Katzenpfote zieht einen Wurf MaineCoons auf, fünf wunderschöne Kitten, zwei Rot, zwei Schildpatt, eins Silber. Mutter auch schildpatt, die hätt ich am liebsten alle sechs behalten…
Interessentin kommt mit kleiner Tochter (vielleicht drei, vier). Das Kind ist total schüchtern, traut sich kaum, die Kätzchen anzufassen, ist ängstlich, als sie anfangen, miteinander zu balgen.
„Wir möchten den Silbernen.“, sagt die Frau. Ich nicke, erkläre erneut, dass ich vor der zehnten Woche nichts entscheide und nehme sie auf die Interessenten-Liste.
Ein paar Wochen später ist der Silberne eine komplette Rakete geworden, eine wilde Wutz, der im Katzenzimmer über Tische, Bänke und Vorhänge geht, mit Begeisterung in Hände und Hosenbeine beißt und so weiter, kämpft bevorzugt mit einer Schulildpatt-Schwester. Auf jeden Fall ein Fall für ‚braucht einen Raufkumpel‘.
Ich ruf also die Interessentin an und sage ihr, dass ich den Silbernen nicht bei ihr sehe. Bevor ich noch von den total gemütlichen und schmusigen Roten anfangen kann, sagt sie:
„Das können Sie nicht machen, wir haben schon alles gekauft und eingerichtet, der Familie davon erzählt, eine Feier geplant(!) Meine Tochter wird total verzweifelt sein, ich hab ihr schon versprochen, dass sie den Kater kriegt.“
Ich hab noch versucht, das zu retten, aber ohne die Roten anzubieten - darauf hatte ich keinen Bock mehr - aber erklärend. Sie, mich unterbrechend:
„Ist mir alles egal, ich kenn den Bürgermeister, dem werd ich das erzählen, mit ihrem Namen. Und der soll mal die Finanzierung des THs überdenken!“
Dachte ich mir ‚Ja, soll er mal, wir kriegen von der Stadt nämlich keine Unterstützung.‘