Hallo! Nun ist ein weiterer Monat vergangen und das Problem mit dem Zwicken ist so gut wie aus der Welt. Sie hat das Verhalten nun schon eine ganze Weile nicht mehr gezeigt, auch nicht mehr den Ansatz dazu. Natürlich bleibe ich aufmerksam, denn bei uns steht jetzt auch die Pubertät vor der Tür und seit sie hier ist sind ja doch auch erst 2 Monate vergangen :-)
Ich bin sehr froh darüber, da es mir am Anfang ja wirklich Sorgen gemacht hat und das Zusammensein mit anderen Menschen deutlich erschwert hat (und das alles für Dunja sicher auch sehr stressig war).
Wenn bei uns mehrere fremde Menschen zu Besuch sind oder ich anderswo bin mit mehreren fremden Personen, habe ich sie noch an der Leine oder schicke sie auf ihren Platz, je nach Situation. Einfach der Sicherheit halber und unabhängig vom Zwicken auch einfach, um ihr Sicherheit zu geben.
Ich fasse nochmal kurz zusammen, was ich getan habe, um das Hinterherrennen und auch Zwicken abzugewöhnen. Vielleicht ist das für andere Menschen hilfreich, die mit ihrem Hund das gleiche Problem haben:
- Auf Platz schicken, bevor Leute herumlaufen
- An die Leine nehmen, um rechtzeitig reagieren zu können, wenn sie den Ansatz zeigt oder um soweit Abstand zu halten, dass sie außer Reichweite ist
- Geregelte Besuchersituationen schaffen
(Mensch klingelt-> Auf Platz schicken/Ins Rückzugszimmer schicken bei geschlossenem Kindergitter -> Besuch begrüßen und ins Wohnzimmer führen (mehr Platz als im Flur etc) -> Hund dazulassen -> Je nach Situation entweder an der Leine haben oder auf Platz schicken)
Und als Basis:
- Geh-Decke/Bleib trainieren auch unter Ablenkung (Herumspringen, Leckerlis werfen etc)
- Hund nicht überfordern* (anfangs wenn möglich nicht Situationen mit mehreren fremden Menschen und viel Trubel aussetzen, dann nach und nach Steigerung des "Schwierigkeitsgrades")
- Besuch einweisen, um Situation für den Hund möglichst entspannt zu gestalten (Situation schildern, Verhalten empfehlen (ruhig bewegen, Hund erstmal ignorieren, nicht anstarren, Aufstehen ankündigen etc)
- Immer schön die Ruhe bewahren :-)
- Geduld und Zeit
(der Hund muss eben erst lernen, dass o.g. Situationen normal und nicht bedrohlich/kontrollwürdig sind. Das geht meines Erachtens nur, indem er viele solche Situationen auf geregelte Weise erlebt)
[*Gerade der Punkt nicht überfordern ist denke ich je nach Hund sehr unterschiedlich. Ich habe anfangs an anderer Stelle auch die Empfehlung bekommen, mich die ersten Wochen mit dem Hund komplett in mein Zimmer zurückzuziehen und sie gar keinen o.g. Situationen auszusetzen. Das wäre in unserem Fall denke ich nicht zielführend gewesen bzw hätte das Problem mit dem Zwicken nicht gelöst. Handelt es sich um einen Angsthund, sieht das vielleicht wieder anders aus. Ich kann da aber nur für uns sprechen.]
Meines Eindrucks nach hat Dunja auf diese Weise zum Einen gelernt, o.g. Situationen "auszuhalten" ohne mit Zwicken/Hinterherrennen zu reagieren und zum Anderen, dass o.g. Situationen nicht bedrohlich/kontrollwürdig sind.
Danke nochmal für eure Beiträge in diesem Thema und alles Gute für die Hundehalter*innen da draußen, die die Bearbeitung diesen Problems noch vor sich haben!