Beiträge von Wundhind

    Ich hab auf ner ausstellung mal jemand getroffen der es völlig normal fand das seine Windhunde gerne mal Kleinhunde gehetzt haben.

    Dem würde ich eine Hundewiese empfehlen mit vielen Ridgies und Kangals vom Kaliber "der lernt das noch", die "machen das dann unter sich aus"...


    So was geht gar nicht.


    wir waren gestern Abend in der Dunkelheit ein wenig an der Kaninchenhochburg laufen, ich hatte nicht mal eine Leine dabei. Brauchte ich auch nicht, sie hatte Bock zu laufen und hat das ausgiebig getan.

    Kommt ja auch sehr drauf an wo man wohnt.

    Im Karnickelparadies wo einem die Viecher alle 2 Schirtte über die Füße hoppeln ist Training viel einfacher als irgendwo wo man als Mensch die Tierchen garnicht wahrnimmt weils so wenige gibt.


    Das stimmt. Ohne die Kaninchenplage auf der Festwiese wären wir aufgeschmissen gewesen bei unserem Ersten. Da wussten wir auch noch überhaupt nicht, was auf uns zu kommt. Ich hatte Schwielen von der Schleppleine, regelmäßig aufgerissene Hände, und habe bestimmt zwei dutzend mal im Schlamm gelegen.


    Schwamm drüber, es hat sich gelohnt. Und wir haben viel gelernt. :nicken: Wie man Wunden reinigt, einen Verband anlegt, Verstauchungen und Prellungen behandelt, ...


    Wenn ich jetzt den letzten Beiträgen glauben darf, dann ist es eine seltene Ausnahme, dass ein Podenco ohne Leine auskommt und sich beim Jagen mit Mäusen begnügt. Jetzt ist das aber nicht mein erster Podi, sondern der Dritte. Für mich ist der erlebte Anteil von Problemhunden nur deshalb bei dreißig Prozent, weil man berücksichtigen muss, dass wir für den ersten optimale Trainingsbedingungen hatten und eine solche Wandlung nicht der Normalfall ist.


    Nun könnte ich sagen, hey mir scheint die Sonne aus dem Arsch, ich bin der Hundeflüsterer und in direkter Linie mit Dr Dolittle verwandt. Bin ich leider nicht, sonst wüßte ich das.

    Es sieht für mich eher so aus, dass man mit einem Problemhund natürlicherweise gehäuft mit anderen Problemhunden zusammen kommt, wie zum Beispiel auf dem Windhundauslauf. Da ist keiner der mit seinem Hund auch woanders spazieren gehen könnte. Oder beim Hundetrainer. Wer geht da mit einem funktionierenden Hund hin?

    Das bringt es mit sich, dass man die Situation oft zu pessimistisch sieht und diesen Pessimismus fleißig kommuniziert.


    Ich würde daher eher die Aussage stützen, dass sich zu viele Halter durch die Horrorgeschichten davon abhalten lassen, ihre eigenen Tiere auf Freilauf zu trainieren. Natürlich sollte man das nicht blind und ohne Verstand machen, aber man sollte es auf jeden Fall versuchen. Und man sollte es so früh wie möglich machen. So lange das Tier in der Eingewöhnungsphase ist, achtet es sehr darauf, im Rudel nicht aufzufallen. Da sind erfahrungsgemäß Verhaltensänderungen möglich, die sonst ein langes Training erfordern.


    Möglicherweise sieht es ja doch ein wenig besser aus als die Geschichten uns erzählen wollen. Wenn es stimmt, dass die Züchter zehn züchten um zwei zu behalten, dann kann das auch bedeuten, dass sie zehn brauchen um wenigstens zwei jagdtaugliche dabei zu haben.

    Na, ja, der erste war kein Glück, das war harte Arbeit. Zuerst mussten wir im Garten den Zaun erhöhen,... :flucht:


    Vermutlich liegt die Wahrheit irgendwo in der Mitte.


    insofern alles gut, ich wollte nur den ganzen Angstbeispielen auch mal einen Kontrapunkt setzen. Du hast ja - wenn ich mich recht erinnere, selbst geschrieben, dass zu wenige Menschen es überhaupt versuchen, ihre Hunde auf leinenfrei zu trainieren weil sie durch die Vorurteile abgeschreckt werden.

    Diese Vorurteile gelten nur bedingt und man muss besser selbst probieren, was geht und was nicht. Oft geht ziemlich viel.


    Ich sehe nämlich auch genügend Tiere, deren einziges Manko die Angst des Halters ist.

    Kein einfaches Schicksal, das steht wohl fest. Aber ob es als Einzelfall meiner pauschalen Aussage so widerspricht, dass sie falsch wäre, sehe ich nicht.


    Unsere bisher drei Podis kamen auch aus dem Tierschutz, sie waren/sind völlig anders. Auch anders, als sie von den Tierschützern beschrieben wurden übrigens. Meine Schnake sollte auch besser zwei Jahre nicht von der Leine, weil sie so einen Jagdtrieb habe. Ich habe diese Zeit dann auf eine Woche verkürzt, weil mir die zeit einfach reif schien, und ich hatte recht. Bis auf die paar Mäuse hat sie weder gehetzt, noch gerissen und sie kommt auf Pfiff auch auf einen Kilometer noch mehr oder weniger spontan.


    Nicht, dass der Eindruck entsteht, als liefe sie immer in dem Abstand, sie hält sich im allgemeinen um die zehn Meter von mir auf und macht ihr Ding, aber auf der Wiese soll sie ruhig die gesamte Fläche nutzen. Eine unserer Wiesen ist tatsächlich einen ganzen Kilometer lang. Das ist richtig toll, wenn sie da ihre Runden dreht. Die Leute gegenüber schauen zu und wenn wir dann auch an der Kaffeebude stehen, kommen gelegentlich nette Kommentare und neugierige Fragen. Was ist das? Wie schnell, wie hübsch, ...

    Gestern ist sie von der Geraden abgewichen. Um eine Kolonie Enten nicht durchqueren zu müssen hat sie einen Bogen gelaufen, das ist sogar jemandem aufgefallen. Der hat mich zwei mal gefragt ob sie wirklich eine Podenca ist, weil er es kaum fassen konnte. Selbst Hundehalter, kannte er Podencos nur vom Hörensagen.


    Jetzt ist die Frage, ob die geschilderten Vorurteile wirklich ihre Berechtigung haben, und nach meiner Ansicht sind sie völliger Quatsch. Meine Erfahrungen sind anders. Ganz anders. Deine Podenca ist eine Ausnahme, es tut mir leid für sie, aber es ist nicht podispezifisch. Ähnliche Schicksale hört man aus anderen Mittelmeerländern auch, sowie aus dem Osten Europas, und die Hunde sind ähnlich gezeichnet. Deiner Podine würde ich sogar noch zutrauen, dass sie irgendwann begreift, dass sich für sie die Zeiten geändert haben. Podis sind nicht doof. Einem rumänischen Straßenhund würde ich da weniger trauen.

    Man kann auch an der Leine eine Menge Spaß miteinander haben. Das ist unbestritten und wenn es nicht anders geht, dann ist es eben so. Insofern sind meine Worte auch keine Kritik an Dir sondern eher die Feststellung, dass Vorurteile gelegentlich nicht die Wirklichkeit beschreiben.


    Ich hätte die junge Dame übrigens auch genommen. Selbst mit Wissen um die Defizite. Ich hatte auch schon einen Panikgalgo und wir hatten viel Spaß miteinander.


    Ich wünsche euch auch viel Spaß. Wie lange seid Ihr schon miteinander?

    Es kommt (bei TS-Hunden) auch schon etwas auf die Umgebung an, in der man wohnt und auf den Hund.

    Aufs Herrchen wohl auch. Jedenfalls beobachte ich bei vielen Hunden, die einen Klatsch haben, dass der geerbt ist. Sorry, wenn ich das jetzt so krass sage, aber es entspricht meiner Alltagserfahrung.

    Es gibt aber genügend Ausnahmen, so dass man sich als Leser dieser Worte jetzt nicht gleich angesprochen fühlen muss. Ich habs nur der Vollständigkeit halber erwähnt.

    Und dann gibt es natürlich auch immer wieder Hunde, bei denen alles Training nichts nutzt - grade bei TS-Windhunden/TS-Podencos muss man ja sagen, dass sie teilweise schlicht und ergreifend deshalb von ihrem Ursprungshalter aussortiert wurden, weil sie für den Einsatz nicht zu gebrauchen waren. Was aber nicht heißen muss, dass kein Jagdtrieb vorhanden war, sondern im Gegenteil, der Hund zu eigenständig war - was nutzt einem Jäger sein Hund, wenn der Hund (über Stunden) nicht wieder kommt bzw. die Beute selber frisst?

    So einer war unser Erster. Ein Autist ohnegleichen. Jungejunge, war das anstrengend. Bis der beim Anblick eines Kaninchen nicht mehr in den Blutrausch verfallen ist, ...

    Zwei Jahre hat es gedauert, bis wir ihn sicher ableinen konnten. Gottseidank war seinerzeit Kaninchenplage und wir konnten täglich üben.


    Danach gings dann.


    Und mich machen pauschale Aussagen des unglücklichen Leinen-Podencos sauer :ka:

    Meine beißt im Zweifel nicht nur in Wild sondern auch in Menschen. Ich gebe meinen Hund gerne zur besseren Erziehung ab, diese Aussage hat einfach ein Geschmäckle.

    Ich bin trotzdem davon überzeugt, dass man einem Laufhund nichts gutes tut, wenn man ihn an der Leine hält. In welcher Situation beißt er denn?


    Und, wenn du ihn wirklich abgeben willst, das Tier würde ich unbesehen nehmen. Ich würde mich sogar gelegentlich beißen lassen.

    Also, wenn es das Tier auf dem Foto neben Deinem Beitrag ist. Das ist ja ein super hübscher Hund.

    Wundhind bietest du Trainings an? Klingt so, als ob du DIE Lösung für ernsthaft jagenden Hunde hast, was so manchem HH jahrelange Arbeit ersparen würde.

    Magst deine Methode/den Schlüssel beschreiben?

    also nacheinander...


    Nein, ich biete keine Trainings an, denn ich habe einen ehrbaren Beruf, der mich und mein Rudel nährt. Ich würde mich mit Trainings sicherlich nicht verbessern. Zumal ich Zweifel am Erfolg hätte. So was machst du nicht mal in drei Sitzungen a 45 Minuten


    Nein, ich habe nicht DIE Lösung für ernsthaft jagende Hunde, aber ich hatte mehrere Hunde, dis sich das Jagen abgewöhnt oder verkniffen haben. Die paar Kaninchen und Igel sind ja jetzt mal kein Aufreger bei dreieinhalb Hundeleben.


    Dass Gina jetzt gelegentlich mal um ein Mauseloch hüpft, hat durchaus auch einen visuellen Reiz und es schadet wirklich nicht. Dafür läßt sie Eichhörnchen, Igel, Vögel, Wasservögel, sogar (unter Anleitung) Kaninchen in Ruhe.


    Vielleicht eines beispielhaft zur Methode, ich gewöhne meine Hunde in entspannten Situationen an die Anwesenheit von potenziellen Beutetieren. Also erst einen ordentlichen Spaziergang, danach dann müde und zufrieden an einem Gehege vorbei. Links Leckerchen, rechts Hühner. Ein wenig gaffen, alles in entspannter Atmosphäre, also vorsichtig und gemütlich,... Das scheint zu wirken. Schafe, Pferde, Rehe sind langweilig geworden, ich hätte diesbezüglich auch in freier Wildbahn keine Bedenken mehr. Wildschwein haben wir noch nicht geübt, aber ich weiß auch gar nicht ob das so notwendig ist.


    Das kann man auf jeden Fall mal probieren, schaden kann es nicht. Es ist aber nur ein Zacken im Bart des Schlüssels. Vieles ergibt sich von allein wenn man begreift, dass ein Hund etwas mehr Aufmerksamkeit braucht als ein Sack Flöhe.