Beiträge von Biff_

    Trefft ihr viele Hunde?

    Nein. Anfangs bin ich in das Waldstück am Dorfrand gefahren, da war mehr los. Also ein Hund je Spaziergang, vielleicht zwei. Jetzt fahre ich in ein etwas außerhalb gelegenes Waldstück. Auf dem Weg dahin sehe ich jede Menge Hunde; aber an meinem Zielort ist fast nie was los. Wenn ich doch mal ein Auto sehe, fahre ich einfach ein Stück weiter. Seither: null Hunde :)


    Habt ihr viele blöde Begegnungen mit Hunden?

    Nein.


    Trefft ihr viele Menschen ohne Hunde?

    Nein, oder nur ganz, ganz selten.


    Wie sind eure eigenen Hunde drauf, wenn ihr andere Hunde Passiert?

    Da wollen wir unbedingt hin..!


    Wie sind Durchschnittlich die anderen Hunde drauf, wenn ihr diese Passiert?

    Die eine Hälfte alt bis dement und ohne Interesse an meinem Flummi, die andere Hälfte nicht so anspannt, aber glücklicherweise angeleint.


    Wo wohnt ihr? (Kleinstadt, Großstadt, Dorf, irgendwelche Besonderheiten?)

    Größeres Dorf.

    Herzlichen Glückwunsch auch von mir!


    Ist dein Hund ein Pudel?

    Danke, und ja: eine Kleinpudeline.

    Beliebig oft wiederholbar. Das Ding ist ein Witz

    Die Messlatte könnte höher liegen, klar. Andererseits ist Niedersachsen mit der vorgesehenen Sachkunde im Ländervergleich Vorreiter und streng.


    Ich fand es jetzt natürlich lästig, aber im Großen und Ganzen erscheint es mir vernünftig, einfach weil man dazu gezwungen wird, sich mit der Thematik zu befassen. Und beim praktischen Teil schaut wenigstens einmal eine fachkundige Person auf den Ersttäter mit Hund und kann Tipps geben.


    Mir ist es nun nicht schwer gefallen mit dem Welpen. Eine Bekannte hat sich second Hand was aus Rumänien geholt, da ihr der Tierschutz–Aspekt wichtig war. Und die hat die Jahresfrist ausgereizt, weil sie mit dieser Knalltüte vorher niemals bestanden hätte. Und ohne jemals einen Hund gehabt zu haben, ist der Bekanntenkreis nicht notwendigerweise voller Hundehalter mit Vorzeigetieren. Sie fand es also eher weniger entspannt :)

    Unsere Fellnase ist jetzt auch 16 Wochen alt. Und in Relation wohl eher einfach und umgänglich. Wir waren aber dennoch fertig mit den Nerven. Mir fiel das schon schwer, da fortwährend Ruhe auszustrahlen. Wenn ich jetzt von Anfang an noch permanent „Nein! Aus!“ rufend hinterher gewesen wäre, hättet ich bestimmt schon ein Magengeschwür :)

    Ich finds immer wieder interessant, wie unterschiedlich da geprüft wird.
    Eigentlich soll es ja gar nicht um den Hund gehen, sondern um den Halter: kannst du kritische Situationen erkennen und damit umgehen. Eine Bekannte hat manches schlicht verweigert, und weil sie das schlüssig begründen konnte trotzdem bestanden.

    Das wird m.E. auch ständig betont: es soll nicht um den Ausbildungsstand des Hundes gehen. Dann ist‘s aber unsinnig, den Rückruf, Hinsetzen und u.a. Kontrolle der Ohren zu prüfen. Im Ergebnis jedenfalls finde ich den Nachweis der Sachkunde vernünftig. Die Prüfungsinhalte sind jetzt auch eher nicht unangemessen hoch – ich verstehe nur die Intransparenz nicht..

    Wir haben mit dem Welpen am Anfang den Namen und Rückruf über das Füttern aufgebaut. Und schon ab spätestens der zweiten Woche kam das Monster angebrettert und schaute dann enttäuscht ("Oh, achso, Trockenfutter, hm.."). Ein besonderes Drama gab es also rund ums Fressen nie. Dann fand ich es putzig, sie sitzen zu lassen, bevor ich ihr den Napf hinstelle. Das hat sie ganz schnell begriffen. Und jetzt hole ich teilweise den Napf aus der Küche und finde den Hund nicht - weil der mich mit Napf gesehen hat und sofort irgendwo mit dem Hintern Bodenkontakt sucht. Die Geister, die ich rief :)

    Hallo!


    Obwohl ich wirklich alles gegeben hatte, habe ich zum praktischen Teil des Sachkundenachweises in Niedersachsen ("Hundeführerschein") kaum oder widersprüchliche Informationen gefunden. Nachdem ich gestern selbst erfolgreich war, wollte ich deshalb dieses Forum um einen Erfahrungsbericht bereichern; vielleicht sieht sich künftig ja jemand hier um.


    Zur Vorgeschichte

    Der Gesetzestext (§ 3 Abs. 2 S. 1, 2 NHundG) hilft mir kaum weiter. Ich muss nachweisen, dass ich erforderliche Kenntnisse mit einem Hund anwendenkann. Schwer zu sagen, wie das geht.


    Aber vielleicht hat das Landwirtschaftsministerium mehr Anhaltspunkte?

    Zitat

    Im Verlauf der praktischen Prüfung soll unter anderem nachgewiesen werden, dass der Halter den Hund einschätzen kann, gefährliche Situationen erkennt und in der Lage ist, etwaigen Gefahren vorzubeugen. Der Halter muss den Hund so kontrollieren, dass von diesem keine Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung ausgeht.

    Gut, liegt sicher an mir, dass ich mir noch zu wenig darunter vorstellen kann. Bestimmt hat das LAVES mehr Informationen!

    Zitat

    Hinsichtlich der praktischen Sachkundeprüfung soll schwerpunktmäßig auf das Ziel der Prüfung abgestellt werden, das heißt, der Halter muss seinen Hund einschätzen und gefährliche Situationen erkennen können, damit er etwaigen Gefahren vorbeugen kann. Er muss seinen Hund so kontrollieren können, dass nicht nur keine Gefahr von dem Tier ausgeht, sondern auch keine Belästigung.

    Wird immer schlimmer. Nicht nur keine Gefahr, auch keine Belästigung. Aber wie darf ich das zeigen?


    Ich stöbere also hier im Forum. Für NRW gibt es offenbar breitere Resonanz (z.B. hier, oder hier), das Grundsatzthema zu Niedersachsen - hier - ist in die Jahre gekommen. Logisch, die Gesetzesänderung ist eine Weile her. Aktuelle Bezüge gibt es schon (in diesem Thread, ab Post #6.348), das bringt mich inhaltlich aber auch nicht voran.


    Und was sagt ansonsten das Internet? Hier ist ein m.E. repräsentatives Beispiel, das auf folgende Prüfungssituationen abstellt:

    • Handling am Hund (Prüfling kontrolliert Zähne, Ohren und Pfoten)
    • Kontrolliertes Gehen an der Leine
    • Sitz oder Steh oder Platz oder Bleib (Ausführen des Kommandos nach maximal drei Wiederholungen)
    • Kommen auf Ruf (Ausführen des Kommandos nach maximal drei Wiederholungen)
    • Begegnung mit anderen Personen (z.B. Spaziergänger, Menschengruppe)
    • Begegnung mit anderen Hunden
    • Gehen an stärker befahrener Straße
    • Überqueren einer befahrenen Straße
    • Begegnung mit z.B. Radfahrern, Kinderwagen etc
    • Begegnung mit anderen Personen/Menschengruppe

    An anderer Stelle (Schande über mich, ich finde es trotz langer Suche nicht mehr..) hatte ich von elf statt dieser zehn Situationen gelesen. Und dort stand auch, man müsse nur sechs der dort genannten elf Situationen meistern zum Bestehen.


    Hm, und jetzt wird mir unwohl. Ich finde die Anforderungen immer noch recht unklar, bin mir aber relativ sicher, dass ein Rückruf dazugehört. Jetzt habe ich ein Jahr Zeit, bis ich den praktischen Teil nachweisen muss (§ 3 Abs. 1 S. S. 3 NHundG), aber was mache ich, wenn mein Hund dann pubertär herumflippt und deshalb nicht spurt? Und mit einem Fremdhund die Prüfung ablegen - was zulässig wäre - mag ich nicht. Ich schaffe das mit meinemHund!


    Also frage ich einfach mal die Person meines Vertrauens, wie das gehen könnte. In diesem Fal ist das die Person, bei der ich unkompliziert den theoretischen Teil absolvieren konnte und die auch Welpenkurse anbietet. Ja, Rückruf gehört zu den Anforderungen, noch ein wenig mehr, gleich am Tag darauf könnten wir loslegen. Ach, so teuer ist's nicht, man kann das wiederholen, ich habe Zeit, ziehen wir es doch durch! Schnuffelpuff ist fast 16 Wochen alt, der Ernst des Lebens kann kommen!



    Die Prüfung

    Mit einer ausgelassenen Mahlzeit könnten wir bestimmt die Bereitschaft zur Mitwirkung erhöhen. Brauchen wir aber gar nicht drüber nachdenken, die Prüfung ist vormittags, da hätte der Wauzi eh nichts gefressen. Spätaufsteher. Nur in den Garten gehen wir rechtzeitig, um das Tier einmal komplett auszuwringen, damit es keine Unfälle bei der Prüfung gibt.


    Auf zur Hundeschule, da geht die Prüfung los. Hund aus dem Auto, die Prüferin kommt schon auf uns zu, der Hund platzt fast vor Freude. Also alles wie immer. Dann mal an der Landstraße Richtung Neubaugebiet. Die Autos und LKW knattern vorbei, aber darauf haben wir den Hund zielgerichtet und lange vorbereitet (letzte Woche einmal kurz im Nachbarort, als uns auffiel, dass wir dieses Thema bislang vernachlässigt hatten und am Vorabend der Prüfung, als uns das wieder einfiel). Das macht also keine Probleme, der Hund ist entspannt.


    Dann kommt ein Radfahrer entgegen. Da fällt mir auf, dass es nicht verkehrt gewesen wäre, ich wäre mit dem Hund schon einmal im Dorf unterwegs gewesen und nicht nur ständig im Wald. "Sitz!". Der Hund sitzt, mampft das Leckerli und schaut schmatzend dem Radfahrer hinterher. Die Prüferin ist beeindruckt. Ich auch.


    Wir gehen ins Neubaugebiet. Die Prüferin hatte irgendwo einen anderen Hund erspäht und wollte eine Begegnung erzwingen, aber dieser Hund ist weg. Auch gut. Ich halte es für einen geeigneten Zeitpunkt zu erwähnen, dass das mit der Leinenführigkeit so eine Sache ist. Weil wir bislang den Fokus auf anderes gelegt haben. Aber Zughundesport ist doch auch cool, oder? Hehe. Der Hund schleift sich die Krallen am Asphalt. Die Arme - sonst sind wir im Freilauf im Wald unterwegs, und jetzt gurken wir hier angeleint durchs Dorf..


    Jetzt wird's laut, auf den Baustellen ist der Teufel los. Der Hund bemerkt das gar nicht. Das aber fällt der Prüferin auf, die begeistert ist. Mir ist fad, ist ein Baustellenhund, sage ich. Rüttelplatte, Kreissäge, Bagger - egal.


    Endlich sind wir auf dem Feldweg. Ich frage, ob wir nicht vielleicht einen Rückruf machen wollen. Da würde ich den Hund gern ableinen. Ich darf. Und bleibe stehen, die Prüferin geht mit dem Hund weiter und bleibt stehen. "Sicher, dass das reicht? Das sind doch jetzt nur 3m..?" Sie ist sicher. "Schnupfelpupf, hier!" Es ist beeindruckender, wenn sie aus der Entfernung angaloppiert kommt, aber auch für diese Kleinstdistanz ist sie bemüht und verspeist das Leckerli.


    Ob ich den Hund untersuchen könnte. Ich fummel an Ohren, Schnute und Pfoten herum. Offensichtlich geht das also. Für diese Strapaze soll ich ruhig Leckerli geben. Der Hund guckt mich an, als ob ich einen Kratzer am Wirsing hätte, dass es für solchen Kleinkram was gibt. Nagut.


    Wir gehen weiter, die Hundeschule ist schon in Sichtweite. Und ihr Nachbar mit seinem Hund. Die Prüferin ist begeistert, endlich die ersehnte Begegnung mit Hund! Oder auch nicht, der Bursche sucht schnell das Weite. Höhö.


    Also kommen wir ohne Fremdhunde bei der Hundeschule an. Die Prüferin schmunzelt: "Sehr gut, sie hat wirklich niemanden gefressen!". Bestanden. Jetzt kann die Pubertät kommen :)


    Inwieweit das jetzt ein typischer Ablauf ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Bei meiner Suche hatte ich irgendwelche Horrorgeschichten gelesen, wo ganze Gruppen geprüft werden und diese Gespanne dann einen ganzen Tag unterwegs sind. Jedenfalls geht es auch entspannt.