Hallo liebe (noch nicht) Hundefreunde !
Ich möchte euch einfach mal unsere Erfahrungen nach dem Hundekauf mitteilen - auch, damit ihr genau überlegt, was auf euch zukommt.
Wir hatten vor über 10 Jahren schon einmal den Wunsch nach einem Hund - leider ging damals unser Sohn noch zur Schule und wir beide ganztägig berufstätig. Auch wenn wir den Welpen zuckersüß fanden, haben wir uns dann zu Gunsten des Tieres entschieden: wir hätten einfach nicht genug Zeit gehabt. Punkt. Doch der Wunsch schwelte, wie man so schön sagt, weiter. Und wie. Jeder Hund der Rasse wurde beäugt... Ihr kennt das.
Im letzten Jahr hat sich die Situation - geplant - geändert: ich bin in den wohlverdienten Ruhestand gegangen und da "poppte" natürlich wieder der Hundewunsch hoch: geregelter Tagesablauf, schöne Ausfahrten mit dem Oldtimer (mein Hobby) und viel, viel kuscheln.
Zuerst wollten wir einen Welpen, doch die Züchterin hatte auch eine erwachsene Hündin (4 J) "im Angebot". Wir waren reichlich verliebt und haben, nachträglich betrachtet, nur den Bauch und das Herz, aber weniger den Verstand benutzt.
Was wir erst später realisierten, war, dass unser Hündin zwar recht lieb und kuschelig ist, aber kaum Kommandos - eigentlich nur "Sitz" - beherrschte. Vom allein bleiben nicht zu reden. Sie musste als Show-Hund immer "nur" schön sein. Klar, sie hat keine Angst vor anderen Hunden, keine Angst vor Hausgeräten oder Autos, sogar an extrem stark befahrenen Strassen. Klar kann man allein bleiben trainieren - und auch Kommando und so, aber wir wollten eigentlich keine Hundeflüsterer werden ..
Worüber wir aber nur am Rand nachdachten, ist, wie sieht dann unser restliches Leben aus ? Kosten für Arzt und Fressen - kein Problem ! Urlaub mit Hund - kein Problem ! Gaststätten - kein Problem ! Einkaufen und shoppen (einfach mal so) ? Kino oder Theater am anderen Ende der Stadt ?
Was wir völlig ausser Acht ließen, war, dass wir ausser einigen Lippenbekenntnissen, niemanden haben, der den Hund auch mal ganz kurzfristig und spontan nimmt.
Nach mehreren Monaten sind wir recht ratlos, weil auch ein mal dringend notwendiger Arztbesuch (meine Frau ist ganztägig berufstätig und Hund kann nicht mit) ein riesiges Problem darstellt. Von Krankenhaus - kann ja immer mal vorkommen - gar nicht zu reden.
Und denkt nicht, es ist so einfach einen Hundesitter zu finden, der ad hoc mal einspringt - nicht mal hier in der Großstadt ! (abgesehen von den Kosten !). Wir haben zwar eine tolle Hundepension mit moderaten Preisen, aber die ist auch recht weit weg. also nix mit spontan. Meine Frau ist - und ich kann ihr das nicht verdenken - schon ganz schön fertig: sie liebt den Hund (vielleicht nicht so extrem wie ich), kuschelt mit ihm und sonst auch alles und auch gern. Aber die Einschränkungen und die Angst vor Krisen, weil man den Hund nicht unterbringt, ist riesig.
Wir haben niemand in der Familie, der dann einspringen kann - alle wohnen über 400 km weg und Nachbarn und Freunde haben schon ihre Bereitschaft zurückgezogen ... Das ist das Leben.
Ja, und wir denken ernsthaft darüber nach, uns wieder von der Prinzessin zu trennen - es wird einfach nicht einfacher. Und was die Vorstellung, den Hund wegzugeben, mit uns macht, das könnt ihr euch vorstellen - oder ?
Mir jedenfalls bricht es das Herz.
Aber vielleicht finden wir ja - auch durch das Forum - Hilfe...
Also: denkt gut - sehr, sehr gut - nach, was und wie ihr in allen Situationen zurechtkommt !. Und verschiebt diese Gedanken nicht auf später - auch dem Tier zu Liebe.