Menno. Ich mag ja differenziert berichten. Also: ich bin schlau, die anderen nicht. Das ist natürlich noch lange kein Grund für einen ausgeschmückten Text.
Jetzt war der Kurs schon im Voraus vollständig bezahlt und meine Frau hatte Zeit. Und Nerven, es nochmal zu versuchen. Und das lief dann echt gut. Zwei neue Akteure. Darunter ein Aussie, mit dem sich unser Wauzi gut verstanden hat. Irgendein Programm, alles ganz unspektakulär.
Das wollten wir gern fortsetzen. Nur ist plötzlich einerseits die Trainerin erkrankt, andererseits der Aussie (hups, Giardien).
Doch wir wären nicht wir, wenn wir nicht auf das Angebot eingingen, es mit der Parallelgruppe zu versuchen! Da ist übrigens der Havaneser, der ursprünglich mal angedroht war. Und ein Border Terrier. Beide mit Frauchen und deren Kind, jeweils irgendwas zwischen zehn und sechzehn Jahren alt.
Mir schmerzen jetzt noch die Ohren. Es regnet nämlich, weshalb wir nicht im Regen stehen, sondern fast die ganze Stunde in einer Hütte stecken (was machen die sonst mit ihren Viechern? Wir wohnen in Niedersachsen, wenn hier nicht zufällig mal Dürre ist, ist das Wetter mistig). Als Musik im Hintergrund läuft der Bursche vom Border Terrier, der lautstark den Köter in den ungünstigsten Momenten mit Leckerli versorgt, vor allem aber das Mädel zum Havaneser („Schau..! Schau..! Sitz..! Schaaaau..! NEIN!“). Puh.
Aber darum geht es gar nicht, sondern darum, dass wir mal einen Besuch beim Tierarzt üben. Hatten wir doch schon..? Unser Hund ist seit zwei Monaten bei uns, bei den anderen müsste es ähnlich sein. Also einmal angucken nach dem Kauf, zweite Impfung, nochmal zum wiegen und Wurmkur holen. Ganz schön oft, findet die Trainerin. Jedenfalls wird nun jeder Hund einmal auf dem Tisch seziert.
Endlich dürfen wir raus, weil der Regen nachgelassen hat. Und da wird mir klar, dass die anderen Hunde eigentlich so gar nichts können. Der Havaneser kann nichts richtig machen. Der ist fortwährend wie betäubt und hört auf kein Kommando. Nur ganz selten bewegt sich der Staubfeudel, wird dann aber mit „Nein!“ korrigiert (klingt schlimmer, als es ist, denn darauf hört er auch nicht). Macht den Eindruck, als wäre überhaupt alles zu viel für ihn. Ob es jetzt hilft, ihn ständig zu tragen und trösten, weiß ich nicht. Tja, und der Border Terrier? Keine Ahnung, was der als Familienhund leisten soll. Rückruf oder Hinhocken geht nicht, dafür pinkelt er seit neustem nicht mehr ins Haus. Die Kehrseite der Medaille: jetzt setzt er Kot im Haus ab. Hups. Na, dafür bellt er ständig. Habe jetzt die Rassebeschreibung mal nicht gelesen, klingt für einen Terrier aber insgesamt nicht außergewöhnlich.
Schließlich wird gespielt, dafür sind wir ja hier. Also, der Havaneser nicht, weil er getragen und getröstet wird. Der Border Terrier mag spielen, aber unser Schnuffelpuff will einfach nicht verstehen, was dieses permanente Gekläffe zu bedeuten hat. Die sucht jetzt Schutz bei dem Havaneser–Clan, deren Füße frei sind, weil der Wauzi im Arm hängt. Ich find‘s okay, unser Großmaul darf auch mal eins auf den Sack kriegen. Aber langsam könnte doch mal jemand einschreiten..? Die Trainerin bemerkt es überhaupt erst sehr spät, den Terrier–Clan interessiert es offenbar nicht, die Havanesers schmusen. Also fuddel ich den Störenfried weg von ihr. Und wieder. Und nochmal. Könnte man den vielleicht langsam mal anleinen? Ja? Danke.
Das darf doch alles nicht wahr sein :–/
(Aber ich wollte positiv berichten, ehrlich!)