So liebe Community,
ich dachte eigentlich, dass ich hier nicht noch einmal etwas posten müsste, aber ich bin mit meinem Latein am Ende.
Worum geht es:
Es geht um meinen 7 Monate alten Jack Russell Junghund, der nicht allein sein kann bzw. möchte.
Was habe ich bisher gemacht:
Begonnen habe ich mit dem Allein-Sein-Training vor ca. 1,5-2 Monaten. Dabei bin ich wie folgt vorgegangen: am Anfang bin ich kurz aus dem Zimmer gegangen, habe die Tür nur angelehnt und bin binnen 1 Sekunde wieder im Raum gewesen während der Hund in seinem Körbchen lag bzw versuchte, mir hinterher zu dackeln. Die zeit habe ich dann etwas gesteigert und dann als nächstes "Level" die Tür verschlossen, um einige Sekunden aus seinem Sichtfeld zu verschwinden.
Als nächstes bin ich dann immer wieder vom Wohnzimmer in den Flur, zurück ins Wohnzimmer, weiter ins Schlafzimmer, zurück ins Wohnzimmer, wieder in den Flur etc. etc. gelaufen und habe jedes Mal, die Tür verschlossen. Wie ihr mitbekommen habt, ist das Wohnzimmer sozusagen der Mittelpunkt meiner kleinen Wohnung und dort steht auch sein Körbchen/Rückzugshöhle.
Danach habe ich dann mit angelehnter Wohnzimmertür die Wohnung verlassen und bin binnen einer Sekunde wieder reingekommen. Zeit gesteigert wie oben erwähnt. Das ganze ging erst nur 10 Sekunden, dann mal eine Minute, dann mal 2 Minuten. Vor kurzem hat er dann tatsächlich mal 20 Minuten ausgehalten ohne auch nur ein kleines Winseln oder Heulen von sich zu geben.
Ich dachte mir "Super, darauf kann ich aufbauen" und wollte die Zeit in der darauffolgenden Woche weiter ausdehnen, allerdings sind wir jetzt wieder bei 1 Minute angekommen. D.h. sobald ich die Wohnungstür schließe, habe ich ca. 1 Minute, bevor ich ihn durch den ganzen Hausflur heulen und bellen höre. Das nervt sicher die Nachbarn und ist gar nicht das, was ich ihm antun möchte, weil es eben auch Stress für ihn bedeutet.
Ich habe ihn, wenn ich zur Tür hereinkam, nie beachtet (wenn er jaulte) und bin erst zu ihm gegangen, als er ruhig und entspannt war.
Lag er noch entspannt im Körbchen oder knabberte an seinem Spielzeug, gab es direkt ein ruhiges/sanftes Lob von mir (entweder ein kleines Leckerchen oder Streicheln und liebe Worte)
Ich habe auch versucht, ihm quasi schmackhaft zu machen, dass ich gehe, indem ich jedes mal bevor ich aus dem Raum verschwunden bin, sein Lieblingsspielzeug geworfen habe, auf das er so abfährt. Genau das gleiche mit Leckerchen.
Was habe ich vor dem Allein-Sein-Training mit ihm gemacht:
- jedes mal vorher ausgiebig gespielt und draußen gewesen (sprich: Hund müde)
- fressen/trinken
- Pipi machen
Eine weitere Baustelle:
Meine Freundin ist sehr häufig bei mir in der Wohnung und er kennt sie schon seit jenem Tag, an dem der Kleine bei mir eingezogen ist. Wir verbringen gemeinsam sehr viel Zeit und er hört auch auf sie.
Wenn ich allerdings den Raum verlasse bzw. aus der Wohnung gehe, ist das Theater groß. Er winselt, heult, jammert und bellt, sodass einem die Ohren weh tun. Manchmal läuft er dabei durch das Zimmer und "schnüffelt" nach mir, manchmal liegt er aber auch in seinem Körbchen und schaut dabei einfach zur Tür.
Ich weiß nicht mehr, was ich noch tun soll, damit er entspannt bleibt, wenn ich mal nicht da bin, denn es gibt leider auch Dinge, wo er nicht mit dabei sein kann.
Im Büro auf Arbeit ist es das gleiche: er kennt das Büro von Tag 1, hat dort auch sein Körbchen neben mir stehen, Trinken steht immer da, Kuscheltier etc. Sobald ich das Büro verlasse (Tür auf oder zu), steht er blitzschnell auf (auch wenn er im vermeintlichen Tiefschlaf war) und läuft mir hinterher bzw. winselt schrecklich laut im Büro, wenn ich die Tür hinter mir schließe.
Vielleicht hat jemand von euch einen Rat, denn jegliche Webseiten und YouTube-Videos habe ich bereits durchforstet.
Danke im Voraus!
Julian