Beiträge von Phonhaus


    Zu den letzten Sätzen: Ja, kann. Aber hier bewegt man sich in einem rechtlich nichts abgesicherten Raum. Und das ist mit eine Krux für die Halter.


    Aktuell noch ist die Bewertung des Abschneidens der Vibrissen als Amputation nicht direkt in irgendeiner Verordnung festgelegt, sondern es ist eine (sich auf Gutachten stützende) Auslegung der TSchHVO. Heißt: Es ist rechtlich nicht ausdifferenziert und entsprechend gibts auch keine rechtlich ausdifferenzierte Auslegung dafür, was „sinnvolle Gründe“ für das Kürzen der Vibrissen sein könnten.


    Ebenso gibts daher (noch?) keine standardisierten Verordnungen dafür, was da wie geprüft wird. Was unter Anderem mit ein Grund dafür sein wird, was hier die Diskussion wieder belebt hat (aus der ich mich bewusst raushalte, weil ich kein Mitglied der entsprechenden Social Media Plattformen bin und deshalb absolut nicht beurteilen kann, was da passiert ist).


    Für mich als Halter eines Pudels jenseits vom Ausstellungswesen heißt das: Wenn ich mich dazu entscheide, meinem Hund im Rahmen von aus meiner Sicht artgerechter Pflege die Vibrissen zu kürzen und das als das „kleinere Übel“ betrachte, trage ich das Risiko, dass bei einer etwaigen Anzeige die zuständige Behörde zu einer anderen Einschätzung kommt als ich und ich entsprechend belangt werde. Ist jetzt so. Gefällt mir nicht, muss mir nicht gefallen. Aber dieses Risiko habe ich mit diesem Hund „eingekauft.“ Ich kann noch nicht mal behaupten, dass das völlig unwissend war, ich hatte es nur damals bei Weitem nicht in der Tragweite eingeschätzt, die es (für mich) aktuell tatsächlich hat.


    Österreich hat laut Auskunft des dortigen Tierschutzbunds nachkorrigiert, da ist mittlerweile nur noch das Scheren der Vibrissen aus ästhetischen oder kommerziellen Gesichtspunkten untersagt. Es sei nun dahingestellt, ob das aus Sicht des Tierschutzes zu begrüßen ist. Ja, bei Pferden und Katzen z. B. wird es schlecht möglich sein, so easy pflegerische Gründen für das Kürzen der Vibrissen anzuführen, insofern ist die Regelung auch weiterhin nicht obsolet. Bei Hunderassen mit Bart wird damit die weitere Auseinandersetzung mit der Frage umgangen.


    Das neue TSchG in Deutschland ist noch nicht verabschiedet. Ich hoffe, dass nach der Verabschiedung etwas mehr rechtliche Klarheit geschaffen wird. Allerdings sollten sich die Halter von Bartrassen auch bewusst machen, dass das TSchG nicht auf Hunde bzw. spezielle Rassen zugeschnitten ist und es auch nicht sein kann, es muss praktisch anwendbar für alle erfassten Tierarten bleiben. So dass es gut sein kann, dass man als doch relativ kleine Interessensgruppe nicht umfassend vom Gesetzgeber „bedient“ wird. So dass da möglicherweise eine Lücke bleiben wird.


    Sinnvoll wäre es, wenn sich die entsprechenden Interessensverbände konstruktiv und auch selbstkritisch mit dem Thema auseinandersetzen würden.

    Also ich will die Besitzerin hier nicht verteidigen! Das mit den vibrissen ist wirklich hinlänglich bekannt. Und glaubt mal, in geschlossenen Gruppen ist der O-Ton genauso, wie zum Beispiel in der pudelgruppe hier im DF... Wir wissen, dass das verboten ist, interessiert uns aber nicht.

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    Ich schreibe auch in der Pudelgruppe mit und verwahre mich gegen diese Aussage.

    da schreibt eine, dass fibrissen in die Haut gewachsen sind und chirurgisch entfernt werden mussten. Kann das wirklich passieren?

    Mein Mann hat stark lockigen Bartwuchs und tatsächlich sehr oft eingewachsene Haare. Zum Rasieren gehört bei ihm eine Nadel dazu. Meistens entdeckt er sie zeitig, aber er hat sich auch schon mal ein knapp 10 cm langes Haar unter der Haut vorgeholt. Ich würde es also nicht ausschließen.

    Lottilie7


    Man weiß es halt nicht genau, was letztlich gehen wird und was nicht.


    Aber es kann sich tatsächlich immer noch was ändern, auch nach vielen Jahren. Ich habs gestern gerade im „Fotos von Mensch und Hund-Thread“ gepostet. Lilly hat sich nach sage und schreibe 8 Jahren hier das erste mal auf der Couch an die Beine meines Manns gelegt. Ja, primär wollte sie wohl was abstauben, aber sie ist liegengeblieben. Küsschen kriegt er seit ein paar Monaten auch


    Wir hatten nach so etwa 4 Jahren einen ähnlichen Stand wie Du jetzt. Dann kam Corona und wir dachten „oh weh, das gibt Rückschritte, weil wir ja gar nicht mehr mit Ausflügen trainieren.“ Tatsächlich war das Gegenteil der Fall, sie ist danach besser mit in die Stadt gekommen. Dann hatten wir einen Knick befürchtet, als Ronja gestorben ist. Aber tatsächlich hat das Pudelchen nach der ersten grummeligen Eingewöhnungszeit ihrem Selbstbewusstsein nochmal echt Auftrieb gegeben.


    Ich nehme nochmal das auf, was BettiFromDaBlock geschrieben hat. Die ersten Jahre haben wir sehr, sehr, sehr viel aufgebaut, trainiert, geübt. Und es hat sich viel getan. Aber irgendwann nicht mehr. Und dann kamen nach einer Pause Fortschritte und Änderungen tatsächlich, ohne dass wir bewusst was daran gemacht haben. Vielleicht kommt da auch bei Euch nochwas, ich würde es Euch wünschen.


    Und ja, es war schon eine Wohltat, dass zu ihr dann das völlig unkomplizierte Pudelchen gezogen ist und uns gezeigt hat, wie einfach es mit Hund auch sein kann :smile:.


    Ich kann mur trotzdem gut vorstellen, dass nach Lilly wieder ein Angsthund einzeiht. Aber erstmal ist dann ein Urlaub in Prag fällig.