Als Lilly (generalisierter Angsthund) bei mir eingezogen ist, gabs vom Tierheim aus schon Zylkene. Ich hab das noch 8 Wochen weiter gegeben, dann aber abgesetzt, weil ich das Verhalten und die Veränderungen von ihr ohne Einfluss von Medikation beobachten wollte. Es gab keine für mich sichtbaren Veränderungen im Zusammenhang mit der Absetzung. Muss aber nichts heißen, weil sich in der Zeit so viel bewegt hat, dass ich Nuancen möglicherweise nicht bemerkt habe.
Wie äußert sich denn bei Euch der Stress, wie intensiv ist er und schafft Dein Hund es auch gut wieder da raus?
Lilly ist auch bang bei stärkerem Wind und Sturm. Mehr als bei Gewitter. Da sie sich aber in den Stress nicht mehr reinsteigert und mittlerweile auch gut und schnell wieder rauskommt, verzichte ich auf Unterstützung in Form von Medikation. Es gibt Ruhe, Rückzugsort und gemeinsames Atmen.
Der Körper hat eigene Ressourcen, mit Stress umzugehen. Und ich bin insgesamt etwas skeptisch, ob man mit „zu früher“ von außen kommender Unterstützung nicht Gefahr läuft, die eigenen Ressourcen zu schwächen bzw. deren Ausbildung zu verlangsamen. Das soll kein Plädoyer für „da muss er halt durch“ sein, sondern dafür, immer die Einzelsituation genau zu beobachten und zu bewerten, ob jetzt Hilfe angeraten ist.
Den Tipp für die „konditionierte Entspannung“ finde ich deshalb richtig gut, weil es die eigenen Möglichkeiten aktiviert und stärkt.