Hallo,
ich antworte dir, ohne die anderen Antworten gelesen zu haben, denn ich denke, es geht dir ja hauptsächlich um Erfahrungen und nun kommt eben meine. Auch wenn es sich vermutlich wiederholt.
Schaffe ich das wirklich?
Millionen von Menschen schaffen es, einem Hund gerecht zu werden. Warum zweifelst du daran, dass es ausgerechnet DU nicht schaffen solltest?
Wie sehr schränkt mich/uns der Hund im wirklichen Leben dann tatsächlich ein?
Das ist doch eine Frage des Blickwinkels. Klar kannst du das so sehen, wenn du willst. Für mich waren und sind meine Hunde nie eine Einschränkung.
Ist meine Vorstellung vom Leben mit Hund zu romantisch?
Da du noch nie einen eigenen Hund hattest, vermutlich ja. Aber das ist doch kein Argument gegen die Anschaffung eines Hundes.
Nervt es mich irgendwann, bei Wind und Wetter rauszumüssen? Der Dreck, die Haare?
Auch hier: Vermutlich ja. Aber man macht es dann halt trotzdem und kann auch Gefallen daran finden. Ich liebe die Regenspaziergänge mit meinen Jungs. Es ist nichts los; sie dürfen sich so richtig einsauen und flitzen wie sie mögen weil ja eh keiner da ist. Auch hier wieder eine Frage des Blickwinkels.
Was ist im Urlaub? Kann man jemals wieder unbeschwert verreisen?
Im Urlaub geht der Hund mit oder man gibt ihn in eine gute Betreuung. Da muss man teilweise ein bisschen suchen, aber es gibt viele Angebote und man wird fündig werden.
Daher möchte ich gern fragen: Wart ihr euch zu 100% sicher und hattet bevor ihr euren Hund angeschafft habt, nie Zweifel?
Ja, ich hatte niemals Zweifel. Nicht bei meinem ersten Hund und auch nicht bei meinem zweiten.
Wie "schlimm" ist es wirklich in so Punkten wie Urlaub, Freizeitgestaltung (nie wieder Freibad im Sommer, z.B.?), Dreck, Gassirunden usw?
Wie gesagt: Eine Frage des Blickwinkels! (Wieso solltest du nie wieder ins Freibad können? Ich war in den Sommerferien fast jeden Vormittag im Freibad und ich habe gleich zwei Hunde...)
Generell würde ich an deiner Stelle genauer hinterfragen, warum du so zweifelst. Sind es begründete Zweifel oder nur ist es nur der eigene Anspruch an sich selbst, möglichst alles "perfekt" machen zu wollen? Eine indiskrete Frage, die du selbstverständlich nicht öffentlich im Forum sondern vielleicht für dich selbst beantworten kannst: Hattest du solche Zweifel bei der Überlegung ob ihr ein Kind bekommen möchtet?
Solange du wirklich begründete Zweifel hast, würde ich es in der Tat lassen mit der Anschaffung eines Hundes. Aber ich konnte jetzt in deinem Eingangspost eigentlich nur unbegründete Zweifel finden. (Ein begründeter Zweifel wäre für mich zum Beispiel: Ich habe eine körperliche Einschränkung und weiß nicht, ob ich das körperlich schaffe, einen Hund zu halten. Gassi gehen, pflegen, etc.)
Und natürlich gibt es auch noch Stellschrauben: Einen Welpen aufzunehmen ist etwas Anderes als einen gut sozialisierten, erwachsenen Rückläufer von einem seriösen Züchter. Und das wiederum ist etwas Anderes als ein erwachsener Hund mit unbekannter Vergangenheit aus dem Tierschutz. Auch die Rasse ist eine wichtige Stellschraube. Will ich einen Labrador, der mir bei Schmuddelwetter noch on top in den Bach hüpft oder einen kleinen Yorkshire Terrier der bei Regen von sich aus keine Pfote vor die Tür setzt?
Ich bin sicher, dass es irgendein Arrangement gäbe, das für dich passen würde. Die Haltungsbedingungen die du schilderst hören sich auf jeden Fall gut an.
Ich würde dich da auf jeden Fall ermutigen! Und die Leute, die dir das ausreden wollen, die nennt man heutzutage "haters" und denen würde ich direkt den Wind aus den Segeln nehmen mit "Das muss ich ja wohl beurteilen." (Es sei denn dein Mann und/oder dein Sohn wären sehr gegen eine Anschaffung. Dann müsste man irgendwie einen Kompromiss finden. Der Hund sollte schon von allen Familienmitgliedern gewollt und geliebt oder wenigstens akzeptiert und gemocht werden.)