Beiträge von h2o_eau_claire

    Also, hab mir hier jetzt alles mal durchgelesen und mag auch noch etwas dazu sagen, ohne jetzt zu viel Preis zu geben. Vllt hilft dir das ein wenig, da ich deine Gedankengänge vllt. ganz gut nachvollziehen kann. Ich bin psychisch ähnlich belastet wie du und habe mir meinen Ersthund vor ziemlich genau 2 Jahren angeschafft, als ich gerade für längere Zeit krank geschrieben war. Den Wunsch hatte ich quasi schon immer, ausschlaggebend war dann die Aussage meines Therapeuten dazu, dass ich in meiner Situation "nichts Besseres machen könne, als mir einen Hund anzuschaffen". Obwohl der Wunsch schon lange bestand bin ich dann (leider) doch ziemlich blauäugig an die Sache rangegangen. Habe mir das einfach nur schön ausgemalt mit einem Welpen meine Zeit zu verbringen, zu kuscheln, ihm die Welt zu zeigen und einfach schöne Tage auf dem Sofa zu verbringen. Rückblickend hätte ich gerne schon all das gewusst, was dir hier mitgeteilt wurde, deshalb rate ich dir, die Erfahrungen der Leute hier sehr ernst zu nehmen, denn dann bist du schonmal um einiges besser vorbereitet, als ich damals.


    Super uninformiert haben ich und mein damaliger Freund uns also einen Welpen angeschafft, ohne uns viele Gedanken über die Rasse zu machen... Einfach schockverliebt und nach hause damit, später dann das böse Erwachen, dass wir uns einen allgemein bekannt als "schwererziehbaren" Shiba Inu eingebrockt haben. Auch hier bist du also im Vorteil, da du dich informierst und dir eine Rasse aussuchen möchtest, die auch zu dir passt.


    Die erste Zeit war dann absolut nicht das, was ich mir vorgestellt hatte. Trotz Unterstützung durch meinen Freund, der mir den kleinen Teufel zumindest Abends nach seiner Arbeit für ein paar Stunden abnehmen konnte, war es einfach unheimlich anstrengend und hat mich schon nach ein paar Tagen oft an den Rand der Verzweiflung gebracht. Und damit meine ich nicht das ständige Rausgehen oder die Verantwortung, sich nun um dieses Lebewesen kümmern zu müssen, sondern ganz einfach nur das tägliche Zusammenleben, die Ratlosigkeit und Enttäuschung darüber, das ein Welpe nun einmal oft nicht viel Bock auf Kuscheln hat, dass er beißt und Möbel anfrisst und sich nicht mit mir gemütlich auf die Couch legt, wie ich es mir vorgestellt hatte. Die ersten Monate waren wirklich schlimm! Ich habe fast täglich darüber nachgedacht, ob es nicht doch ein Fehler war und ob ich dem wirklich gewachsen bin und ob ich nicht alles falsch mache und mir einen unhändelbaren Problemhund heranziehe. Heute kann ich sagen, dass viele meiner Zweifel umsonst waren, denn Hund bleibt nicht immer Welpe und heute habe ich mit Mowgli einen tollen Begleiter, bekomme viel mehr zurück, als ich damals geben musste und ich liebe ihn einfach abgöttisch.


    Dennoch hatte das Ganze natürlich auch Vorteile für mich und mein Leben. Ich bin mehr rausgegangen (gezwungenermaßen), kam ins Gespräch mit Leuten (was ich absolut ätzend fand, was mir aber rückblickend sehr geholfen hat) und hatte eine Aufgabe. Ich hätte mich wahrscheinlich damals nicht für einen Welpen und wohl auch allgemein für eine andere Rasse entscheiden sollen, aber natürlich bereue ich heute nichts! Und ich habe es trotzdem geschafft und schaffe es auch dieses Mal wieder mit Balu (nun ca 18 Wochen alt), der übrigens trotz kleiner Probleme ein wahres Kinderspiel darstellt im Vergleich mit Mowgli:tropf:

    Meinen Shiba Inu lasse ich im Alltag so gut wie nie frei laufen und wenn, dann nur bei guter Sicht und mit Schleppleine. Bei dieser Rasse ist es ja gemeinhin bekannt, dass der Freilauf schwierig ist. Bei Wild ist er weg, oft auch, wenn ein interessanter anderer Artgenosse auftaucht. Vielleicht habe ich mir zu wenig Mühe gegeben bzw. habe zu schnell akzeptiert, dass der Hund nunmal so ist. Am Wochenende gehen wir öfter mal mit Schlepp in den Park und da rennt er dann was das Zeug hält (im Kreis um uns herum). Sobald er nicht mehr ansprechbar ist, kommt die Leine in die Hand. Mein Zwerg hat auch vor ca 2 Wochen angefangen Vögeln hinterher zu rennen, er lässt sich allerdings (bisher) immer ohne Probleme zurückrufen. Das macht mich ja stolz wie Bolle:herzen1:

    hachhhh ist der süß, wie gern würd ich da mal wuscheln:herzen1:

    h2o_eau_claire Unsere ist 10m...echt ein Fehlkauf, werde eine in 5m nachkaufen. Rund oder flach ist die Frage? Unsere ist rund...wäre flach besser, verheddert sich das weniger?


    Und ohja...ich kann mir vorstellen, dass so ein Sturz echt unwitzig ist, auch wenn es für andere sicher lustig aussieht :D

    Ich glaube nicht, dass ich hier gemeint war? :tropf:


    Ich klinke mich trotzdem mal ein: Bei Balu brauche ich bisher noch keine Schlepp, der ist so verrückt auf Leckerlis, dass jeder Rückruf klappt. Bin gespannt, was sich da in der Pubertät noch tut:headbash:

    Ich würde auch noch deutlich reduzieren. Ich merke es bei meinem sofort, wenn es zu viel Aktion gab. Dann flippt er ganz genauso aus, wie du es beschreibst. Hochspringen, Schnappen, in die Leine beißen und zerren. Je mehr Ruhe er hat, desto weniger dreht er auf. Nicht immer etwas fordern und Erwartungen schüren, sondern den Welpen einfach mal Welpe sein lassen.

    Vielen Dank schon mal für eure Antworten.


    Keinen Kontakt zuzulassen ist hier teilweise enorm schwer. Viele lassen ihre Hunde einfach auf uns zu preschen, wenn sie sehen, dass es ja nur ein harmloser Labbi ist, der Kontakt möchte und deshalb so ausflippt.

    Selbst Menschen ohne Hund quatschen sie ständig an, locken sie etc. Ich muss echt auf jedem Spaziergang darüber diskutieren, dass ich keinen Kontakt möchte, weil wir im Training sind. Auf Verständnis stoße ich dabei so gut wie nie. Meistens kommen Sprüche wie ich solle sie einfach rennen lassen o.ä.

    Das kenne ich auch und es nervt extrem. Mein Kleiner will auch zu allen hin und wedelt mit dem Schwanz sobald Menschen in der nähe sind. Ich identifiziere sein Verhalten allerdings inzwischen nicht mehr als freudige Erregung sondern als Kontaktsuche aus Unsicherheit u. Fiddeln. Habe schon mit meinem Ersthund schlechte Erfahrungen gemacht, als er klein war. War ja so süß und alle waren immer am Locken und Bedrängen und anfassen. Mowgli findet nun alle Fremden absolut doof, möchte auf keinen Fall angefasst werden und steht bei Begegnungen sichtlich unter Spannung. Ich habe wohl Glück gehabt, dass er seine Angst nicht in Aggression, sondern in Rückzug äußert. Inzwischen gehe ich immer sofort dazwischen wenn jemand an ihn ran will. War damals leider selbst zu unsicher und habe mich oft nicht getraut was zu sagen und mache mir deswegen große Vorwürfe. Nun mit Balu ist es noch schwieriger, weil er eben freiwillig hingeht und ich meistens ohne Leine laufe. Ich versuche ihn in diesen Situationen dann immer bei mir zu halten, was natürlich durch Menschen, die selber rankommen zur Unmöglichkeit wird:wallbash: Ich werde inzwischen richtig aggressiv wenn ich von irgendwem diese ätzenden Lock-Geräusche höre. Ich finde das so respektlos dem HH gegenüber:fluchen:

    Sisebo Also ich hatte ihn (und Balu jetzt auch) eigentlich nur an der Leine, weil er ansonst alles angeknabbert (Kabel inbegriffen), jeden angesprungen, überall druntergekrochen, alles vom Boden gefressen und wahrscheinlich noch die Tapete von der Wand gerissen hätte, weil ich eben nicht die ganze Zeit auf ihn schauen kann. Das wird ganz von alleine ruhiger, wenn die Kleinen älter werden. Ist eben alles irgendwann nicht mehr so interessant. Du merkst es schon von selbst, wenn du die Leine nicht mehr brauchst. Ich verlange allerdings auch nicht von meinem Hund, dass er die ganze Zeit bei mir liegt. Sitze ja im Großraumbüro, da darf er ruhig rumlaufen wenn er Spaß dran hat. Wenn er seine Ruhe will (meistens Nachmittags), legt er sich dennoch freiwillig zu mir. Das einzige was er macht, ist Bescheid sagen, wenn jemand Fremdes ins Büro kommt. Balu ist nun auch leider sehr bellfreudig und die beiden stacheln sich gegenseitig an. Mowgli ist sonst immer super geräuscharm gewesen. Aber wenn sowas ist dann rufe ich ihn zu mir und zeige ihm, dass er da nichts regeln muss, bin ja da.

    Ich hatte meinen Großen auch nur die ersten paar Monate angeleint, die werden ja irgendwann von allein ruhiger und schmeißen nicht mehr bei jedem Neuankömmling eine Party. Wir haben hier noch 3 weitere Bürohunde, die laufen auch alle frei rum. Manchmal wird ein bisschen gespielt, aber inzwischen eigentlich kaum noch. Die liegen meistens einfach nur faul rum:p

    Ja, ich freue mich. Es ist gerade einfach mal Balsam für meine Nerven, 2 schlafende Hunde unter meinem Tisch liegen zu haben:herzen1: Ich konnte eben sogar kurz auf Klo gehen ohne Gejammer, OBWOHL der Kleine wach war und es mitbekommen hat:hurra:

    An der Leine zu Laufen ist wirklich extrem anstrengend für so einen jungen Burschen. Bei 15 Wochen solltest du allerhöchstens 20 Minuten (~5 min pro Lebensmonat) angeleint mit ihm spazieren gehen. Freilauf ist hingegen sehr wichtig, er muss sich auch mal austoben und flitzen können. In dem Alter haben Welpen im Normalfall noch den Folgetrieb, welchen man übrigens auch unbedingt ausnutzen sollte um den Rückruf (spielerisch) zu üben. Lass ihn die 8 m Leine sonst einfach mal hinter sich herschleifen, wenn du dir zu unsicher bist.


    Er muss sich für das Spazierengehen an der Leine immer wieder über einen langen Zeitraum extrem konzentieren und hat als Gegengewicht aber nicht den Freilauf, um mal Luft rauszulassen und zu erkunden. Deswegen überdreht er wahrscheinlich und kaut dauernd, beides Methoden des Stress-Abbaus.