Okay, danke. Das hatte ich überhaupt nicht bedacht, obwohl ich den Sachverhalt kenne.
Ich glaube, um das Warum geht es hier doch primär, denn daran müssen sich alle Präventionsmaßnahmen orientieren.
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Neues Benutzerkonto erstellenOkay, danke. Das hatte ich überhaupt nicht bedacht, obwohl ich den Sachverhalt kenne.
Ich glaube, um das Warum geht es hier doch primär, denn daran müssen sich alle Präventionsmaßnahmen orientieren.
Tja, Fallstrick. Dann hätte ich ‚situativ mit den Zähnen agierend‘ schreiben sollen.
Ich erkenne jetzt einen Mangel meiner Kenntnisse, aber das sind dann Feinheiten, die NichtHundlern entgehen. Würde ich meinen Gassihund ohne Mauli führen und sie sieht auf unter 70m einen anderen Hund, hängt sie dem nächsten Lebewesen beißend im Arm, oder sonstwo, aus Angst. Das macht sie nicht weniger/mehr gefährlich.
Erklärst du mir, wie Beißvorfälle ohne Aggression zustande kommen bzw wie da das Fachvokabular ist?
Ich glaube, das Problem bei dieser Thematik ist doch folgende - wir wünschen uns alle, dass es weniger Vorfälle mit aggressiven Hunden gibt. Weil wir selber solche Hunde haben, weil wir solche Hunde kennen und immer hoffen müssen, dass sie uns nicht begegnen, weil wir generell Angst vor Hunden oder einfach Mitgefühl mit den Opfern (ob zwei- oder mehrbeinig) haben.
Da wir persönlich nichts dagegen tun können, wünschen wir uns eine Instanz herbei, die das für uns regelt. Und dann kommt es drauf an, wie weit "vorne" man ansetzt.
Meiner Meinung nach gibt's "nur" diese Möglichkeiten:
a) Ziemlich weit vorne - Geburtenkontrolle, also Zuchteinschränkungen bis zum Verbot. Das geht aber nur nach Rasse oder nach Züchterkontrolle. Ersteres ist "gemein", weil es in jeder Rasse viele nette, gut geführte und harmlose Hunde gibt. Außerdem sieht man ja überall in D, dass es nichts nützt. Wären Import- und Zuchtverbote durchsetzbar, gäbe es längst keine Listenhunde mehr in D, die wären alle inzwischen tot.
Letzteres ist unrealistisch, weil es Millionen Hunde gibt und niemand alle Halter einer intakten Hündin kontrollieren kann. Ein paar Jahre lang rigorose Frühkastrationen durchzuführen verbietet der Tierschutzgedanke.
b) Dann danach - Kontrolle einer vernünftigen Aufzucht und Sozialisierung. Aus den selben Gründen utopisch; zuviele Menschen, die Hunde produzieren könnten. Zudem scheint es ja eine Menge Hunde zu geben, die trotz dieser Faktoren auf andere Hunde aggro reagieren.
c) Dann dritte Möglichkeit - Halterkontrolle. Geht nicht bürokratisch, weil a) und b) - man erfasst nicht alle, und selbst die, die man erfasst, kann man mit vertretbarem Aufwand nicht überprüfen. Außer über Sachkundetests, und da wird man die Version nicht finden, die auf alle Halter aller Hunde gleichermaßen anwendbar wäre, bzw würde es ja Leute wie im Leimen-Fall, wo ein Nicht-mal-Halter Hunde zum Spaß auf Menschen hetzt, wohl kaum abhalten.
d) Letzte Chance - Wesenstest des Hundes. Bürokratisch schwierig, weil wie bei c) unmöglich ist, alle Hund-Halter-Gespanne sinnvoll zu testen.
c und d gehen nur "im real life", das heißt, durch deutlich erhöhte Präsenz und Kontrollen durch Ordnungsämter oder eine neu zu schaffende ähnliche Behörde, die alle Gassi-Gegenden abdeckt und viel schärfer auf aggressive Hunde achtet/sie kontrolliert und in letzter Konsequenz sie dann einziehen/testen müsste. Wobei bei letzterem wieder d) greift.
Und dieses letztere würde dann zwangsläufig auch "normale" Halter treffen, weil sie zB einen Hund mit Leinenaggression haben, oder solche, die gerne Jogger jagen. Da man bei solchen Fällen wohl auf Blick kaum beurteilen könnte, wie aggressiv der Hund oder wie fähig der Halter ist, müsste das überprüft werden. Und dann leben wir genau in dem Hunde-Überwachungsstaat, den wir eigentlich nicht wollen können, weil wir uns als Haltern/Fans damit mehr schaden als nutzen.
Hab ich was vergessen?
@iinas - dann wäre vielleicht ‚das ist für mich Mord‘ die passendere Wortwahl gewesen. Industrielle Massentötung von Menschen ist doch was anderes...
Aber gut. Ich bin da einfach sehr (sprach-)sensibilisiert.
Ich hatte 2010 mal die Gelegenheit, mit einem Auschwitz-Überlebenden zu sprechen. Ich wünschte, dem hättest du mal erklären dürfen, dass die Einschläferung von Hunden genauso schlimm ist wie die millionenfache Ermordung von Kleinkindern, Behinderten, Kranken und Menschen mit falscher Religion und die Folterung von noch mehr Menschen.
ich muss jetzt hier raus, mir wird schlecht.
Edit by Mod - Bezugszitat entfernt
Nach deiner Meinung kann die große nichts richtig machen.... rechte hat sie auch nicht in diesem Setting..... armes Kind
Nichts richtig machen heißt hier, dass sie die Situation (soweit geschildert) nicht verbessern kann. Um Hilfe gebeten hat eine hilflose Mutter, nicht der Teenie. Ich kenn die Situation und die Möglichkeiten des Mädchens nicht, nur (teilweise) die der Mutter, und ich kenn mehr Mütter, die durch anhaltende Überforderung ernsthaft Schaden genommen haben als junge Erwachsene durch die Abgabe eines Haustiers. Leid tun mir hier alle fünf Beteiligten.
Beide Hunde einfach abzugeben könnte das Verhältnis deiner Kinder zueinander nachhaltig schaden.
Wenn ich überlege, meine Eltern hätten meine geliebten Hunde wegen eines Geschwisterkindes abgegeben ... holla, da wäre das Baby (das neutral betrachtet natürlich überhaupt keinenSchuld trifft, aber diese Objektivität haben die wenigsten Teenager) für sehr lange Zeit ein großer Dorn im Auge.
Andersherum ist eine 17-jährige aber kein Kind mehr, und ich finde es gerade für Mütter ungeheuer wichtig, auf sich selbst zu achten - und ihrem Nachwuchs (speziell, wenn der selbst fast erwachsen ist) das auch deutlich zu machen. Heißt, wenn die Hunde dich (neben dem Kind) so sehr stressen, dann gib sie weg. Deine große Tochter kann das begreifen lernen.
So ist es für deine Kleine nicht fair, dir selbst gegenüber nicht und den Hunden gegenüber auch nicht, die gerne stressfrei in einem Haushalt leben wollen, wo man sie schätzt.
Und letztlich kann (langfristig) auch das Behalten das Geschwisterverhältnis schädigen, wenn in zehn Jahren die Kleinere gelernt hat, die Hunde auch blöd zu finden und der Schwester die schuld gibt.
Der Text ist mega lang, deshalb hab ich mir das hier mal rauskopiert:
„Hund ist also an der Schleppleine und man haut quasi selber vor ihm ab: Wenn der Hund vor einem ist, dreht man irgendwann um und geht sehr schnell (walking) in die andere Richtung. Der Hund bekommt es spätestens am Ende der Leine mit (deshalb nicht direkt am Halsband fest machen, erst wenn der Hund es kann) und kommt hinterher. Irgendwann ist er dann wieder auf gleicher Höhe wie man selber. In genau diesem Moment des "Einholens" geht man schlagartig wieder langsam“
Das heißt doch, wenn der Hund vor läuft, dreh ich mich um und gehe schnell weg = der Hund kriegt zunächst mal einen Mordsleinenruck. Wenn ich das oft genug gemacht habe, dann hat der Hund gelernt/logisch erschlossen „Vorlaufen = unangenehm/schmerzhaft“ und „neben dem Menschen bleiben = Belohnung/Nettes Zureden“ also einmal die positive Strafe für das falsche Verhalten und dann die positive Verstärkung für das gewünschte. Aber wo ist da jetzt das außergewöhnliche?