Da wird noch viel passieren. Vielleicht könnte es Dir auch helfen, den Änderungen so eine gewisse Grundgelassenheit entgegen zu bringen?
Jup das taucht ja gerade in allen Beiträgen dazu auf- Annahme der Situation und des Hundes, so wie er ist.
Etwas Druck übe ich auch darüber auf mich aus, dass ich in einer WG bin und manches eben auch Auswirkungen auf die Mitbewohner hat (zB wenn gebellt wird, weil die sich durchs Haus bewegen). Das Gros der Leute ist damit entspannt, aber ein Mitbewohner lässt immer mal wieder durchblicken, dass er davon genervt ist+kein Verständnis für ihre Unsicherheit+daraus resultierendes Verhalten+dass alles seine Zeit braucht hat. Eigentlich sollte mir das egal sein. Ich hoffe ich lerne es noch, mehr darauf zu schei*en und guten Gewissens meines Weges zu gehen. Ich gehe ihn ja sowieso und bin auch davon überzeugt, dass es der richtige ist. Da greift dann wieder dein erster Satz, wenn auch auf Zwischenmenschliches bezogen:
Ich bin auch ein eher überemphatischer Mensch mit Abgrenzungsschwierigkeiten. Nicht immer gut für mich, deshalb habe ich mir einen „Logikmodus“ eingebaut, bei dem ich strikt nach Logik funktioniere (bzw. das zumindest versuche).
Ich persönlich habe da eine ganz andere Herangehensweise, nämlich genau null Erwartungen an sie zu haben. Sie muss mit fremden Menschen nicht klar kommen. Sie soll sie natürlich nicht anbellen o.ä. (macht sie auch nicht), aber ich schütze sie grundsätzlich. Wenn sie Kontakt möchte, gern, ansonsten weise ich drauf hin, dass sie eher ängstlich ist und bitte in Ruhe gelassen wird.
Da hab ich mich auch schon entwickelt würde ich sagen. Anfangs hatte ich immer im Kopf "Jetzt ist sie schon x Wochen/x Monate da und dies und jenes klappt noch nicht/hab ich noch nicht aktiv trainiert" Aber eher mit dem Hintergedanken, dass ich irgendwas falsch mache oder nicht genug forciere. Vielleicht ein typischer Anfängerfehler ;-) Ich sehe noch, in welche Richtung es gehen soll, aber wie lange das dauert und wann und ob wir "da" sind, darüber denke ich nicht mehr nach. Das hat mich auch schon mega entspannt.
Jetzt gerade ist es einfach eine Phase, in der ich selbst nicht so stresstolerant bin, daher mit ihrem Stress nicht so gut umgehen kann und insgesamt einfach grübelig drauf bin.
Bzgl. fremde Menschen: Ich brauche es auch nicht, dass sie ein Hund wird, der sich von allen immer und überall antatschen +belabern lässt+ gebe die gleiche Info wie du (unsicher, erstmal in Ruhe lassen und nicht räumlich bedrängen) auch an neue Leute weiter (bzw gehe auf der Straße einfach weiter, wenn irgendjemand Anstalten macht mit ihr duzu-duzi machen zu wollen), aber ich möchte ihr schon dabei helfen, entspannter zu werden, wenn wir Menschen begegnen. Weil man Menschen nun mal immer irgendwo begegnen wird. Das geht ja zB durch Abschirmen, Bogen machen etc, aber zusätzlich indirekt eben auch durch positive Gegenkonditionierung, s.u.
Abgesehen davon wohne ich halt in einer WG und wenn ich nicht 24/7 in meinem Zimmer verbringen will und gerade auch ein Zeitpunkt im Tagesablauf ist, an dem sie schlecht alleinbleiben kann, "muss" ich sie auch mit in die Gemeinschaftsräume nehmen und da bin ich froh, dazu beizutragen, dass sie mit solchen Situationen (Menschenbegegnungen) entspannter wird. Momentan versuche ich es schon so zu managen, sie wenn es geht in meinem Zimmer zu lassen, aber immer immer geht das halt nicht.
aber ich persönlich würde jetzt nicht auf Teufel komm raus alles schön füttern, sondern den Ist- Zustand einfach akzeptieren wie er ist und jede Verbesserung als Bonus sehen.
Ich denke, es geht auch beides. Den Ist-Zustand annnehmen und auf entspannte Weise eine für den Hund positive Entwicklung beeinflussen. zB das Markern von Gruselreizen geht ja ganz nebenbei und die Leute auf der Straße begegnen uns eh. Warum dann nicht im Gehen das Markerwort sagen und ihr ein Leckerli zustecken. Aufmerksam auf meine Umgebung bin ich (sind wir alle hier) ja eh, um den Hund eben nicht in bedrängende Situationen zu bringen, ggf. nen Bogen um jemanden zu machen etc.