Hallo ihr Lieben,
ich lese mich seit einigen Wochen mehr oder weniger fleißig durch euer tolles Forum und könnte mich ärgern, dass ich es nicht schon früher getan habe. :)
Dennoch bin ich mittlerweile stark verunsichert und benötige eure Hilfe speziell zu meiner Situation.
Seit zwei Wochen bin ich Halterin einer nunmehr 11 Wochen alten Labradordame (Kali), sie ist mein Ersthund und mein langgehegter Kindheitstraum.
Zu unserer allgemeinen Situation:
Mein Mann und ich sind Ersthundehalter, mit uns leben noch zwei Hauskatzen mit in der Wohnung. Oskar (6 Jahre/Nor.Waldkatze-Siam-Mix/5,5 kg) und
Aloy (2 Jahre/Heilige Birma/3 kg). Meiner Meinung nach vertragen(dulden) sie sich super! Die kleine Katze stachelt Kali immer zum Spielen an und geht dann stiften, Kali versucht natürlich an sie ran zu kommen. Mein Mann meint es wäre aggressives Verhalten des Hundes, ich sehe das aber anders. So wie sie mit der Kleinen versucht umzugehen macht sie es auch bei uns im Spiel und sie lässt sie auch mal an sich vorbeiflitzen ohne das sie sich rührt. Der große Kater ignoriert sie größtenteils, sie tut es ihm gleich.
Und nun zu MEINEM Problem:
Natürlich habe ich mich im Vorfeld informiert und u.a. auch mit der Züchterin der Hündin meiner Mutter gesprochen und mir Literaturempfehlungen geben lassen. Sie lobte z.B. das Buch ,,Welpenerziehung der 8-Wochen-Plan" in den Himmel. An dieses hab ich mich die ersten 1 1/2 Wochen auch (dummerweise) gehalten.
Ich habe das ungute Gefühl, auch nach dem Stöbern bei euch im Forum, dass ich Kali evtl. zu viel zugemutet habe. Jetzt sitze ich allerdings hier und bin total verunsichert ob ich zu viel oder zu wenig mit der Kleinen mache.
Aktuell beherrscht sie Sitz, Hier und Aus (Nein ignoriert sie momentan). Ich habe das immer nach Situation geübt (Hier, beim Fressen/Nein, wenn sie etwas nicht tun soll/Aus, wenn sie etwas aus dem Fang ausgeben soll) und ihr dann immer ein Leckerchen (ihr Hundefutter) gegeben.
Sie schläft seit dem ersten Tag hier nachts 5-7 Stunden durch. Ansonsten döst sie auch recht viel am Tag, kommt aber auch vor dass sie länger als 2 Stunden auf den Beinen ist, dann ist sie meist schon ,,drüber" und ich bekomme sie schlecht zur Ruhe.
Spaziergänge machen wir täglich max. 2 Stück á 10 Minuten, der Rest passiert im Garten. Also haben wir auch so keinen großen Kontakt zu Hunde. Sie hat aber bereits die Hündin meiner Tante und meiner Mutter kennen gelernt. Ich frage mich hier, ob dies nicht zu wenig Kontakt zu anderen Hunden ist. Aber bei 10 Minuten Spaziergängen ist es schwer neue Bekanntschaften zu finden.
In der Welpenschule waren wir letzten Samstag auch das erste mal (die Dame ist nun aber die nächsten 2 Wochen im Urlaub). Scheint eine gute Trainerin zu sein. Die Gruppe besteht aus 5 Welpen und sie lässt immer nur zwei Welpen ohne Leine zusammenkommen auf einem separaten Gelände (max. 10 Minuten).
Vor unserem Einkaufsladen standen wir auch schon 5 Minuten und am Sonntag waren wir in einem Restaurant.
Sooo, dass alles dient dazu, dass ihr euch ein Bild machen könnt. Ich bin super verunsichert und hoffe, dass ihr mir da ein wenig weiter helfen könnt. Es gibt den 8-Wochen-Plan, dann die einen die meinen ich müsste sie mehr auslasten (sie würde aus langeweile hier alles anknabbern und Dreckwäsche durch die Gegend tragen), die Trainerin und ihr die meinen Ruhe ist das wichtigste und dann noch ich.
Ich bin auch sehr stark für Ruhe, denn ich bin ein gemütlicher Mensch. Und dennoch habe ich ein Auge auf sie, wenn sie durch die Wohnung tiegert und den Kratzbaum anknabbert oder besagte Wäsche aus der Kiste holt oder im Garten versucht alles mögliche zu fressen (roter Hartriegel Beeren und alte Kirschen oder auch Katzenscheiße). Da muss ich ja irgendwie eingreifen, will ihr aber auch nicht alles verbieten...
Aktueller Tagesablauf sieht, mit Abwandlungen, ungefähr so aus:
- Zwischen 5.30 u. 6.30 Uhr das erste mal runter zum lösen
- Zwischen 5.45 u. 7.45 Uhr weiter schlafen, dann darf sie auch ins Bett
- lösen
- Zwischen 7.45 u. 8.00 Uhr Fressen
- 8.00 - 8.30 Uhr leichtes Spielen (vorm Fressen kann ich mich auf den Kopf stellen, sie will einfach nicht), kurze 10 Minuten Runde
- lösen (Tut sie nur im Garten)
- 8.30 - 10.00 Uhr ich versuche sie nicht zu beachten, außer sie stellt etwas an was sie nicht soll / dösen
- lösen
- 10.00 - 12.45 Uhr ich versuche sie nicht zu beachten, außer sie stellt etwas an was sie nicht soll / dösen / spielen
- lösen
- 12.45 Uhr kurzer Spaziergang mit anschließendem Lösen im Garten
- 13.00 Uhr Fressen
- 13.00 - 13.30 lösen im Garten und leichtes Spiel
- 13.30 - 15.00 Uhr ich versuche sie nicht zu beachten, außer sie stellt etwas an was sie nicht soll / dösen ODER Besuch bei Tante und Hund / andere Umgebung kennen lernen (nicht täglich!)
- 15.00 - 18.00 Uhr je nach dem was vorher war dösen oder spielen, ein bisschen Üben (nie länger als 5 MInuten am Stück) / lösen auch mit Spiel im Garten verbunden
- 18.00 Uhr Fressen
- lösen
-18.00 - 20.00 Uhr versuchen sie zur Ruhe zu bekommen. Katzen drehen in der Zeit auf, sie rennt der Kleinen oft nach. Kurze Spieleinheiten, ansonsten versuchen sie links liegen zu lassen, wenn sie keinen Mist baut.
-20.00 - 22.00 Uhr Dösen
- lösen
- 22.00 - 23.00 Uhr Dösen
- Zwischen 23.00 - 0.00 Uhr letztes mal raus zum lösen
- Zwischen 23.00 - 6.30 Uhr Nachtruhe auf Matratze neben meinem Bett
Wie gesagt, ich habe das Gefühl ich mache zu wenig mit ihr und verlange zu viel Ruhe von ihr. Es steht zwar oft Spiel im Tagesablauf, aber das sind dann meist wirklich nur 5 Minuten Zerrspiel oder Kauwurzel halten.
Und gleichzeitig befürchte ich, dass ich zu viel tue, da sie regelmäßig durch die Wohnung streift um sich selbstständig Dinge zu suchen, die sie nicht soll oder dann auch mal unsere Füße und Waden attackiert. Das kann ich super unterbinden indem ich grummelig Stopp sage und mich wegdrehe, aber wenns schon so weit ist, wars glaube ich zu viel.
Vielen Dank schonmal für eure Zeit und Antworten!