alle erdenklichen Kombinationen davon. Das nochmal gemischt mit Hunden die eigenständig arbeiten oder mit dem Menschen zusammen.

    Die Kunst besteht darin den richtigen Partner zu finden.


    in meiner Welt gibt es tatsächlich nahezu ausschliesslich den Gebrauchs- und Arbeitshund. Mir ist bewusst wie ein rassegerecht arbeitender Hund ausschaut. Sonst würde ich mir überhaupt keine Kopf machen.


    Aber was hier zum Teil als Auslastung kommt. Hmm ok, mein Hund arbeitet doch. Der hat heute früh mal eben schnell auf 4 Hektar ein verlorenes Halfter gesucht, gefunden und apportiert. 8 min hochkonzentrierte Arbeit. Der Gute war knülle und da ist jetzt für den Rest des Tages nicht mehr viel von ihm zu wollen außer da sein.

    Arbeit würde ich das trotzdem nicht nennen. Stöbern, nö auf Sicht gesucht, manche Stellen doppelt, andere garnicht. Anzeigen, nein. Wenn er schon sucht, muss ich ja nicht laufen. Apportieren, noch das Beste, aber da wird auch mal geschüttelt, nachgepackt und mir dann vor die Füße gespuckt.


    Arbeit, hat was mit Ausbildung zu tun. Hat er nicht, hat sich so ergeben. Spaß macht es ihm, aber "artgerecht" für einen Hütehund, nein. Für mich ist das Alltagsspielerei mit Hund. Hat doch jeder irgendwas was er gut kann oder gerne macht. Losgehen und was verstecken, nö. Was sich ergibt ist gut und was nicht, auch ok.


    Und so ist es doch mit den meisten Sachen. Das ist für mich Beschäftigungstherapie. Mal mehr, mal weniger befriedigend.


    Zum Hundesport. 5 Jahre ernsthaft Agility. Kaum Wettkampf, aber nicht Just4fun einfach irgendwie. 2x die Woche Training. Mit Anfahrt etc 2 1\2 Stunden jeweils. Mein Hund ist vielleicht 10 - 15min davon wirklich gelaufen. Rest der Zeit Auf- und Abbau. Warten auf andere Teams, Trainingsbesprechungen, sich gegenseitig helfen.

    Wochenende so eins im Monat ca. Seminar, Wettkampf, Arbeitseinsatz Verein. Geschätzt Arbeitszeit Hund 15min. Je nachdem.

    Zu Hause 3 manchmal 4x die Woche Unterordnung, Wechsel, sonstiger Feinschliff. 5-10min


    Für den Hund ist das einfacher. Klare Teilung von Leistung und Freizeit. Work-Life-Balance. Arbeit vs. Alltag. Aber mehr gemacht hat dieser Hund nicht wirklich. Zeitaufwendig war es. Besser angehört hat es sich auch. (Und ja, mir auch Spaß gemacht. Bevor sich das so schrecklich anhört)


    Aber Auslastung in diesem Sinne oder ein echter Koppelgebrauchs oder Jagdhund sind nochmal richtige Unterschiede.

    Ok. Das man Hunde erziehen muss, dass das viel Arbeit ist und solche Hunde nicht vom Himmel fallen war wohl der Punkt Selbstverständlichkeit den man hätte erwähnen sollen. Die ersten Jahre sind immer anstrengend und zeitaufwendig. Deswegen möchte ich ja einen Hund der in mein Leben passt, den man integrieren kann und keinen um den ich herumorganisiere und dareinzwinge.


    100% gibt es nicht, aber zwischen 20 und 80 ist ein großer Unterschied. Ich finde mein Leben für einen Hund übrigens durchaus anspruchsvoll, sowohl körperlich als auch mental. Da ist ne ganze Ecke Flexibilität gefragt. Ja auch von mir, einfach so läuft kein Hund mit.


    Vielleicht mal ein paar Rassebeispiele mit denen ich "Erfahrung" habe. Sei es, weil es wirklich meine waren oder da wirklich intensiverer Kontakt herrschte um beurteilen zu können wie gut es passt.


    Deutscher Jagdterrier

    Ausgebildete Jagdgebrauchshunde mit eigenem Revier vom Züchter.

    Ganz klar liebenswert, tolle Hunde, blablabla, möchte nur betonen das Tauglichkeit für mich, nichts damit zu tun hat, wie viel ein Hund wert ist.

    Auf ganzer Linie durchgefallen. Kommen vielleicht auf 10-20%. Da fange ich dann wirklich an mein Leben um den Hund herumzuorganisieren, die können einfach vieles was ich brauche nicht und das wird auch mit viel Training nichts. Ja, die kann man freilaufen lassen, aber nur wenn man den Hund genau beobachtet, sofort reagiert und die Umgebung geeignet ist. Und ein bisschen Apportieren im Garten ist nett, macht aber nicht glücklich.

    Da sind beide Seiten froh wenn der Urlaub vorbei ist, obwohl das problemfrei klappt.


    Gelbe Deutsche Doggen 50%

    Tolle Hof- und Reitbegleithunde. Haben die auch alle gut und gerne gemacht, sportliche Spitzen nicht, dafür den kompletten Alltag. Leider ist da noch das Leben außerhalb des Stalls. Und da passt leider nichts. Fängt beim Auto an, geht über die Wohnung weiter und auf Arbeit müsste ich mit sowas auch nicht ankommen. Und mir ganz persönlich sind die nicht leichtführig und sensibel genug. (aber jetzt charakterlich auch keine Vollkatastrophen, da könnte ich mit Leben).


    Australien Shepherd 70-80%

    Ich mag sie. Waren alles Hunde aus reiner Leistungszucht und zum hüten da. Und genau da liegt das Problem, mir widerstrebt es einem hochmotivierten, begabten Hund seine Passion wegzunehmen. Bin mir nicht sicher ob mit mal 3 Schafe schubsen und sonst da sein. So ein Hund wirklich glücklich ist. Obwohl sie mir vom Handling und Nervenkostüm am Besten gefallen.

    Und was unter dieser Bezeichnung in der Stadt rumläuft hinterlässt bei mir den Eindruck zu bunt, zu fellig, zu groß, zu träge, aber kläffen geht. Keine Ahnung ob Showlinie, Züchter, Vermehrer, ...


    Hier kreiselt es, ob sich da ein Hund für mich finden lässt. Ich schwanke zwischen Steifftier und ja hört sich gut an.


    Bordercollie 70%

    Kenne da nur meinen. Den gab's geschenkt, mit Vorgeschichte und großem Päckchen. Ich liebe ihn sehr und er passt auch gut in mein Leben. Bevor sich meine Beschreibung nach verhaltensgestörten Tierschutzfall anhört vorweg 90% ruht dieser entspannt in sich, ist ein unauffälliger Begleiter und jedermanns Liebling. Dertutnix Alltagsmodus halt. 5% der Zeit arbeitet er hochkonzentriert und ja ich gebe zu so ein pfeilschnelles etwas, dass sich auf 100m cm genau mit einem Schulterzucken dirrigieren lässt, macht Spaß. 5% ist er kaputt, überreizt, überfordert, Belastungslimit überschritten. Dann geht nichts mehr außer Management und Hund ins Bett bringen.


    Große Frage wie typisch ist mein Hund. Das ist der Eine unter 1000 der keinen Hütetrieb hat. Wirklich nicht, auch keine irgendwie gearteten Ersatzhandlungen. Was "tun" wollte er trotzdem, das fand ich schwierig, wie arbeitet man einen Hund ohne Trieb und so das er zufrieden ist. Das brauche ich nicht nochmal. Dann lieber Rassetypischen Eigenarten.

    Ich würde ihn ja als leicht autistisch bezeichnen. Immer alles schwarz-weiß, am Besten immer alles gleich, niemals vom Plan abweichen. Etwas speziell, aber kein Problem. Kann man mit Leben.

    Nicht belastbar. Wie ein Welpe, für alles zu begeistern und saugt alles auf wie ein Schwamm. Das muss aber auch wieder verarbeitet werden und zwar in Ruhe, richtig in Ruhe. Dösend in der Sonne liegen reicht da nicht. Es gibt nur ein gewisses Pensum das er schafft und alles drüber geht nicht. Das ist nicht schlimm, aber erfordert ein gewisses Maß an Planung. Mal eben schnell ist nicht.

    Gemütlich. Ja da bin ich wahrscheinlich die Einzige. Reines Bewegungsbedürfnis ist da nicht so viel. Natürlich würde er laufen bis er umfällt, aber der würde sich auch von einer Brücke stürzen, wenn ich sage 'Spring'. Der ist gerne draußen, mit dabei und macht was mit mir. Aber reines Laufen muss nicht sein und das Reizüberflutungsproblem hindert mich ihn trotzdem mitzuschleifen. Weil Beides schafft er nicht, der braucht mehr Regeneration und er darf halt die Sachen mitmachen die ihm liegen.


    Beim Border kommt das gleiche Problem zum Tragen wie oben. Spezialist und Passion...


    Australien Shepherd-Setter Mix 90%

    Bester Hund. Glücksfall



    Zum Trainingspensum. Kein Hund kann und muss alles immer mitmachen. Und zum Verschleiß. Die waren erwachsen, gut trainiert und hatten auch Pause. Alle auch die Doggen haben das bis sie 10-12 Jahre alt waren gemacht. Und danach waren es Rentner. Also das was man unter normalen Familienhund versteht. Spazieren gehen, dabei sein. Ernsthafte orthopädische Probleme hatte übrigens nur Einer. Der, der nicht mit reiten war. Ansonsten wäre das bei mir unter Alterszipperlein gefallen.

    ok alle sind sich einig, ein Dalmatiner soll es sein. Ich kenne die ja irgendwie nur krank und aggressiv, aber mal auf der Straße gesehen ist kein echter Eindruck. Gibt es zufällig auch Vorschläge für Züchter, die sich nicht an nur mal Hunde kennenlernen stören?

    Noch andere Rassevorschläge.


    Für die Frage nach der Langeweile, ja habe ich, mein "blöder" alter Hund mag nicht joggen gehen, aber trotzdem draußen sein. Deswegen sind wir im Garten und ich habe Zeit. Der ist noch normalfit und mag jeden Hund der ihn nicht angreift.


    Zur Etagenfrage. 3. Stock, aber 2 davon mit Rampe die mit Teppich überzogen ist und ich kann wenn es sein soll Hund auch mal tragen. Oder auch mal länger.


    Zur Sozialfrage. Mensch-Hund vergleiche sind jetzt nicht immer ideal, aber vielleicht wird es dann deutlicher. Ich bin auch ein soziales Wesen, ich liebe meine Familie und möchte ohne meine Freunde nicht leben. Trotzdem ignoriere ich die meisten Menschen und zu dem Rest pflege ich ein freundlich distanziertes Verhalten. Alles Andere finde ich auch befremdlich und es irgendwie verstörend, dass das bei Hunden inzwischen normal sein soll. Weder freudig, kreischend jedem Fremden um den Hals fallen, egal was der macht, noch ihm einfach eine reinhauen, weil mir seine Nase nicht gefällt ist sozial. Meiner Meinung nach. Und sozial ist auch nicht, sich einfach alles gefallen zu lassen, weil man lieb sein muss.


    Mein Hund hat täglich zu den immer gleichen Hunden Kontakt und man trifft auch mal Neue. Aber da wird das vernünftig untereinander geklärt oder über Erziehung ein Machtwort gesprochen. Aber Hundewiesen, Leinenkontakte immer und überall ist halt nicht.


    Habe gerade das Gefühl man unterstellt mir Lieblosigkeit. Dabei liegen die Anforderungen so hoch, weil ich ein möglichst stressfreies und schönes Leben für alle möchte.


    Zum Sozialverhalten, meine Hündin mochte keine anderen Hunde. Gar Keinen. Das ist nicht normal. Aber die war einfach souverän und in sich ruhend. Die hat die "Feinde" einfach wegignoriert. Bei 95% aller Hunde hat diese Ausstrahlung dafür gesorgt, dass sie die einfach in Ruhe gelassen haben. Der Rest, da genügte ein Blick, ein Lefze hochziehen, ein Knurrer, ... Dieser Hund konnte hündisch, die hat sich weder provozieren noch unterbuttern lassen und in ihrem ganzen Leben keinmal überreagiert. Hochsozial und völlig unkompliziert im Handling, auch wenn nicht normal.


    Mein Jetziger, mag erstmal alles und jeden. Finde ich ja genauso unnormal, aber damit stehe ich irgendwie alleine da. Für den sind alle Hunde Spielkameraden. Spielen macht Spaß, also scannt das Tier und fixiert, weil will da hin. Normale Hunde mögen das nicht so. Merkt er aber in seinem, muss da hin Film nicht. (Wie war das mit sozial, da interagiert man und handelt nicht nur).

    Dann wird wild kläffend geradeaus in den anderen Hund gerannt. Und sich dann gewundert, dass das kaum einer mag. Wie war das mit Kommunikation und Lage checken. Und wenn jemand "böse" war, dann wird das gleich auf alle Ähnlichen übertragen und der Hund hat ein "Trauma". Alternativ hätten wir noch, andere Hunde bedrängen ihn. Er fällt in Schockstarre, weil man muss ja "lieb" sein. Ich warte auf den Tag, wo ich da mal nicht schnell genug bin, ihm eine Sicherung rausfliegt und dann Blut fließt. Mir wäre einmal deutlich abschnappen in solchen Momenten deutlich lieber.

    Inzwischen ist das Tier halbwegs resozialisiert und in meinem Augen normal. Dank der täglichen Hundekontakte mit meiner Meinung nach sozialen Hunden. Auch wenn die selten mit ihm spielen.


    Das waren jetzt die zwei Extremfälle, der Rest lag irgendwo dazwischen. Aber ja, ich finde einen distanzlosen dertutnix gefährlich.


    Zum Thema tierlieb. Ich habe Katzen und bin täglich auf Bauernhof und Pferdestall. Lieben und mögen muss er so einen Zoo nicht. Angreifen geht halt auch nicht. Dann halt wieder ignorieren.