Beiträge von katzenpfote

    Wenn du ‚Frz Bulldogge’ und ‚gesund’ meinst - stimmt.

    Aber wenn jemand sich auf Frz Bulldogge festgelegt hat (was ja hier nicht der Fall ist) ist sie mir aus Verbandszucht (oder ‚gebraucht‘) immer noch lieber als von eBay.

    Und wenn die Rassewahl stattdessen auf einen Bichon fiele, wie er hier sinnvollerweise empfohlen wird, gilt das auch.

    Ganz ehrlich, auch im VDH gezüchtete Frenchies haben Probleme mit der Atmung.

    Ich persönlich würde das nicht unterstützen wollen.

    Nee, ich auch nicht. Aber wenn schon Frenchie, dann so "gesund" wie möglich - aber deshalb hab ich die beiden Punkte "Züchterwahl" und "Rassewahl" auch getrennt...

    Wenn's nicht unbedingt ein Welpe sein muss und ihr außer "5 Std allein und kein Riesenathlet" keine Anforderungen habt, schaut mal im Tierschutz und nehmt einen netten erwachsenen Hund von dort. Ansonsten hängen Rasse-Vorschläge davon ab, was sonst noch so los ist bei euch:

    - habt ihr andere Haustiere?

    - ist bei euch viel Haligalli oder ists ruhig?

    - 55qm im Erdgeschoss im Vorort oder sechste Etage mitten in der Innenstadt?

    - muss der Hund mit anderen Hunden können?

    - wie soll der Hund mit Fremden umgehen?

    - wollt ihr irgendwelche Sport-/Spaßsachen mit dem Hund machen?

    - wie wichtig ist euch welche Optik (muss es klein oder kurzhaarig oder schwarz oder schlappohrig sein oder ist das alles egal?)


    Je genauer ihr beschreiben könnt, was ein Hund "leisten/mitbringen" müsste, desto genauer könnte der Rat ausfallen.

    Hallo,

    ich versuch mal, etwas ausführlicher zu antworten.


    Also, die 5 Stunden sollten kein Problem sein. DIe meisten Hundehalter arbeiten ja irgendwie. Am Anfang kann ein Welpe das nicht, weil er noch gar nicht lange genug einhalten kann, abgesehen davon kann man sich beim Zu-schnellen-Vorgehen bei der Alleinbleib-Sache unter Umständen sehr gut einen Hund ranziehen, der beim Alleinebleiben in Panik gerät (evtl auch für den Rest seines Lebens), weil man ihn am Anfang zu schnell zu lange allein gelassen hat.


    Zur Rassewahl: Die Französische Bulldogge wird seit "immer" auf Kurzschnäuzigkeit gezüchtet. Dass die Hunde teilweise praktisch überhaupt keine Nase mehr haben, ist relativ neu, aber die besondere Schädelform ist Teil der Rasse, ebenso wie z.B. bei der Englischen Bulldogge (wobei die ja oft noch extremer aussehen).

    Dass es jetzt Züchter gibt, die versuchen, dem entgegen zu steuern, ist löblich. Leider geht das so schnell nicht, denn prinzipiell haben ja alle Hunde dieser Rasse kurze Nasen, so dass ich - wenn ich längere Nasen haben will - zwei Hunde mit möglichst langer Kurznase verpaaren müsste, deren Nachkommen dann mit anderen möglichst langen Kurznasen und so weiter. Dann würde man den Prozess umkehren können. Aber das dauert Jahre, wenn nicht Jahrzehnte.

    Das Blöde dabei? Die Länge der Nase außen ist nur ein Teil des Problems. Ebenso wichtig ist das Gaumensegel innen, das, wenn es zu lang ist, die Atemwege teilweise verdecken/versperren kann. Noch blöder ist, dass erst mit dem Groß-/Erwachsenwerden erkennbar wird, wie weit dein Hund betroffen sein könnte. Bildlich gesprochen, ist ein Bulldoggen-Welpe so wie ein 120kg-Mann in einem perfekt passenden XXXL-Pulli. Nimmt der Mann jetzt auf 70kg ab, ist der Pulli auf einmal viel zu groß. So ist das bei einer Bulldogge, wenn der Schädelknochen aufhört zu wachsen, das weiche Gaumensegel aber nicht.

    Das heißt, du kannst einen tollen, quietschlebendigen Clown-Welpen mitnehmen und anderthalb Jahre später hast du einen sich bei jeder Anstrengung übergebenden, schnaufenden jungen Hund, der zwar gerne quietschlebendig wäre, aber es nicht mehr kann, weil er keine Luft bekommt.


    Ein weiteres Riesenproblem ist gerade bei dieser wahnsinnig beliebten Rasse, dass es viel weniger "echte Züchter" gibt, als man denkt. "Echter Züchter" bedeutet, die Zugehörigkeit zu einem Verein, der - in aller Kürze - sicherstellt, dass die zur Zucht verwendeten Tiere bestimmte Gesundheitsuntersuchungen von Spezialisten haben; dass Züchter sich die Gesundheitsergebnisse von Eltern, Großeltern, Geschwistern usw. ihrer Zuchttiere anschauen können, um zu sehen, ob sie nicht nur oberflächlich gesund sind, sondern auch keine Erbkrankheiten weitergeben. In Deutschland wäre das ein Verein/Züchter, der dem VDH (Verband für das deutsche Hundewesen)/der FCI angeschlossen ist.

    Die weitaus meisten Französischen Bulldoggen, die man so sieht, kommen aber von Leuten, die entweder ihre eigene Bulldogge von einer anderen Bulldogge decken lassen, gerne ganz ohne Untersuchungen (die nämlich recht teuer sind). Oder - im schlimmsten Fall - werden die Hunde im Ausland unter tierschutzwidrigen Bedingungen geboren, illegal viel zu jung hergebracht und dann in schönen Einfamilienhäusern als "aus liebevoller Familien-/Hobbyzucht" kommend angeboten - oft übrigens mit sehr seriös/nett wirkenden "Züchtern", gerne auch mit Familienanschluss, vielleicht sogar mit einer lieben Hündin die da irgendwo rumläuft und angeblich die Mutter ist.


    Heißt für dich:

    1) Sicherstellen, dass die Züchterin nicht nur nett, sondern eben verbandsorganisiert/seriös ist.

    2) Überlegen, ob du das Risiko eingehen willst, einen kranken Hund zu bekommen, der vielleicht zehn seiner zwölf Lebensjahre nach Atem ringend verbringen wird.

    Ich glaube, dieses letztere ist die Wurzel des Problems. Viele HSH, die man im Tierschutz trifft, sind entweder irgendwelche sonstwie gemixten Straßenhunde (die also nicht nur von der Genetik, sondern auch vom Aufwachsen her nicht soviel ‚will to please‘ mitbringen). Oder sie stammen aus dubiosen Hinterhofvermehrungen, wo eben Leute sich Hunde holen, die einen krassen Hund wollen - mE hat gerade der Kangal da einfach nach 2001 den Staff abgelöst.


    Das heißt, stark verallgemeinert, Herdenschützer sind oft aus mieser Aufzucht, haben eine für Deutschland weitgehend ungeeignete Genetik, sind verdammt groß und schwer und werden dann noch an die falschen Leute verkauft > Stress vorprogrammiert.


    Wie ja die Gegenbeispiele eindrucksvoll beweisen, sind sie wunderbar easy, sehr schön und angenehm, wenn all diese Negativfaktoren ausbleiben.

    Ich hab Anfang der 2000er Jahre in Bochum studiert und hatte damals viele Gassihunde. Mit fast allen bin ich immer mal wieder auf eine als ‚Hundewiese‘ bezeichnete Halbinsel zwischen zwei Armen der Ruhr gefahren (Witten-Herbede, falls das jemand kennt) - ein Stück Wiese von geschätzt 400m Länge und 100m Breite, auf drei Seiten Wasser.
    Da kam man an, wenn man an den rot-weißen Pöllern leinte man ab und alles war wunderbar. Ich hab da in vier Jahren, wo ich jede Woche mind. einmal da war, nie was Negatives erlebt.

    Kann mich aber auch nicht erinnern, dass da fremde Hunde groß gespielt hätten oder sowas, irgendwie ist halt jeder Hund da so rumgewuselt... das fand ich immer superentspannt, und das ist für mich ‚Hundewiese‘. Ich hab aber damals auch noch nicht gewusst, dass es Mobben unter Hunden gibt oder Halter, die einen Hund ableinen, den sie nicht zurückrufen können...

    Hallo nochmal, und danke an alle für die Ratschläge.

    Hovavart und Ridgeback sind auf jeden Fall raus, der Hund soll ja nach Möglichkeit nicht ‚den Hof verwahren‘, und bei RRs würd ich vieles dranschreiben, aber wohl nicht ‚ruhiges Temperament‘...


    Nachdem hier so viele Stimmen für den Leonberger kamen, haben wir uns den näher angesehen (auch live) und sind daran hängengeblieben. Da ich ja an die Sommerferien gebunden bin, wär‘s natürlich ein Glücksgriff einen passenden Wurf zu finden, aber wir schauen auch nach Rückläufern bei Züchtern.

    Hunde wie diese sind ohnehin kaum im Tierschutz zu finden, die Leonberger- oder Neufundländer-Mixe könnten oft jeder langhaarige HSH sein, und bei unseren ja doch recht hohen Ansprüchen möcht ich kein Kalb dubioser Herkunft dazunehmen.


    Pyrenäenberghunde und Bobtails schauen wir uns noch an, aber ich glaube, die Wahl ist gefallen...


    Vielen Dank für eure Hilfe, sollte es ganz konkret werden, meld ich mich wieder mit Fotos.

    Labis und Golden sind für mich leider raus - ich bin sonst bei Hunden überhaupt nicht festgelegt, aber die beiden Rassen mag ich gar nicht. Kann‘s gar nicht definieren, aber da ist bei noch keinem der Funke übergesprungen... Doggen sind auch nicht so meins, vor allem hab ich da massive gesundheitliche Bedenken.


    Eurasier hatte ich gar nicht auf dem Schirm, ebensowenig Hovi und Pyrenäen-Berghund.

    Danke euch schon mal für die vielen interessanten Anregungen,

    Wie ist denn der Große Schweizer im Hinblick auf Schutz/Wachtrieb und Beschäftigung?

    Ich hatte eigentlich gedacht, alle kleineren Sennenhunde wären raus, weil sie für uns zu temperamentvoll wären (und der Berner wg der Gesundheit)