... Bei dem Spielen, das von der Hündin ausging, gehen außer dir wahrscheinlich alle hier davon aus, dass das kein Spiel war, sondern eine Übersprungshandlung, um aus der Belästigungssituation ruaszukommen. Das nennt man „Fiddeln“. Kannst du ja mal nachlesen bei Gelegenheit. Damit versucht die Hündin, die Anspannung der Situation zu lösen, das funktioniert ja für den Moment auch, ist aber kein fröhliches Spiel, an dem beide Spaß haben. Ja, du sagst jetzt wieder, alles nicht wahr, aber tatsächlich sind das die Situationen, die täglich tausendfach vorkommen und die deshalb hier in deine Beschreibungen reingelesen werden. Weil sie halt wie Arsch auf Eimer zu deinen Beschreibungen passt.
Und es passt zu den Bildern.
Auch nochmal versucht zu erklären:
Meine Hunde lernen selbstverständlich Sozialverhalten. Erst mal im Familienverbund, dann von mir. Und natürlich - weils bei mir tatsächlich auch gut passt - voneinander. Und in Hundebegegnungen, bei denen jeder auf seinen Hund guckt.
Und von mir gibts u. A. zu lernen, dass ich Bedrängen, Belästigen und Mobben nicht nett finde. Ja, daran haben Hunde bestimmt tausendfach Spaß (aber halt nur der eine Part). Ich nicht. Und deshalb unterbinde ich möglichst sowohl, dass meine Hunde belästigt oder gemobbt werden, als auch, dass sie es bei anderen tun.
Ich mag Hunde. Vor allem meine Eigenen, aber auch die meisten Anderen. Ich persönlich fände es ätzend, wenn ein Hund durch meinen Hund so in Bedrängnis gebracht und seine Abwehrreaktion nicht akzeptiert wird, dass er sich nicht anders zu helfen weiß, als zu fiddeln oder den Hasen zu machen. Zweimal so ätzend, wenns bei unausgeglichenen Größe-, Gewicht- und Kraftverhältnissen passiert. Dreimal so ätzend, wenn auch noch ein Zahlenungleichgewicht eine Rolle spielt.
Deshalb lernen meine Hunde von mir, dass so ein „Spaß“ nicht akzeptiert wird. Da warte ich nicht drauf, dass der andere Halter was sagt. Ich geb auch nichts darauf, wenn der andere Halter meint „dass muss er/sie auch mal lernen.“ Und bei dem Habitus „er/sie ist nur am Anfang zickig, eigentlich will er/sie es doch auch“ kriege ich in allen Zusammenhängen Puls und Pocken. Ich will nicht, dass meine Hunde das tun und schon gar nicht will ich, dass sie lernen, dass sie es tun dürfen und auch noch Erfolg damit haben.
Das leitet nahtlos zu Deiner Frage in Deinem anderen Thread über, was denn eine Freilauffläche sei. Ich hab sowas außerhalb von Hundeschule/Trainingsplätzen noch nie betreten, hier gibts sowas mangels Leinenpflicht nicht. Aber das wäre meine Definition einer idealen Hundewiese/Freilauffläche: Jeder guckt nach seinem Hund und stellt sicher, dass an der entstehenden Interaktion auch alle Spaß haben. Sowas würde ich gerne betreten.