Dieses Thema ist für mich derzeit super interessant, da ich vor ein paar Wochen einen nun 13/14 Wochen alten Welpen zu meinem Ersthund (Shiba, 2 J.) hinzubekommen habe.
Gerade eben hatte ich beim Abendfressen folgende Situation: Welpe ist super verfressen und schlingt alles runter, Shiba eher mäkelig, lässt den Napf auch oft mal stehen und frisst viel langsamer. Ich deshalb natürlich immer dabei, stehe quasi zwischen den Näpfen, die sind so 3 m voneinander entfernt. Welpe natürlich früher fertig, weiß aber inzwischen dass er nicht an Shibas Napf darf (der Große lässt sich im Normalfall von anderen Hunden immer sein Fressen wegnehmen ohne etwas dagegen zu unternehmen, er guckt dann nur blöd). Welpe setzt sich hin und guckt gierig Napf an, plötzlich schaut Shiba nach hinten an mir vorbei zum Welpen, der Blick bewirkt beim Welpen schon, dass er sich an die Wand zurückzieht, klein macht und Schwanz einklemmt, Shiba zu ihm hin, stellt sich über ihn und bellt einmal, lässt dann sofort wieder von ihm ab. Kein Schnappen oder Beißen. Welpe hat ein paar Tropfen Pipi verloren und kommt zu mir gelaufen. Sollte ich in so einer Situation direkt dazwischen gehen oder ist das eine akzeptable Reaktion von dem Großen? Heißt dieses Verhalten, dass der Shiba meint sein Fressen selbst verteidigen zu müssen, obwohl ich immer dabei stehe und manage? Seht ihr hier ernsthaftes Konfliktpotenzial für später, wo ich jetzt schon gegenlenken sollte?
Kurz zur Info, wie die beiden ansonsten miteinander umgehen: Die ersten beiden Tage gabs vom Shiba aus Stunk, das war zu erwarten und mir vorher klar. Ich würde ihn auf gar keinen Fall als souveränen Hund bezeichnen, er ist sehr dominant, aber auch sehr unsicher. Anderen Rüden gegenüber reagiert er meistens mit Aggression. Habe hier also viel eingegriffen, die beiden sich in den folgenden Tagen nur sehr kontrolliert begegnen lassen, der Kleine war auch recht eingeschüchtert. Das veränderte sich aber sehr schnell. Jetzt ist es so, dass der Kleine den Großen die ganze Zeit anspringt u. spielen will und der Große sich nicht mehr wehrt, auch wenn er sichtbar keine Lust hat. Auch das manage ich natürlich, wild spielen in der Wohnung gibt es bei mir sowieso nicht. Dem Kleinen wird’s also verboten. Ansonsten leckt der Shiba den Welpen inzwischen aber auch genüsslich von oben bis unten ab, wenn die beiden auf dem Sofa liegen und sie schlafen auch mal zusammen.
Also, inwiefern kann ich solche Maßregelungen von dem Shiba wohl akzeptieren ohne Gefahr zu laufen, dass es später ordentlich kracht, wenn der Kleine mal größer ist? Sollte er das für sich regeln dürfen, auch wenn er mal in der Art reagieren sollte, wenn der Kleine ihn wieder nervt? Oder lieber immer direkt eingreifen, damit klar ist, dass ich diejenige bin, die das regelt?