Beiträge von Wiesenpippau

    CBD werde ich für die besonders stressigen Phasen vielleicht auch mal ausprobieren. Hilft ja möglicherweise nicht nur Hund, sondern auch Mensch.


    Gerade halte ich unseren Alltag ziemlich klein. Zuhause ist sie eigentlich nur in meinem Zimmer und dann gibt es zwei Runden am Tag. Heute morgen waren wir nur zum Lösen draußen.


    Beim Maulkorb Tragen gibt es Fortschritte. Wenn sie immer wieder ein Leckerli bekommt, lässt sie den schon deutlich länger drauf als am Anfang :-)


    Ein Mitbewohner hat eine Besucherin seit Samstag Abend bis Mittwoch. Wenn Hundi die beiden im Haus hört,bellt sie sofort, wenn ich ohne sie das Zimmer verlasse. Mitnehmen geht gerade einfach nicht, dafür ist sie (und bin ich) viel zu gestresst und überfordert. Also heißt es noch ein Weilchen Zimmerhaft und den richtigen Moment abpassen, um mir mal was zu Essen aus der Küche zu holen oder mit ihr rauszugehen, wenn gerade niemand im Haus rumläuft.

    Ich fange gerade an, düber nachzudenken, Weihnachten bei der Familie ausfallen zu lassen. Wenn sie in einer Woche noch so drauf ist wie jetzt und ich auch, dann kann ich uns das nicht zumuten.


    Für mich steht heute nur durchatmen und lesen bei entspannter Musik an.

    Die Wohnsituation bei euch klingt etwas wild. Und ich habe in vielen WGs gelebt. Hund im Zimmer lassen und Trenngitter dazwischen geht nicht?

    Mh was meinst du mit wild? Das Erdgeschoss ist recht verwinkelt und stark frequentiert, weil da alle Gemeinschaftsräume (und mein Zimmer) sind, aber abgesehen davon finde ich unsere WG ziemlich WG-typisch.
    Da Alleinbleiben noch sehr unsicher klappt, kann ich sie manchmal nicht in meinem Zimmer lassen, ohne dass sie bellen würde (zB wenn gerade jemand geklingelt hat, wenn wir gerade vom Spaziergang wiederkommen, wenn sie sonstwie einen schlechten Tag/Moment hat oder nach dem Spaziergang braucht, um Runterzukommen, wenn gerade jmd nach Hause gekommen ist). Ich muss da sehr situativ entscheiden, ob es gerade ein guter Moment ist. Meistens schaffe ich es aber mittlerweile so zu timen, dass es klappt. Wenn ich die Wahl habe, lasse ich sie momentan sowieso in meinem Zimmer. Ich muss sagen, dass mich diese eingeschränkte Bewegungsfreiheit gerade auch echt belastet. Das hatten wir in der Ausprägung nur in den ersten Wochen, danach lief sie meist frei im EG rum, blieb entspannt auf ihrer Decke im WZ liegen, wenn jemand durch den Raum gegangen ist. War aus meiner Perspektive alles recht entspannt. Deutlich unentspannter wurde es ca. 8 Wochen nach den Stehtagen. Jetzt sind wir bei Woche 11 nach den Stehtagen. Vielleicht ist der Spuk ja auch bald vorbei.

    Ihr werdet das hinbekommen. Hör aber besser nicht auf zuviele Mitmenschen. Was für euch funktioniert, ist eure Sache. Zeit, Zeit, Zeit und Hund lesen lernen.

    Aber auch deine eigenen Bedürfnisse nicht vergessen!

    :bindafür:

    BettiFromDaBlock
    Das klingt ziemlich kräftezehrend. Es muss wahnsinnig helfen zu wissen, dass es vorübergeht. Sehr eng heißt sehr nah bei dir räumlich/von der Aufmerksamkeit?


    Hab auch schon in der Zeit die Stadt verlassen, weil es einfach so stressig war für uns Beide.

    Puh. Aber echt verständlich. Gerade wenn es die Möglichkeit gibt, warum soll man sich dem ganzen Stress dann aussetzen, wenn er eh nach ein paar Wochen gegessen ist. Aber dass du mal so gestresst aus der Stadt fliehst, hättest du vor Betti wahrscheinlich auch nicht gedacht, oder? grinning-dog-face Ich war ja vor kurzem auch ein WE weg von zu Hause, um zu fliehen und mal durchatmen zu können. Hätte nicht gedacht, dass ich mir wegen des Hundes mal wünschen würde, länger einfach mal NIEMANDEM zu begegnen und schon "Och nee" denke, wenn hier jemand Leute einlädt.


    Sie knurrt wenigstens vorher :pfeif:

    Schön wärs tears-of-joy-dog-face Vorm Schnappen hat sie noch nie geknurrt. Liegt aber vllt auch dran, dass sie eher schnappt, um Leute zu kontrollieren+ festzuhalten und weniger, um mehr Raum zu bekommen. Da geht dann alles ganz schnell.


    Ich war auch so dumm und habe ihr das Knurren am Anfang aberzogen. Ich dachte, ich kann ihr damit zeigen, dass es keinen Grund zum Knurren gibt, wenn sie knurrt und ich sie unterbreche. Weiß auch nicht was ich mir dabei gedacht habe :headbash: Momentan lobe ich sie quasi, wenn sie wegen irgendwelcher Geräusche im Haus (nur) knurrt. Darf man wahrscheinlich auch nicht jedem erzählen crazy-dog-face Im Knurrzustand ist sie halt noch ansprechbar und nicht am Eskalieren. Dann findet quasi ein Dialog statt zwischen uns, in dem geklärt wird, dass ich es auch gehört habe, aber sie gerade schon alles ganz toll macht, ich mich kümmere und dass es toll ist, wenn wir letztendlich einfach da bleiben, wo wir sind. Am Ende des Dialoges schnauft sie nochmal kurz und legt prompt den Kopf ab+die Augen werden geschlossen. Und tatsächlich eskaliert (im Sinne von Rumbellen und nicht mehr ansprechbar sein) sie seitdem wieder viel weniger. Ich hoffe, sie gewöhnt sich das Knurren ggü Menschen auch noch an (als Alternative zum Nach vorne gehen und Bellen/Schnappen als erste Reaktion). Blöd ist nur, dass in den Räumlichkeiten hier wenig Möglichkeit bleibt, mehr Raum zu geben, wenn sie knurrt (WZ ist Durchgangszimmer von Küche zu Schlafräumen. Das heißt, die Leute müssen da durch).

    BettiFromDaBlock

    Magst du mal beschreiben, welche Symptome sie allgemein hat und wie sich das "überforderte Aggromonster" so zeigt?


    Signismagika

    Ohja die Düfte läufiger Hündinnen sind wahrscheinlich insbesondere für einen jungen Rüden ziemlich stressig. Wäre es nicht toll sicher sagen zu können, ob und wie doll Gemütsänderungen am Hormonstruggle liegen? Mit der Zeit kann man es ja dank Erfahrung besser einordnen.

    Signismagika Selbst wenn du dir nicht die "Schuld" gibst, kann man ja tatsächlich auch einfach ärgerlich sein, dass es so gelaufen ist und nicht anders. Ist halt ne blöde Sache, wenn so eine kleine Sache für so große Veränderungen und Herausforderungen sorgt. Wie alt ist Amun denn jetzt?

    Nur so, um das im Hinterkopf zu haben... der Übergang von ausgeglichen und überfordert ist gerade bei solchen Hunden manchmal sehr fließend. Und die Reaktion auf zuviel kommt auch mal erst zwei Tage später...

    Danke. Interessant zu lesen, wie es bei euch ist.
    Mhh der Vorteil, wenn sie richtig ausgelastet wird ist, dass sie danach oft tiefer schläft und wenn sie tief schläft bzw tief ruht, reagiert sie auch viel weniger auf potentiell gruselige Geräusche zB. Alleinbleiben klappt dann auch besser.

    Heute war der Trainertermin. Ich habe sie auch gefragt, ob ich vllt zu viel Programm fahre. Sie meinte, dass das nicht unbedingt der Fall sein muss. zB bei der Gassirunde kommt es wohl drauf an, wie stressig die für sie sind und ob das dort ausgeglichen (also ohne Mobbing etc) abläuft. Sie hat mir noch ein paar Stresssymtome dazu genannt zu denen, die ich kenne(zB Form der Zunge beim Hecheln, Schwellungen unter den Augen) und meinte, dass ich es grundsätzlich mal ausprobieren kann, zB die Hunderunde nur einmal die Woche mitzumachen, aber dass das jetzt nicht repräsentativ wäre (Ende der Scheinmutterschaft).

    Zur Gesamtsituation meinte sie, dass wahrscheinlich vieles momentan durch die Scheinschwangerschaft/Mutterschaft verstärkt wird. Unsicher und (deshalb) wachsam ist sie ja sowieso und nun kommt noch die erhöhte Wachsamkeit durch die imaginären Welpen und das allgemeine Hormonchaos dazu. Außerdem meinte sie, dass ihre erhöhte Unsicherheit auch von einer späten Fremdelphase im Laufe der ersten Läufigkeit bzw deren "Nachwehen" herrühren kann. Also insgesamt: Hormonell begründete Verstärkung der ohnehin verhandenen Unsicherheit.

    Allgemein hat die Trainerin nochmal festgestellt, dass Dunja sehr versucht hinzukommende/weniger vertraute Menschen zu kontrollieren und dabei viel näher an die rangeht, als es ihr eigentlich selbst angenehm ist, was sie dann nochmal mehr stresst (Sie geht sehr nah ran/bedrängt regelrecht, ist gleichzeitig aber auch total beschwichtigend und gestresst dabei).

    Bzgl dem Mitbewohner, mit dem sie größere Probleme hat wurde vorgeschlagen, dass Beziehungsarbeit sehr helfen kann, weil laut Trainerin wie ich mir schon dachte die Ursache erhöhte Unsicherheit/Misstrauen/Angst ihm ggü ist (gemeinsame lockere Spiele mit Futter, Kruschelkiste "schenken" und sie durchwühlen lassen, ihr das Futter hinstellen, alles mit genug Abstand, damit sie nicht näher an ihm dran ist als sie sich wohl fühlt). Also alles, was mit nem gewissen Wohlfühlabstand geht und sie gern macht und gut kann.

    Mal schauen, ob er dafür offen ist. Ich glaube sein Verständnis dafür, dass die Ursache ihres Schnappens Unsicherheit und Angst vor ihm ist (und die teilweise durch sein Verhalten verstärkt wurde), ist eher begrenzt. Und solche "Kuschelmethoden" gehören nicht zu der Form von Hundeerziehung, mit der er aufgewachsen ist. crazy-dog-face
    Außerdem hat sie eine Leckerlischütteldose (Sitzdose) vorgeschlagen, die mit ins Wohnzimmer genommen wird, wenn es jemand betritt. Dann den Hund Sitz machen lassen, Leckerli aus der Dose und dann mit einem weiteren Leckerli in der Hand den Hund dahin mitnehmen, wo die Person hingeht. Damit der Fokus wegkommt vom Versuch zu kontrollieren und der dadurch unangenehmen Nähe zum Menschen. Und vorgeschlagen, dass man mal ne Box statt Decke im Wohnzimmer für sie einrichtet und ihren Platz in eine andere Ecke verlegt.
    Bestätigt hat sie mich darin, wie ich mit Gruselreizen und potentiellen Bellauslösern umgehe (Entspannte Stimmung übertragen+Hund kommunizieren, dass er bleiben kann wo er ist und sich dann entspannt um die Situation kümmern und nach wie vor positive Gegenkonditionierung).
    Zur Frage, ob Dunja dem Leben in einer großen WG überhaupt "gewachsen" ist, meinte sie, dass es für den Hund sicher gerade angenehmer wäre, in einer kleineren WG oder allein zu leben. Sie hat mir aber empfohlen, erstmal die Scheinschwangerschaft abzuwarten, ihre o.g. Anregungen umzusetzen und zu schauen, wohin sich alles entwickelt. Und sie hat auch gesagt, dass es auf jeden Fall auch wieder entspannter werden wird ;-)
    Zum Thema Alleinbleiben sind wir nur noch kurz gekommen, aber da hab ich auch noch einige Tipps mitbekommen.

    Oh man. Kurzfassen ist auch echt nicht meine Stärke. Aber vllt helfen die Tipps ja auch dem ein oder anderen hier mit einem ebenfalls unsicheren, kontrollsehnsüchtigen, potentiell nach vorne gehenden Hund.

    @carlinka Ich wünsche dir alles Gute für dich und deine Lilly! Es ist Gold wert, dass du sie erst in Ruhe kennenlernst und Vertrauen aufbaust (auch durch kleine Spaziergänge). Dunja hab ich auch dreimal besucht (der Verein war nicht um die Ecke, sonst wäre ich vllt. noch ofter hingefahren) und im neuen Zuhause hat sie sich von Anfang an sehr an mir orientiert, hatte vor mir ggü allen anderen ein gewisses Grundvertrauen (und zB ihre Unsicherheitsverhalten nie an mir gezeigt). Sie ging auch von Anfang an mit mir durch jede Situation. Kann mir gut vorstellen, dass das viel mit den vorherigen Besuchen zu tun hatte.
    Allerdings würde ich dann auch drauf achten, dass sie nicht anfängt, dich als Ressource zu bewachen. Meine hat das am Anfang sehr gemacht. Ist ja auch verständlich, wenn man für den Hund die einzige halbwegs sichere Konstante ist in seinem Leben, in dem sich gerade alles geändert hat.

    Wie voll ist denn euer Programm? Pennt der Hund seine 17h? Da wird werden soviele Eindrücke einprasseln.

    Auf 17h kommt sie an den meisten Tagen schon.
    Momentan sieht mein Alltag so aus:
    Ich mache mit ihr zwei Spaziergänge am Tag, ansonsten gehe ich nur kurz in den Garten. Vor 10h schläft sie.

    - So um 10-11h gehe ich mit ihr die erste Runde hier am Fluss ca. 1h (mal etwas mehr, mal etwas weniger), davon sind 7min Hin und Zurück an der Straße, wo man auch auf ein paar Menschen trifft, der Rest an den Uferwiesen vom Fluss, wo man vormittags oft niemanden trifft. Wenn ich ne kürzere Runde mache und den Eindruck hab, dass sie es braucht, mach ich danach noch ein Schnüffelsuchspiel mit ihr (ca 10min).
    -Nachmittags um 15.30h kommt mehrmals die Woche der actionreichere Spaziergang (gut 1,5h) in gleicher Umgebung mit einer lockeren Gassigemeinschaft. Da sind wir idR 2-4 Mensch-Hund-Teams. Die Hunde sind alle gut sozialisierst und ich habe den Eindruck, dass das Dunjas Selbstbewusstsein sehr hilft, regelmäßig bekannte Hunde und Menschen zu treffen. Spielen und Spielpausen wechseln sich dabei ab. Das letzte Stück gehe ich dann wieder mit ihr allein. Alternativ gehe ich allein oder verabrede mich ca alle 1-2 Wochen mit einer Freundin+deren Hund zum Spazierengehen.

    Dazwischen bin ich meistens zu Hause und sie schläft/ruht die meiste Zeit. Nach der Nachmittagsrunde und Abends wird vor allem geruht/geschlafen.
    -Zweimal die Woche lasse ich sie bei einem meiner Mitbewohner (die beiden können gut miteinander) oder bei einem Freund von mir, der dann meistens ne Runde spazierengeht. Alleinbleiben geht gerade noch nicht. Bei denen schläft sie nicht, dazu ist sie zu unentspannt (Montag Nachmittag 2h und Mittwoch Abend 2-4h).

    -Ca. jeden zweiten Tag lasse ich sie für 30-60min allein in meinem Zimmer und bin selbst woanders im Haus. Das mache ich tagesformabhängig und dann, wenn ich davon ausgehe, dass sie es gerade am besten "aushalten" kann. Wenn abends, dann pennt sie einfach weiter, tagsüber ist sie in der Zeit ruhig, aber nicht ganz entspannt.

    -Freitag Nachmittag ist gelegentlich Stadthundegruppe für ängstliche Hunde. 2-maximal 5 Hund-Mensch Teams plus Trainerin. 1h Innenstadt mit vielen Pausen zwischendurch zum Runterkommen. Auf jeden Fall ein sehr anstrengender Programmpunkt ;-)


    Bisher hab ich sie noch einmal die Woche mit zum Pflegepferd zur Weide genommen. Das wurde aber ein zunehmend stressiger Programmpunkt (sie versucht einzugreifen, wenn ich was mit den Pferden mache und scheint mir in der vermeintlichen Bedrohung "helfen" zu wollen), so dass ich da jetzt auf unbestimmte Zeit ne Pause einlege. Heute fahre ich das letzte Mal hin.


    außer den Maulkorb, den ich, wegen dem eigenen entspannteren Gefühl, auch befürworten würde, käme mir noch in den Sinn zu beobachten, was eventuell die Auslöser sein könnten. Körperhaltung, Tonlage, Kleidung... und sofern es da etwas spezielles gibt, gezielt daran zu arbeiten.

    gäbe es eventuell eine Möglichkeit, dass jeder bisweilen (am Anfang vielleicht auch öfter) ein Leckerli hinwirft?

    Potentielle Auslöser sind mE Bedrängtheit/Enge und für sie schwer einzuordnendes Verhalten. zB Mitbewohner kommt ins Zimmer, beugt sich zu einer Kiste, um die Hochzuheben. Oder Mitbewohner steht im Türrahmen, sie "muss" direkt an ihm vorbeilaufen, um aus der Sackgasse rauszukommen. Größere Unsicherheit zeigt sie eigentlich nur gegenüber einem Mitbewohner. Das liegt denke ich auch an seinem Auftreten/körperlichen Attributen. Laute Stimme, schnelles/lautes Laufen, raumnehmend von der Ausstrahlung her. In der Vergangenheit hat er sie manchmal in Stresssituationen in ihrer Unsicherheit ihm ggü bestärkt (Drohfixieren, Laut werden, körperliches Wegdrängen).
    Das mit dem Leckerli ist ne gute Idee. Für sie immer stressig ist es, wenn sie im Wohnzimmer ist, jemand im Flur zu hören ist und dann die Tür zum WZ geöffnet wird. Vllt könnte bei jedem Türöffnen erstmal ein Leckerli in den Raum fliegen und dann der Mensch hinterherfolgen? Die Trainerin hat dazu ja positive Gegenkonditionierung verordnet (Hund im WZ), diese Situation hab ich aber die letzten Wochen eher vermieden, da ich dann öfter in der angrenzenden Küche war und nicht rechzeitig reagieren konnte.


    Daran hab ich echt gemerkt, wie schnell eine blöde Situation aus einem souveränen Hund einen unsicheren/ängstlichen Hund machen kann. Traurig und manchmal frustrierend, aber wir arbeiten einfach weiter an Verbesserungen.


    Spannenden Geschichte. Manchmal kann es halt einfach blöd laufen. Du konntest ja auch nicht wissen, dass es nicht nur eine Angst/Fremdelphase war, sondern scheinbar etwas für ihn Traumatisches passiert ist. Alles Gute euch weiterhin! :-)

    Hi an euch alle!

    Danke für die beruhigenden, aufbauenden, mitmachenden Worte :-)


    Ich finde es auch sehr hilfreich im Hinterkopf zu halten, dass sie nicht der einzige Hund auf der Welt ist, der aus seinen Gründen möglicherweise schnappen könnte und vor allem auch ich nicht die einzige Halterin, die damit klarkommen muss (und kann).


    Maulkorb kommt vllt heute schon an und wird dann positiv auftrainiert :-) ich freue mich so auf das Ding ;-) Hausleine ist auch ne gute Idee.


    Ich hab bereits eine Hundetrainerin, die war bisher einmal da und zufällig hab ich morgen auch den nächsten Termin bei mir.

    Die Trainern hat das Verhalten im Grunde als Kontrollverhalten wegen Unsicherheit beurteilt. Sie neigt unter Anspannung zB auch dazu, sich vor Leute zu stellen oder zu ihnen hinzulaufen, wenn die irgendwas vorhaben (zB aufstehen oder irgendwo hingehen).

    Bei Menschen, die sie kennt und mag zeigt sie das gar nicht mehr und wenn sie es macht, unterbinde ich es bzw. Schicke sie auf ihre Decke.

    Die Trainerin meinte, dass Management schon mal gut ist, aber dass man vor allem an den Ursachen (Unsicherheit) arbeiten sollte. Dafür hat sie positive Gegenkonditionierung, Alternativverhalten und allg. Selbstbewusstseinsaufbau vorgeschlagen.

    Eine andere Trainerin, die den Hund nur einmal auf dem Hundeplatz gesehen hat (also da, wo sie derartiges nicht zeigt und eher entspannt ist), meinte, dass Schäferhunde allgemein zum Kontrollieren neigen und oral fixiert sind, daher in solchen Situationen gern schnell das Maul/die Zähne einsetzen. Und dass sie meine Hündin als eine einschätzt, die ne sehr klare Führung braucht und Unterordnung/Gehorsamkeitsarbeit gut wäre. Was ich bei uns echt nicht sehe, ist ein Gehorsamkeitsproblem. Dafür hört sie viel zu gut und ist viel zu motiviert, mitzuarbeiten. Ich hab echt das Gefühl, dass manche Situationen, in denen sie dann aus meiner Sicht "unerwünschtes" Verhalten zeigt, einfach noch den Rahmen ihrer Möglichkeiten/dessen, was sie aushalten kann sprengen und nicht das Ergebnis "Ungehorsam" sind.

    Ich denke tatsächlich, dass es bei ihr wie meine richtige Trainerin sagt vor allem Unsicherheit ist. Vielleicht spielt noch ein bisschen Genetik mit, aber mein Gefühl sagt auch, dass vor allem an ihrer Unsicherheit gearbeitet werden sollte.


    Bzgl zu andern Leuten hinlaufen: ich hab mittlerweile auch angefangen, es zu begrenzen. Sie orientiert sich doll an mir, aber wie schon jmd geschrieben hat, ist es bei einem potentiellen Fight-Hund ja auch einfach etwas leichtsinnig, sie ständig nah an andere Leute ranzulassen. Und nervig wird es irgendwann für die anderen ja auch. Leckerlis bekommt sie von anderen und insbs Fremden sowieso nicht.

    Hi!

    Zu TTouch: Habt ihr euch TTouch selbst angeeignet oder in Kursen gelernt?


    Signismagika Schön, dass bei euch manches entspannter wird :-) Wie lang ist Amun bei dir und was ist seine Vorgeschichte? Sorry,falls es vorher schon mal beschrieben wurde, dann hab ich es überlesen.


    Ich unterscheide da halt ein bisschen. In erster Linie ist es mir wichtig, dass sich der Hund an mir orientiert. Also mir ist es im Prinzip egal, ob und warum sie jetzt jemanden gruselig findet, ich möchte dass sie bei Unsicherheit Kontakt zu mir aufnimmt, zu mir kommt und ich sie dann durch die Situation begleite. Das ich im Prinzip ihr sicherer Hafen bin, der sie vor allem abschirmt.

    Jup stimmt, da gehe ich auch mit :-) Jetzt verstehe ich auch besser, was du damit meinst, dass "Schönfüttern" nicht alles sein sollte. Ich denke auch die Grundlage und das Wesentliche überhaupt sind die eigene Ruhe und Gelassenheit, wenn man den Hund durch für ihn schwierige Situationen begleitet.


    Ich hab den Eindruck, dass ich momentan nur schwer der sichere Hafen sein und die Gelassenheit ausstrahlen kann, die meine Hündin vielleicht eigentlich bräuchte. Ich bin momentan wie vor ein paar Tagen geschrieben sowieso nicht auf meiner Höhe und stresstechnisch (auch abseits Hund) echt an meiner Grenze. Es ist jetzt nicht so, als wäre ich im Umgang mit dem Hund hektisch und hysterisch, aber ich denke, dass ich allgemein schon ne große Anspannung ausstrahle und das insbesondere in potentiell brenzligen Situationen. zB ist meine Hündin ggü einem meiner Mitbewohner wieder viel unsicherer geworden, knurrt ihn manchmal an, wenn er durch den Raum läuft (was ich erstmal völlig ok finde, nur besorgt mich ihre Unsicherheit/Ängstlichkeit) und hat in den letzten Tagen zweimal nach ihm geschnappt. Wenn er und Hündin gleichzeitig anwesend sind, steigt mein Stresspegel instant exponentiell an, weil ich auf jeden Fall verhindern will, dass wieder eine für sie und/oder ihn unschöne (Schnapp)Situation entsteht. Ich glaube, das ist echt nicht hilfreich..
    Momentan lasse ich den Hund meistens in meinem Zimmer, damit ich auch mich gerade nicht damit überfordere. Vernünftiger Maulkorb ist auch bestellt. Das wird für mich glaube ich auch einiges an Druck rausnehmen zu wissen, dass im Falle des Falles nichts passieren kann. Wenn ich allein wohnen würde, wäre das ja alles kein akutes Thema, dann könnte ich gezielt Übungssituationen mit geplantem Besuch arrangieren, wenn es gerade passt und sonst halt nicht. So müssen wir uns hier irgendwie durch ein Haus wurschteln, in dem sich Leute halt unkontrolliert bewegen und der Schnitt der Gemeinschaftsräume wirkliches Ausweichen/Raumlassen auch nicht zulässt. Ich hab schon angefangen zu überlegen, ob es nicht besser wäre, erstmal allein zu wohnen. Auf die Idee wäre ich ohne Hund niemals gekommen :headbash::???:Oh man, bevor sie kam, war mir auch echt nicht bewusst, was da möglicherweise auf einen zukommt, wenn man einen Hund, der noch nie auf engem Raum mit Menschen gelebt hat, mit in sein WG-Leben nimmt. Obwohl es eigentlich so auf der Hand liegt. Da hab ich nur den offenen, menschenbezogenen, ausgelassenen Hund vor mir gesehen und dass sich das Zusammenleben bestimmt schnell fügen wird. Dass alles seine Zeit braucht war mir irgendwo bewusst, der Weg dahin nicht unbedingt.

    Ich würde mir gerade so wünschen, dass ich alles einfach annehmen und das monströse Gedankenkarussel einfach mal abschalten kann. Wie macht ihr das? Wo nehmt ihr eure Ruhe, Gelassenheit und Zuversicht her, wenn sie gerade nicht da ist?


    Nach 11 Monate sieht man weiterhin stetig Veränderungen und Entwicklung, in beide Richtungen.


    Schön geduldig bleiben

    Ich finde es sehr schön, mit welchem Blick du euren State of Being beschreibst :-) Das klingt irgendwie friedlich.


    Bei uns hat sich wirklich viel durch die Zeit gegeben. Letztens hat sie im Hundeverein sogar einen Mann angebettelt, der Fleisch dabei hatte. Hat sie ja noch nie gemacht. Große Freude bei mir, große Irritation ob meiner Freude bei ihm.

    Coole Sache! Da kann man schon mal aus alles Wolken fallen, wenn der Hund plötzlich etwas macht, das man in der Vergangenheit nie für möglich gehalten hätte :-) Dunja ist neulich auch ganz selbstverständlich zu einem fremden(!) Hundemenschen in der Ferne gerannt, als der seinen Hund rangerufen hat. Davon wollte ich sie dann eigentlich auch gar nicht abhalten :applaus: Bei bekannten Hundemenschen ist sie gern die erste, die auf (jeden beliebigen) Rückruf reagiert und als erste beim Menschen ankommt, aber das war nochmal ne neue Nummer. Ich meine hallo, ein fremder, rufender Mensch am Horizont, zu dem es sie im positiven Sinne hinzieht. Verrückt. Und schön.

    Ich an deiner Stelle würde auch wie schon von vielen vorgeschlagen lieber geregelte Hundetreffen mit souveränen Hunden, die Linus' Grenzen respektieren, anstreben. Das was du von der Hundeschule beschreibst klingt finde ich auch furchtbar. Da lässt es sich ja gar nicht vermeiden, dass auch Hunde mit angemessenem Verhalten dieses sowie die zugehörige Situation am Ende negativ verknüpfen (zB wenn er der beschwichtigende Part ist, von anderem Hund angegangenwird und dann wasserspritzende Menschen auf ihn zugestürmt kommen) und ggf. nachhaltig bereichübergreifend verunsichert werden..

    Vielleicht wäre es noch eine Option über eBay Kleinanzeigen oder Facebook Gassirunden gezielt nach Leuten mit entspannten Hunden zu suchen, die mit deinem Typus Hund idR rücksichtsvoll umgehen?
    Ich habe hier durch Zufall mit meiner Hündin (sie ist tendenziell unsicher bei fremden, stürmischen/rüpeligen Hunden) in der Nachbarschaft eine lockere Gassigemeinschaft kennengelernt mit unterschiedlich alten, gut sozialisierten Hunden und merke, wie gut das der Hündin tut, regelmäßig mit bekannten Hunden "kultivierten" Kontakt zu haben.

    Ich denke, auf dem Wege kann Linus sicher mehr Sicherheit gewinnen und irgendwann auch seine Grenzen souveräner deutlich machen :-)

    Wir hatten heute ein tolles Erfolgserlebnis: Cara war 1 Stunde (!!!!!) alleine.

    :party:Herzlichen Glückwunsch! Das klingt ja schon mal super! Dass sie von selbst aufhört sich zu beschweren und es dann schafft, sich etwas anderem zuzuwenden klingt ja schon mal gut.
    Wie läuft es denn ohne Beschäftigungsmaterial?

    Ich hab nämlich in der Anfangszeit immer Rinderkopfhaut oder gefüllten eingefrorenen Nassfutterkong gegeben und war davon sehr überzeugt. Ohne wäre es auch nicht gegangen. Bin aber dazu übergegangen, das wegzulassen. Sie konnte sich dann zwar damit beschäftigen, war aber dennoch recht unruhig und wenn das Kong nicht leicht genug zu leeren oder schon leer war, hat sie angefangen zu bellen. Hatte den Eindruck, dass sie das Beschäftigungsmaterial mehr pusht als entspannt..


    Momentan kann Dunja immer besser allein bei geschlossener Tür in meinem Zimmer bleiben, wenn ich noch irgendwo im/hinterm Haus bin. Am besten gehts abends nach starker Auslastung. Dann bleibt sie einfach liegen, pennt weiter und hebt nicht mal den Kopf, wenn ich wieder reinkomme.
    Tagsüber nach der Vormittags/Mittagsrunde ist sie nicht ganz so entspannt (wechselt öfter den Platz, guckt auch mal zur Tür/aus dem Fenster), aber schafft es ohne Bellen, liegt die meiste Zeit und kann sich auch allein beruhigen, wenn sie wegen irgendwas angeschlagen hat.
    So richtig traue ich mich den Sprung zu "Wirklich gehen" gerade noch nicht. Hab sie letzte Woche schon ein paar mal morgens allein gelassen und bin für ca. 10min weggewesen. Zwei Tage hat das gut geklappt, die nächsten zwei saß sie am Fenster, als ich wiederkam und hat sich extrem gefreut, als ich wieder ins Zimmer gekommen bin.
    Seitdem gibts aber starke Verbesserungen beim Allein im Zimmer bleiben.


    Was denkt ihr wie schwer ist der Übergang zwischen allein in einem Raum bleiben (Mensch noch irgendwo im Haus/Garten, hört sie ab und zu bzw. registriert kein "Mensch geht wirklich ganz weg") und ganz allein bleiben (Mensch geht und ist wirklich ganz weg)? Oder wie wars bei Euch?

    Am Freitag hab ich einen Termin bei meiner Trainerin zum Thema Alleinbleiben. Hoffe, dass das auch nochmal neue Erkenntnisse bringt und uns hilft, Fortschritte zu machen. Ich muss aber sagen dass ich so entspannt und zuversichtlich schon lange nicht mehr war. Obwohl ich momentan kaum ohne Hund das Haus verlasse halo-dog-face

    Ich habe mir jetzt diese hier gekauft:

    Was du zu der schreibst klingt ziemlich gut. Vielleicht überlege ich mir auch mal, die anzuschaffen. Nur bin ich kein Fan von Amazon.