Ergänzung wg deinem letzten Beitrag:
So war das bei uns am Anfang auch - alle drei Katzen sind noch längere Zeit mit dick gesträubten Schwänzen herumgelaufen, bei einer Katze hat es zwei Wochen gedauert, bis das nicht mehr passiert ist. Das ist normal, dass erwachsener Hund und erwachsene Katze (wenn beide mit der anderen Art bisher nichts zu tun hatten) sich sofort ganz in Ruhe akzeptieren, hab ich noch nie gesehen. Das hat nichts zu bedeuten. Jetzt aber mein Ursprungsbeitrag:
Wir haben im Januar eine dreijährige Hündin aus dem TH übernommen, zu drei Katzen, von denen eine ziemlich abgezockt ist, die anderen eher nicht.
Wir haben die Hündin - sobald wir sicher waren, sie nehmen zu wollen - praktisch jeden Tag nachmittags zu uns geholt. Immer stundenweise, haben uns mit ihr ins Wohnzimmer gesetzt und sonst nichts getan. Drei Wochen lang.
Die Katzen hatten so den Live-Geruch, den sie natürlich jeden Abend auch gründlich untersucht haben, und die Live-Ansicht - wir haben sie zwischendurch mal dazu geholt, also reingetragen und auf dem Schoß festgehalten oder oben auf ihre hohen Kratzbäume gesetzt, so dass sie quasi die 'hässliche neue Katze' von oben begutachten konnten, ohne dass eine der Parteien in Bedrängnis geriet.
Und irgendwann haben wir die 'hässliche neue Katze' einfach nicht mehr weggebracht.
Es gab Räume, in die die Katzen konnten, der Hund aber nicht.
Es gab/gibt diverse hohe Sitzplätze, von wo aus die Katzen beobachten konnten/können.
Es gab von vornherein klare Verhaltensweisen für beide Parteien, wir haben die Katzen daran gehindert, den Hund zu nerven und andersrum.
Nach ein paar Wochen war der Drops gelutscht, die abgezockte Katze hat sich mit dem neuen Mitbewohner arrangiert und die etwas schissigeren orientieren sich daran.
Allerdings ist unsere Hündin auch total gechillt und liegt halt zuhause einfach nur rum, so dass die Katzen auch wenig Schreckreize hatten.
Wenn aber sowohl der Hund als auch die Katze große Angst voreinander haben, ist es ungleich schwieriger, da würde ich auch auf
- schrittweise Gewöhnung (immer wieder zusammen bringen, damit die Katzen nicht zu einer potentiell problematischen neuen Wohnung auch noch den Schreckreiz Hund haben)
- Beruhigungsmittel Adaptil/Feliway
- Training des Hundes (Entspannung konditionieren)
- jede Menge Rückzugsorte
setzen.
Viel Erfolg, und hört auf euer Bauchgefühl, der Tierarzt empfiehlt vielleicht auch nur das, was er mal in nem Buch gelesen hat.
Wir haben bei jeder Katzen-Neuanschaffung einen neutralen Kratzbaum angeschafft, die Katze aus dem TH geholt, im Wohnzimmer aus der Box gelassen und abgewartet. Hat immer (neunmal bisher) problemlos geklappt, obwohl man auch da immer liest "getrennte Räume, dann wechseln, dann mal Sichtkontakt, dann wieder Räume wechseln, dann dies, dann jenes", weil wir unsere Tiere kennen und alle unsere Katzen eben immer hochsozial sind - selbst Fremdkatzen im Garten werden erstmal gründlich kennengelernt, bevor man sie verjagt.
Viel Erfolg!