Hallo,
ich versuch mal, etwas ausführlicher zu antworten.
Also, die 5 Stunden sollten kein Problem sein. DIe meisten Hundehalter arbeiten ja irgendwie. Am Anfang kann ein Welpe das nicht, weil er noch gar nicht lange genug einhalten kann, abgesehen davon kann man sich beim Zu-schnellen-Vorgehen bei der Alleinbleib-Sache unter Umständen sehr gut einen Hund ranziehen, der beim Alleinebleiben in Panik gerät (evtl auch für den Rest seines Lebens), weil man ihn am Anfang zu schnell zu lange allein gelassen hat.
Zur Rassewahl: Die Französische Bulldogge wird seit "immer" auf Kurzschnäuzigkeit gezüchtet. Dass die Hunde teilweise praktisch überhaupt keine Nase mehr haben, ist relativ neu, aber die besondere Schädelform ist Teil der Rasse, ebenso wie z.B. bei der Englischen Bulldogge (wobei die ja oft noch extremer aussehen).
Dass es jetzt Züchter gibt, die versuchen, dem entgegen zu steuern, ist löblich. Leider geht das so schnell nicht, denn prinzipiell haben ja alle Hunde dieser Rasse kurze Nasen, so dass ich - wenn ich längere Nasen haben will - zwei Hunde mit möglichst langer Kurznase verpaaren müsste, deren Nachkommen dann mit anderen möglichst langen Kurznasen und so weiter. Dann würde man den Prozess umkehren können. Aber das dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.
Das Blöde dabei? Die Länge der Nase außen ist nur ein Teil des Problems. Ebenso wichtig ist das Gaumensegel innen, das, wenn es zu lang ist, die Atemwege teilweise verdecken/versperren kann. Noch blöder ist, dass erst mit dem Groß-/Erwachsenwerden erkennbar wird, wie weit dein Hund betroffen sein könnte. Bildlich gesprochen, ist ein Bulldoggen-Welpe so wie ein 120kg-Mann in einem perfekt passenden XXXL-Pulli. Nimmt der Mann jetzt auf 70kg ab, ist der Pulli auf einmal viel zu groß. So ist das bei einer Bulldogge, wenn der Schädelknochen aufhört zu wachsen, das weiche Gaumensegel aber nicht.
Das heißt, du kannst einen tollen, quietschlebendigen Clown-Welpen mitnehmen und anderthalb Jahre später hast du einen sich bei jeder Anstrengung übergebenden, schnaufenden jungen Hund, der zwar gerne quietschlebendig wäre, aber es nicht mehr kann, weil er keine Luft bekommt.
Ein weiteres Riesenproblem ist gerade bei dieser wahnsinnig beliebten Rasse, dass es viel weniger "echte Züchter" gibt, als man denkt. "Echter Züchter" bedeutet, die Zugehörigkeit zu einem Verein, der - in aller Kürze - sicherstellt, dass die zur Zucht verwendeten Tiere bestimmte Gesundheitsuntersuchungen von Spezialisten haben; dass Züchter sich die Gesundheitsergebnisse von Eltern, Großeltern, Geschwistern usw. ihrer Zuchttiere anschauen können, um zu sehen, ob sie nicht nur oberflächlich gesund sind, sondern auch keine Erbkrankheiten weitergeben. In Deutschland wäre das ein Verein/Züchter, der dem VDH (Verband für das deutsche Hundewesen)/der FCI angeschlossen ist.
Die weitaus meisten Französischen Bulldoggen, die man so sieht, kommen aber von Leuten, die entweder ihre eigene Bulldogge von einer anderen Bulldogge decken lassen, gerne ganz ohne Untersuchungen (die nämlich recht teuer sind). Oder - im schlimmsten Fall - werden die Hunde im Ausland unter tierschutzwidrigen Bedingungen geboren, illegal viel zu jung hergebracht und dann in schönen Einfamilienhäusern als "aus liebevoller Familien-/Hobbyzucht" kommend angeboten - oft übrigens mit sehr seriös/nett wirkenden "Züchtern", gerne auch mit Familienanschluss, vielleicht sogar mit einer lieben Hündin die da irgendwo rumläuft und angeblich die Mutter ist.
Heißt für dich:
1) Sicherstellen, dass die Züchterin nicht nur nett, sondern eben verbandsorganisiert/seriös ist.
2) Überlegen, ob du das Risiko eingehen willst, einen kranken Hund zu bekommen, der vielleicht zehn seiner zwölf Lebensjahre nach Atem ringend verbringen wird.