Moin! Ich bin schon wirklich lange stiller und unregistrierter Mitleser. Konnte hier immer viele Tipps und Anregungen bekommen! Ich bin vor allem ein Fan davon sich selbst als Halter reflektiert zu betrachten und den Fehler zuerst bei sich zu suchen. Daher hoffe ich sehr, dass ihr mir meinem Problem ein paar Tipps oder Anregungen aus eurer Sicht geben könnt.
Ich muss dafür etwas ausholen... ;D
Ich habe zwei Hunde, einen Mops 2 Jahre und einen Mops-Chihuahua-Terrier-Mix, 1 Jahr. Beide Hunde habe ich mir mit meinem damaligen Partner angeschafft, seit fast 9 Monaten bin ich alleinerziehend. Aber so viel vorweg: das war kein Problem und auch keine besondere Umstellung. Von Anfang an war ich Rudelführer und Bezugsperson. Mein Expartner hat sich quasi nicht um die Hunde gekümmert. Bisher lief mit meinen Chaoten alles gut. Arbeit, Hund, Leben habe ich wirklich gut unter einen Hut bekommen. Wir waren alle entspannt und happy. Ich habe von Anfang an darauf geachtet, dass meine Hunde nicht hyperaktiv werden, Auslastung ja, aber Qualität vor Quantität. Schlaf und Ruhe sind wichtig, ich wollte keinen Hund, der 8 Stunden Bespaßung braucht, um Ruhe finden zu können. Das hat auch wirklich gut geklappt, die beiden haben so viel geschlafen und geruht, wie es ein Hunde sollte (im Schnitt 18-20 Stunden pro Tag)
Naja, dann wurde ich krank und war lange zu Hause und meine Psyche ist etwas angeschlagen. Ich bin definitiv dünn-häutiger und schneller gereizt. Meine Hunde waren in all der Zeit meine Stütze Nummer 1 und haben mir psychisch wirklich geholfen (und sei es nur, sich mit dem Arsch nach draußen zu bewegen oder fremde Leuten kennen zu lernen).
Allerdings muss ich ehrlich zu geben, ich bin von meinen Hunden immer genervter, es wird immer anstrengender, ich habe das Gefühl sie fordern alles von mir. Ganz ehrlich: selbst schuld! Ich bin wieder am arbeiten und arbeite neuerdings teilweise von zu Hause aus. Scheinbar hab ich ein schlechtes Gewissen, dass ich ihnen nicht mehr so viel Aufmerksamkeit geben kann, dass nicht mehr den ganzen Tag im Bett gekuschelt wird, sodass sie mich voll und Ganz in der Hand haben. Sobald ich aufstehe, springen beide auf, sie erwarten etwas. Ich esse, sie starren mich an. Ich sitze am Schreibtisch, ich werde angestarrt. Ich kann zwar den Raum verlassen und mit "Bleib" auch dafür sorgen, dass sie nicht hinterherkommen, aber dann auch schon mal gefiept. Wach sind sie in jedem Fall und nicht entspannt. Das war vorher definitiv anders. Da wurde zwar mal geguckt, wenn ich aufgestanden bin, aber lediglich zur Kenntnis genommen.
Ich frage mich nur: wie komme ich wieder dahin, wo ich mal war. Wie finde ich meine innere Ruhe wieder, wie kann ich mir klar machen, dass ich kein schlechtes Gewissen haben muss. Und wie kann ich es beeinflussen, dass meine Hunde gechillter werden, nicht ständig etwas erwarten und mich als Chef wieder akzeptieren? Konsequenz ist das a und o, aber ich muss es auch richtig machen. Reicht ignorieren, wenn sie mich anstarren? Wenn sie im Körbchen unterm Schreibtisch sitzen und ich fühle, dass sie nicht entspannen und mich die ganze Zeit erwartungsvoll beobachten ("wann ist die Alte fertig, damit es endlich Spaß und Action gibt?!?"), reicht es auch hier, es einfach zu ignorieren?
Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass ich die Erziehung in der Zeit meiner Krankheit schleifen gelassen hab. Wie kann man da am besten "wieder anfangen"? Von vorne und los?
Letztlich möchte ich einfach wieder die entspannte liebevolle Beziehung zu meinen beiden Fellnasen zurück, mir kommen echt die Tränen, wenn ich darüber nachdenke.
In Hoffnung, dass jemand Tipps und Ideen hat, bedanke ich mich schon mal dafür!
Liebe Grüße
Janina