Beiträge von Wundhind

    Ja, natürlich werden die in Spanien auch gezüchtet. Aber kannst du mir sagen, wo ich in deutschen Tierheimen einen Podenco bekomme?

    Nein kann ich nicht.

    Und es geht mir auch nicht darum, wo du billig an deine Lieblingsrasse kommst.

    Meine Frage war, ob die Hunde, die du aus Spanien billig kaufst nicht auch von Züchtern gezüchtet werden.

    Und meine Antworten vorher lassen dich nicht auf die Idee kommen, dass ich auch nicht bei spanischen Züchtern kaufe, sondern in spanischen Tierheimen ein Tier für mich suche?


    Um ganz ehrlich zu sein, ich war nicht mal in Spanien, um mir dort einen Podi zu holen, ich war nur im Tecklenburger Land. Der dortige Tierschutzverein betreibt einen alten Bauernhof mit Gnadenbrot für Hunde und Pferde und engagiert sich auch in Spanien. Daher werden frei gewordene Plätze umgehend neu besetzt.


    Und billig soll es auch nicht unbedingt sein, es kann schon etwas kosten. Unser Rüde zum Beispiel hat Leishmaniose und war ziemlich angefallen als man ihn fand. Er wurde aufgepäppelt, medizinisch versorgt, all das kostet Geld, und weil ich den Hund haben wollte, habe ich es auch gern bezahlt. So, wie jetzt alle paar Monate seine Allos. Und etwas Mehraufwand beim Futter.


    Zitat

    Die spanischen Züchter sind übrigens keine skrupellosen Vermehrer, es sind ehrenwerte Menschen, die es seit Generationen nicht anders kennen, als zehn Tiere für sich selbst zu züchten, davon zwei zu behalten und den Rest an Bäumen aufzuhängen.

    Fällt mir schwer das in irgendeiner Form schön zu reden.

    Aber beim Chinamann essen gehen...


    Es handelt sich hier um eine kulturelle Geschichte und nicht um Geldgier. Auch das hätte man durchaus aus meinem Beitrag lesen können. Hier ist die Politik gefragt, es ändert sich auch bereits. - viel zu langsam natürlich...

    Zitat

    Es ändert sich auch, dank EU und Tierschutz, aber es wird ein paar Generationen brauchen.

    Ich finde es toll dass du immer 2 hast, denen das Schiksal erspart bleibt in Bäumen aufgehängt zu werden.

    Ja, das finde ich auch. Und die beiden erst mal...


    Aber wie gesagt, dank EU keine Aufhängaktionen mehr, nicht mehr bei voller Fahrt aus dem Auto werfen, jetzt Tierheim für ein Jahr und wenn sich bis dahin kein neuer Besitzer gefunden hat: ab in den Ofen, die Jagdsaison ist vorbei und der Platz wird gebraucht.


    Neuer Besitzer ist in diesem Fall meist aus dem Ausland, ein Spanier geht allgemein eher nicht ins Tierheim wenn er einen Hund sucht.


    Zitat

    Vielleicht, ganz vielleicht, wäre es nicht so verkehrt die guten Züchter, die ihre Hunde nicht aussortieren, als seien es Porzellanhündchen, zu unterstützen, als immer wieder den Arsxxxxxkrampen dieser Welt von ihrem vermeintlichen "Zuchtmüll" zu befreien.


    Noch besser wäre es allerdings, diesen "ehrenwerten Menschen" das Handwerk zu legen.

    Du willst es nicht begreifen, oder? In Spanien ist ein Hund ein Nutztier. Wie gehen wir mit Schweinen um? Oder mit männlichen Küken?



    Wollte ich mit einem Hund irgendwelche Wettbewerbe gewinnen, würde ich wahrscheinlich auch zum Züchter gehen und die geforderten Preise zahlen, aber ich will ja einen Hund für den Alltag und keine Ming-Vase aus Fleisch.

    Die Ming-Vase hat einen hohen Wert. Und wird eher seltener zertrampelt. Deine Hunde sind Hunde, die dem Züchter nichts wert sind und demzufolge grausamst getötet werden.

    Das ist der Unterschied für den Hund.


    Beide "Sorten" Hunde haben ein gutes Leben verdient.

    Jeder Hund hat ein gutes Leben verdient. Jeder Mensch übrigens auch, das vergessen viele. Und jedes Schwein natürlich.

    Mein Hund kann sich auch gern mal einen Zeh brechen und sechs bis sieben Wochen humpeln, ohne dass er dadurch für mich "wertlos" wird. Im Gegenteil, eine geschiente, dicke Pfote zu haben, und nur deshalb nicht zu lecken und zu knabbern, weil der Chef das nicht gut findet, erfordert viel Disziplin und die hat sie wirklich bewiesen.


    Hätte ich den Ehrgeiz, mit ihr ein Rennen zu gewinnen, wäre das jetzt abereine ärgerliche Sache. Ich müßte sie also zumindest zeitweise behandeln wie eine Ming-Vase.

    (allg.: Man verzeihe mir bitte die eine oder andere krasse Formuliereung. Sprache ist ein Instrument und ich spiele gerne Heavy Metal. )


    Aber kannst du mir sagen, wo ich in deutschen Tierheimen einen Podenco bekomme?

    Dein Ernst?


    Vor 20 Jahren habe ich meinen Podenco in einem ländlichen Tierheim im Hannoverschem LK bekommen.

    Damals schon gab es diese Orga: https://www.podenco-in-not.de/

    Ja, die kenne ich, ich glaube sogar, dass die Frau, die vor gut zehn Jahren Benny nach Witten gebracht hat, mit denen zu tun hatte. Unseren ersten Podi hatten wir tatsächlich aus einem klassischen deutschen Tierheim. Als wir jetzt vor ein paar Jahren Amaru gesucht haben, hat meine Frau erst mal sämtliche Tierheime kontaktiert die in hundert Kilometer Umkreis bei Google zu finden waren. Ohne Erfolg.


    Mehrhund nochmal, ich vermute, dass wir aneinander vorbei reden. Mir wäre es auch ganz lieb, wenn es nur zugelassene Züchter gäbe von denen man kaufen darf. Per Gesetz, mit der Anmeldung zur Hundesteuer zu prüfen, idealerweise käuferseitig gleich mit einem Sachkundenachweis der tatsächlich auch kontrolliert wird. Am besten auch noch ein Nachweis der tiergerechten Haltung.

    Private Würfe dem Tierschutz unterstellen, EU-harmonisiert, in allen Ländern, die zu Europa gehören wollen. Vermutlich würdest Du nicht nein sagen dazu, daher frage ich mich warum wir streiten.


    Mein Begehr und die Interessen der Spanischen Züchter haben aktuell gar nichts miteinander zu tun. Die erfahren nicht einmal, ob einer der Hunde, die sie auf den Müll geworfen haben, es tatsächlich in eine bessere Welt geschafft hat. Es interessiert sie auch nicht, sie gehen davon aus, dass die Tiere nach einem Jahr vergast werden.



    Um die optimistische Version der Antwort auf die Frage des Thread noch zu geben:


    Falls das mit dem Tierschutz in Spanien mal was wird und es tatsächlich keine Podencos mehr in den Heimen gibt, würde ich von einem Züchter kaufen. Der Preis wäre mir dann egal, der Züchter nicht. Also im vernünftigen Bereich bis zwei, dreitausend Euro müßte dann ein Podenco zu bekommen sein. Bei entsprechender Herkunft mit entsprechender Grundausbildung und Charakter.

    Da sehe ich für mich - jeder kann das bitte auch anders sehen - die dreihundertfünfzig Euro die es kostet, ein Tier halbwegs landfein zu machen, als gut angelegtes Geld. Meine Erfahrungen mit jetzt vier Hunden aus speziell dem spanischen Tierschutz sind durchweg positiv. Daher sehe ich für mich(!) keinen Grund, einem Züchter ein Tier abzukaufen.

    Ganz blöde Frage, aber werden die nicht in Spanien auch gezüchtet?

    Ich dachte das immer. Nur mit dem Unterschied, dass diese "Züchter" (eher skrupelose Vermehrer) die Hunde, die sie nicht loskriegen halt "wegschmeissen".

    Das Problem gibts ja in Deutschland auch bei fast allen Rassen. Es gibt ja sogar Mischlings"Züchter".

    Ja, natürlich werden die in Spanien auch gezüchtet. Aber kannst du mir sagen, wo ich in deutschen Tierheimen einen Podenco bekomme?


    Die spanischen Züchter sind übrigens keine skrupellosen Vermehrer, es sind ehrenwerte Menschen, die es seit Generationen nicht anders kennen, als zehn Tiere für sich selbst zu züchten, davon zwei zu behalten und den Rest an Bäumen aufzuhängen. Opa hat es auch so gemacht, und der hat gesagt, dass die Bindung der jungen Tiere um so stärker ist, je qualvoller die alten Hunde sterben. Das ist zwar Quatsch, aber so einen Quatsch gibt es nun mal. Es ändert sich auch, dank EU und Tierschutz, aber es wird ein paar Generationen brauchen.


    Es gibt also einen großen Unterschied zur osteuropäischen Kofferraumzucht, wie man sie in unseren Breiten gelegentlich antrifft. Es fehlt die Gewinnerzielungsabsicht. Die Menschen handeln tatsächlich nach bestem Wissen und Gewissen.


    Wie auch immer, ich würde für meinen Bedarf an Hund nicht zu einem Züchter gehen. Es warten genug Tiere darauf, dass sie jemand abholt, der es mit ihnen ernst meint, - auch drei Wochen nach Weihnachten noch. Oder eben nach dem Ende der Jagdsaison.


    Insofern sind drei- bis vierhundert Euro als Ausgleich für fremde Leistungen an meinem zukünftigen Hund durchaus angemessen und das bin ich auch bereit, für einen Hund zu zahlen.


    Wollte ich mit einem Hund irgendwelche Wettbewerbe gewinnen, würde ich wahrscheinlich auch zum Züchter gehen und die geforderten Preise zahlen, aber ich will ja einen Hund für den Alltag und keine Ming-Vase aus Fleisch.

    Was ich für einen Hund ausgeben würde? Nichts. Dafür landen zu viele auf dem Müll und ich sehe nicht ein, neue Hunde nachzufragen. Was ich gern bezahle, sind die Kosten für die Rettung, Gesundung und den Transport.


    Ich erkenne durchaus an, dass abseits des Familienhundes auch andere Kategorien existieren, wo dann auch Leistung des Züchters zählt. Nutztiere, Sport, da würde ich auch geben was gefordert ist. Ich halte ernsthafte Züchter auch für durchaus ehrenwerte Menschen. Sie züchten nur eben für andere.


    Für mich als Privatnutzer ohne Ambitionen ist es einerlei ob ich einen teuren Hund oder einen von der Straße habe. Mir reicht ja, einen Begleiter zu haben, der sich an mich bindet, nicht die Leute erschreckt, sein Ding macht in einem Rahmen, den ich situativ abstecke.


    Nun gut, ein klein wenig hübsch finden muss ich ihn auch, aber auch bei Hunden kommt die wahre Schönheit von innen.


    Da sehe ich für mich - jeder kann das bitte auch anders sehen - die dreihundertfünfzig Euro die es kostet, ein Tier halbwegs landfein zu machen, als gut angelegtes Geld. Meine Erfahrungen mit jetzt vier Hunden aus speziell dem spanischen Tierschutz sind durchweg positiv. Daher sehe ich für mich(!) keinen Grund, einem Züchter ein Tier abzukaufen.

    Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich jetzt nur ein Schweineglück hatte

    Nimms mir nicht übel aber ich würde sagen JA. Wenn das mal ein Jäger sieht oder mitbekommt hast du wahrscheinlich richtig Ärger am Hals. Bzw je nachdem hat der Jäger auch das Recht deinen Hund zu erschießen wenn er es sieht.


    Na, dann muss er sich aber richtig beeilen, denn von dem Moment in dem sie im Gebüsch verschwand, bis zum Pfiff, der sie zurück geholt hat, sind maximal zehn Sekunden vergangen, und es gab genau ein Ereignis dieser Art in zwanzig Jahren Hundleben.



    Na, tatsächlich mal eine - wenn auch gut versteckte - Anerkennung ihrer Leistung. Danke im Namen meines Tieres. Und ja, Du hast recht, die wilden Tiere erleben das als sehr echt. Daher bin ich auch ein ganz klein wenig stolz, dass es in 20 Jahren Podi/Galgoleben genau ein mal passiert ist, nämlich das eine mal, das ich brauchte, zu erklären dass ich das nicht will.


    So ein Windi versteht nämlich kein Deutsch, dem kann ich nicht sagen: "Ja, wenn du mal versehentlich ein Rehkitz aufscheuchst, renn am besten in die andere Richtung weg, damit der Jäger dich nicht erschießt." Der braucht einen Anlass, das zu verstehen. Den hatte sie - versehentlich - und sie hat verstanden. Sie hat es nie wieder getan.


    Wo siehst du jetzt das Problem? Das Reh ist mal im Schreck über eine Wiese gelaufen und hat gelernt, dass manche "Wölfe" abdrehen, sobald ein Pfiff ertönt.


    Übrigens, in dem Gebiet, das ich damals belaufen habe, sind mittlerweile echte Wölfe angesiedelt, und die Rehe sind heilfroh, dass die Hunde sie jetzt in Frieden lassen.


    Bestimmt.




    Zitat
    Ich kann dir garantieren das es die Kaninchen das nicht lustig finden wenn sie "verscheucht" werden, die wissen da ist ein Raubtier hinter ihnen her und rennen um ihr Leben! Und das Reh denkt auch nicht "Oh ein Hund komm wir machen ein lustiges Wettrennen" das rennt ebenfalls um sein Leben! Und das alleine sollte ohne iwelche Gesetze genug sein das man das verhindert.

    Ich bin mir sicher du magst Tiere und meinst das gar nicht böse oÄ aber aus Respekt vor der Natur und den dort lebenden Tieren solltest du vllt manche Dinge wirklich überdenken. Auch wenn du nichts schlimmes darin siehst/gesehen hast, den Wildtieren jagst du(bzw deine Hunde) so eine Todesangst ein


    Ja, ich mag Tiere, ich mag Hunde und ich mag Kaninchen. Rehe übrigens auch. Rehe und Kaninchen sowohl in der Natur, als auch im Backofen. Bei Hunden tu ich mich da schwer, obwohl ich weiß, dass manche Schoßhunderassen nur deshalb existieren, weil man sie gut verspeisen kann.


    Was soll ich denn überdenken? Ich habe geschrieben, dass ich meine Hunde an die friedliche Koexistenz mit (normalerweise) Beutetieren gewöhne, damit sogar Erfolg habe, meine Hunde daher in der Lage sind, "großes" zu tun.


    Soll ich das jetzt ändern? Andere sind froh, wenn sie ihre Galgos und Podencos mal in ein umzäuntes Gelände lassen können damit sie laufen können. Ich gehe mit ihnen frei durch den Wald. Und sie haben in der ganzen Zeit genau ein Reh verschreckt, weil ich nicht aufgepasst habe und der Spuk war nach zehn Sekunden vorbei.


    Was gibt es daran seitenlang zu nölen, mir Unterstellungen zu machen und hier so ein Getöse anzufangen? (Das geht jetzt nicht allein an Dich, nur ein klein wenig, ...)


    Die armen Kaninchen... Wir haben einen Festplatz und eine Wiese, und eine Plage wie du sie noch nicht gesehen hast. Den Karnickeln ist es egal wer sie aufscheucht, die haben das zehn mal am Tag. Aber ich könnte ja mal eine Eingabe machen, dass der Wochenmarkt verlegt werden muss weil die Kaninchen sonst leiden.


    Die armen Enten, die müssen sich den ganzen Tag von Spaziergängern füttern lassen, haben keine natürlichen Feinde mehr und oh, werden dann auch noch von einem bösen, bösen Hund erschreckt der ihnen das Brot wegfressen will.


    Man kann es auch übertreiben mit der Tierliebe. Die armen Hunde.


    Für mich bleibt die Situation, die ich anfangs geschildert habe, bemerkenswert und für einen Podenco äußerst ungewöhnlich. Vermutlich ist es das, was hier die Fantasie so beflügelt.


    Für mich ist es normal, dass mein Hund keine anderen Tiere angeht, sich sozial verhält, also im allgemeinen zurückhaltend verspielt um mich herum ist und sich im wesentlichen mit sich selbst beschäftigt. Dass sie vom Esel bis zur Ente die anderen Tiere zum spielen auffordert, ist nun mal so, und ja, ich kenne auch Situationen, in denen sie Unsicherheit andeutet, oder gar Abwehr, lass meinen Hintern in Ruhe. Da sage ich nur Sozialer Brennpunkt Hundewiese und bin froh, dass meine das nicht brauchen.


    Naja, gelegentlich schon, und beim letzten mal ist auch wieder was passiert, Gina wurde in eine Hetzerei verwickelt und in den drei Sekunden, die ich brauchte, sie zurückzupfeifen hatte sie die Schiene abgestreift. Der typische Hund von der Art Derlerntdasnoch-Kalb mit einem langen Vorspiel, wir waren auch schon auf dem Weg zur Tür, ich könnte kotzen... Wie auch immer, ich habe sie zum Auto getragen mit ihrem gebrochenen Zeh, Amaru wie immer zuerst auf die Rückbank. Normalerweise macht er sich dann breit, sie quetscht sich neben und auf ihn. Diesmal ist er durch bis zur gegenüberliegenden Tür und hat sich ganz eng im Bogen da reingeschmiegt, dass ich Gina ordentlich auf der Rückbank ablegen konnte.


    Vielleicht sind diese Dinge für mich zu normal, dass man mich auf diese Weise missversteht. Aber seit mein erster Podenco mir quasi erklärt hat, wie ich die Galga stubenrein bekomme, und ihr erklärt hat, wo sie scheißen soll, wundert mich bei Podencos so ziemlich gar nichts mehr. Und das ist wohl schwer zu vermitteln...


    In diesem Sinne,


    bleibt gesund

    Das Fiddeln entsteht nicht aus der Aufregung, sondern aus dem Konflikt „Beutetier jagen!“ gegen Unerfahrenheit-„Beutetier könnte sich wehren!“


    Das sieht sehr zaghaft und aufgeregt aus. Er würd ja so gern, weiß nur noch nicht wie!

    Ich glaube, das was du dir vorstellst, stimmt, trifft in dieser Situation aber nicht zu. Ihr Begehr war eindeutig das Weißbrot, sie hat wiederholt versucht, ein Stück zu ergattern, aber der Enterich hat sie nicht drangelassen weil er seine Familie bedroht sah. Es waren alles in allem nur ein paar Sekunden, die ich mir das angesehen habe, dann kam der Pfiff und sie kam zurück.


    Huh, grauselige Geschichten. Hast du die selbst erlebt?



    Also meine Jagderlebnisse lassen sich an den Fingern einer Hand abzählen. Mein erster Podi hat mir mal ein lebendes Kaninchen gebracht. Meine Galga auch, sie hat es auf Zureden wieder laufen lassen.

    Sie hat übrigens gleich beim ersten mal begriffen, dass ich zwar ganz toll finde, dass sie das kann, aber dass ich überhaupt nicht will, dass sie es tut.

    Wir haben uns darauf geeinigt, dass sie die Kaninchen auf der Wiese nur verscheucht und das hat wunderbar funktioniert. Sie ist auf ihrer Runde gelegentlich sogar noch mal zurück gelaufen, um ein Tier, dass den Anschluss verpasst hatte und sich nun tot stellte, persönlich zum Bau zu begleiten.

    Das ist kein Scherz, es gibt dafür Zeugen und es ist wiederholt passiert.


    Dann hat sie irgendwann am Anfang mal ein Wettrennen mit einem Reh angefangen, das ich mit einem Pfiff stoppen musste.


    Gina hat für mich bisher eine Maus und einen Maulwurf gefangen, ich war dabei und habe sie nur vom Graben abgehalten, beide Nager sind mit einem blauen Auge davongekommen.


    Das war's. In etwa zwanzig Jahren Hundeleben, drei Podis, ein Galgo, alle aus dem Tierschutz, also aus Spanien. Leinen los nach 2 Jahren bei Benny, der hatte ein paar Anpassungsschwierigkeiten, weil er Alpha für ein Rudel jagender Weiber gelernt hatte. Ansonsten Amaru nach sechs Wochen, Kenya nach drei und Gina nach einer Woche.


    Ich glaube, da ist selbst ein Durchschnittsdackel gefährlicher für die heimische Fauna als meine windigen Jagdmonster. Oder?


    Warum sollte sie gerade diesen Enten etwas antun, sie womöglich fressen, wenn da noch leckeres Brot auf der Wiese liegt, an das man nur drankommen muss.

    Weil Jagen ungefähr eine Trillion Mal geiler ist, als totes Weißbrot, das da so rumliegt.


    Gina wurde als Straßenhund in Ibiza aufgegriffen, die hat da bestimmt nicht von der Entenjagd gelebt. Dafür kann sie dir so elegant das Patty aus dem verpackten Hamburger zaubern dass du es erst merkst, wenn du nach dem Reinbeißen etwas vermisst.


    Zitat

    Ich bin echt kein Profi, sondern habe selber erst meinen ersten Hund, aber ich kann es mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Podenco Enten sieht, die gerade gefüttert werden und sich denkt: "Geil, Weißbrot!"

    Aber möglicherweise irre ich mich auch, hier sind ja sehr viele kundigere Hundehalter unterwegs, die können bestimmt da was dazu sagen :smile:


    Wie alt ist denn deine Gina?

    Mittlerweile etwas über zwei Jahre, ich habe sie jetzt ein Dreivierteljahr.


    Ich bin mir auch nicht sicher, ob ich jetzt nur ein Schweineglück hatte, oder ob eine geduldig-liebevolle Erziehung tatsächlich den Trieb verblassen lässt. Ich habe jedenfalls gute Erfahrungen damit, meinem Hund die potenzielle Jagdbeute in einer entspannten Situation vorzuführen und dafür zu sorgen, dass er sich an deren Anwesenheit gewöhnt ohne dabei wild zu werden. Aber ich kenne auch nur Galgos und Podencos, vielleicht ist es bei anderen Hunden anders.

    Ja so in etwa.

    Du lässt sie in so ne extrem aufgeregte Situation führngslos rein und noch löst die ihren Konflikt so.

    Denke nicht das es auf Dauer so ist.

    Ich habe zuerst nur die Leute gesehen, sonst hätte ich sie vorher umgeleitet. Als ich dann gemerkt habe was los ist, habe ich sie sofort da herausgepfiffen. Normalerweise ignoriert sie die Enten auch, aber hier waren sie Futterkonkurrent. Es gab Weißbrot.


    Es gab mal eine Situation, an die ich ich in dem Zusammenhang denken musste. Amaru lag Knochen kauend auf dem Sessel. Gina (ohne Knochen) kommt, fordert ihn zum Spielen auf. Amaru springt los, will mitspielen, schwupp sitzt Gina auf seinem Platz und kaut seinen Knochen. So ähnlich hatte ich diese Situation bisher interpretiert.


    Ich habe ziemlich viel Zeit damit verbracht, sie in völlig entspannten Situationen an die Anwesenheit von allem möglichen Getier zu gewöhnen, vom Esel bis zur Ente. Auch Kaninchen haben wir trainiert, sie hat es sogar schon geschafft, auf ein testweises "Schau mal, da ist ein Kaninchen" kurz den Blick zu heben und sich dann wieder mit der Suche nach Mäusen zu beschäftigen. Daher sehe ich jetzt außer der Verheißung von Weißbrot auch keinen anderen Stressfaktor.


    Es mag sein dass du recht hast. Vielleicht wäre es ja wirklich mal gut, wenn ein Kundiger sich die ganze Sache ansieht. Allerdings sind gute Kundige selten, zumal ich dann noch jemand mit Podencoerfahrung brauche, damit etwas sinnvolles dabei rauskommen kann. Podencos sind wirklich anders. Gina wollte in der Situation garantiert nicht die Enten, sie wollte das Weißbrot, und weil der dickste Enterich seine Familie schützen wollte, sich ihr in den Weg gestellt hat, hat sie ihn weglocken wollen. Sie hat dabei sogar einen respektvollen Abstand von gut einem Meter eingehalten.


    Eine andere Interpretation wäre im Konflikt mit ihrem sonstigen Verhalten. Wir sind ja noch ein paar Kilometer am Ufer entlang gewandert und überall waren Enten, die sie nicht interessiert haben. Enten haben sie noch nie interessiert, Weißbrot schon.


    Ich will mir aber auch nichts vormachen und mir nur einbilden, dass ich meinen Hund verstehe - und sie mich. Daher frage ich Dich, ob Du meine Interpretation jetzt vielleicht völlig daneben findest. Für mich passt sie jedenfalls wunderbar zum sonstigen Verhalten meines Hundes. Warum sollte sie gerade diesen Enten etwas antun, sie womöglich fressen, wenn da noch leckeres Brot auf der Wiese liegt, an das man nur drankommen muss. Typisch Podi, so kenne ich meine beiden eigentlich nur.


    Thema Podenco. Amaru, unser Rüde ist mit Anton allein zu Hause. Anton ist Gasthund, er hat einen großen Käfig/Korb und Anton ist jugendlich hyperaktiv. Um ihn zu beruhigen sollten wir den Hund gelegentlich ein paar Minuten in seinen Käfig lassen und die Tür schließen, er beruhigt sich dann und irgendwann wird die Tür beiläufig wieder geöfnet.


    So weit so gut, nach ein paar Tagen zum Einkaufen, die beiden zu Hause gelassen, nebeneinander auf dem Sofa liegend. Als wir zurück kamen, sass Anton friedlich in seinem Käfig, die Tür war zu und vor der Tür lag ein großes Kissen. Daneben lag Amaru und grinste im Schlaf.


    Ich werde jetzt tatsächlich mal nach einem Hundetrainer Ausschau halten, ihn/sie/es für ein paar Lehrspaziergänge engagieren. Allein schon um all den besorgten Stimmen hier den Wind aus den Segeln zu nehmen. Nein, ich bin kein schlechtes Beispiel, nein, mein Hund jagd nicht alles was bei drei nicht auf den Bäumen ist, und nein, dieser Haufen ist nicht von mir, ich habe immer Tüten in der Tasche und nutze sie auch.


    Bleibt gesund

    Ich weiß jetzt nicht, ob Du dabei warst, als der Besitzer des Kaninchens sich für meinen Hund interessiert hat, und ihn zu sich gelockt hat, das mit dem Schnüffeln zugelassen hat. Aber Du kannst Dir sicherlich auch aus der Fantasie ein schlechtes Urteil zusammen basteln.


    Was ist das nur für ein Forum hier, so langsam geht es mir auf den Senkel. Egal was ich hier schreibe, ich werde in der Luft zerrissen.

    Gestern an der Ruhr standen ein paar Menschen um eine Entenfamilie und fütterten. Gina, Podenco, ist sofort hin um den größten Enterich - zum Spielen einzuladen.


    Ich dachte, ich sehe verkehrt.

    Wenn dein Hund einfach Reizen hinterher geht solltest du sie mit einer Schleppleine sichern und am Rückruf arbeiten.

    das hätte für die Ente tödlich enden können und selbst ein hüpfenden Hund ist für ein Wildtier nicht witzig. Rücksicht auf Tiere sollte immer genommen werden, momentan aber besonders. Es ist gerade Brut- und Setzzeit!

    Nuja, sie ist ja nicht wegen der Enten dahin, sondern weil die Menschen mit leckeren Sachen hantiert haben. Enten interessieren sie sonst eher gar nicht. Vielleicht hielt sie die für Artgenossen, weil sie ebenfalls auf Weißbrot zucken.



    Nachdem ich durch den Trubel die Szene überhaupt gesehen und erkannt habe, habe ich gepfiffen und sie kam. So, wie immer eigentlich. Ich musste nicht mal die Hand heben, was bei uns so viel wie "Sofort hierher" bedeutet.

    Was mich wundert, es war nach fast sieben Wochen mit dem gebrochenen Zeh ihr erster freier Auslauf und das ohne Schiene, ohne Socke und ohne zur Ruhe mahnende Worte. Da hätte ich einen anstrengenderen Tag erwartet.


    Das gleiche Spiel hat sie neulich beim Tierarzt übrigens mit einem anderen Tier gemacht. Hat ein wenig an seinem Korb geschnüffelt und hat dann ihre Sperenzchen gemacht, die sie immer macht wenn sie zum Wettrennen einlädt. Als ich zum Besitzer sagte, dass mein Hund seine Katze gerade zum Wettlauf auffordert, hat der nur blöde geschaut und gesagt: Das ist ein Kaninchen.

    Das wäre ja mal ein richtig gutes Bild gewesen, ein Kaninchen jagt hinter einem Podenco her.


    Wegen des Wildes mache ich mir keine Sorgen, jedenfalls nicht bei meinem Hund. Trotzdem. Die Mahnung ist sicherlich immer richtig und angebracht.