Weihnachten war durchwachsen. Frei laufen lassen kam nicht infrage. Sie war schon durch eine kurze Besucherin tagsüber ziemlich durch den Wind und hat danach sogar wieder nach meiner Schwester geschnappt, die sie ja schon kannte und mit der es eigentlich ganz gut lief. Die Leute kamen in zwei Etappen. Bei der ersten Beaucherwelle bin ich vorher mit ihr hochgegangen, hab gewartet, bis der Begrüßungssturm vorbeiwar und habe sie dann in ihren Fahrradhänger gebracht. anfangs war sie ziemlich unzufrieden darin, hat viel gegrummel und auch gebellt (trotz Sichtkontakt zu mir), aber dann hat sie sich ttsächlich ganz gut damit abgefunden. Später kamen dann noch mehr Leute, da hat sie dann fast durchgehend gebellt. Hab
Den Abend dann mit ihr verlassen.
Es war schon sehr stressig für sie. Sie ist momentan teilweise echt sehr ängstlich und reaktionsbereit bei fremden Menschen. Trifft sie in einer Wohnung auf jemand Fremdes/Unbekanntes, wird erstmal lautstark verbellt, geknurrt und die Person nicht aus den Augen gelassen. Bewegt sich die Person, neigt sie dazu mit lautem Bellen oder Hinlaufen und Schnappen zu reagieren. Daher hab ich sie jetzt immer an der Leine bei mir, wenn andere Leute im Raum sind, dann kann ich sie auch besser anweisen,was sie tun soll bzw belohnen+gegenkonditionieren. Nach drei Tagen mit einer Schwester von mir und ihrem Freund wird es entspannter. Ich würde sie nicht frei lassen, während die anderen herumlaufen. Aber wenn wir am Tisch sitzen, lässt sie die beiden nun auch mal mehr aus den Augen und hat gestern sogar ihre abendliche Spiellaune im gleichen Raum
rausgelassen (da habe ich sie laufen lassen, weil sie ihre Aufmerksamkeit nicht mehr voll bei den anderen beiden hatte) Und sie reagiert bei den beiden nun nicht mehr auf jede Bewegung.
Ich fange langsam an darüber nachzudenken, ob sie in einem ruhigeren Zuhause nicht besser aufgehoben wäre. Perspektivisch werde ich wohl immer mit viel Trubel leben und nicht in einer Einzel- oder Pärchenwohnung. Dunja ist ja echt ein toller Hund, aber in meinem Leben gibt es halt immer wieder Dinge, die sie sehr stressen (Familienbesuche/-Feiern, fremder Besuch in der WG, Mitbewohner die sich die ganze Zeit für sie und mich unüberschaubar durch die Wohnung bewegen etc., theoretisch auch oft Treffen mit Freunden etc, was ich momentan ja deutlich reduziere).Möglicherweise hängen die Probleme beim Alleinbleiben auch damit zusammen.
Ich hatte ja auch schon mal überlegt, umzuziehen, aber das würde eigentlich überhaupt nicht meiner Vorstellung und dem entsprechen, was mich glücklich macht.
Es ist halt die Frage, ob es irgendwann so sein wird, dass sie entspannt damit klarkommt, dass um sie rum viel los ist oder nicht. Wenn sie bei mir bleiben soll und ich mein Leben nicht komplett auf links drehe, wird es in der Zukunft nötig sein, dass der allltägliche Trubel für sie kein allzu großer Stressfaktor mehr ist. Und ich frage mich halt gerade, ob es wirklich sein muss, sie um Ach und Krach auf so ein Leben vorzubereiten, wenn sie in einem ruhigen Halterleben wahrscheinlich jetzt schon ziemlich gut zurechtkäme.