Ja, natürlich werden die in Spanien auch gezüchtet. Aber kannst du mir sagen, wo ich in deutschen Tierheimen einen Podenco bekomme?
Nein kann ich nicht.
Und es geht mir auch nicht darum, wo du billig an deine Lieblingsrasse kommst.
Meine Frage war, ob die Hunde, die du aus Spanien billig kaufst nicht auch von Züchtern gezüchtet werden.
Und meine Antworten vorher lassen dich nicht auf die Idee kommen, dass ich auch nicht bei spanischen Züchtern kaufe, sondern in spanischen Tierheimen ein Tier für mich suche?
Um ganz ehrlich zu sein, ich war nicht mal in Spanien, um mir dort einen Podi zu holen, ich war nur im Tecklenburger Land. Der dortige Tierschutzverein betreibt einen alten Bauernhof mit Gnadenbrot für Hunde und Pferde und engagiert sich auch in Spanien. Daher werden frei gewordene Plätze umgehend neu besetzt.
Und billig soll es auch nicht unbedingt sein, es kann schon etwas kosten. Unser Rüde zum Beispiel hat Leishmaniose und war ziemlich angefallen als man ihn fand. Er wurde aufgepäppelt, medizinisch versorgt, all das kostet Geld, und weil ich den Hund haben wollte, habe ich es auch gern bezahlt. So, wie jetzt alle paar Monate seine Allos. Und etwas Mehraufwand beim Futter.
ZitatDie spanischen Züchter sind übrigens keine skrupellosen Vermehrer, es sind ehrenwerte Menschen, die es seit Generationen nicht anders kennen, als zehn Tiere für sich selbst zu züchten, davon zwei zu behalten und den Rest an Bäumen aufzuhängen.
Fällt mir schwer das in irgendeiner Form schön zu reden.
Aber beim Chinamann essen gehen...
Es handelt sich hier um eine kulturelle Geschichte und nicht um Geldgier. Auch das hätte man durchaus aus meinem Beitrag lesen können. Hier ist die Politik gefragt, es ändert sich auch bereits. - viel zu langsam natürlich...
ZitatEs ändert sich auch, dank EU und Tierschutz, aber es wird ein paar Generationen brauchen.
Ich finde es toll dass du immer 2 hast, denen das Schiksal erspart bleibt in Bäumen aufgehängt zu werden.
Ja, das finde ich auch. Und die beiden erst mal...
Aber wie gesagt, dank EU keine Aufhängaktionen mehr, nicht mehr bei voller Fahrt aus dem Auto werfen, jetzt Tierheim für ein Jahr und wenn sich bis dahin kein neuer Besitzer gefunden hat: ab in den Ofen, die Jagdsaison ist vorbei und der Platz wird gebraucht.
Neuer Besitzer ist in diesem Fall meist aus dem Ausland, ein Spanier geht allgemein eher nicht ins Tierheim wenn er einen Hund sucht.
ZitatVielleicht, ganz vielleicht, wäre es nicht so verkehrt die guten Züchter, die ihre Hunde nicht aussortieren, als seien es Porzellanhündchen, zu unterstützen, als immer wieder den Arsxxxxxkrampen dieser Welt von ihrem vermeintlichen "Zuchtmüll" zu befreien.
Noch besser wäre es allerdings, diesen "ehrenwerten Menschen" das Handwerk zu legen.
Du willst es nicht begreifen, oder? In Spanien ist ein Hund ein Nutztier. Wie gehen wir mit Schweinen um? Oder mit männlichen Küken?
Wollte ich mit einem Hund irgendwelche Wettbewerbe gewinnen, würde ich wahrscheinlich auch zum Züchter gehen und die geforderten Preise zahlen, aber ich will ja einen Hund für den Alltag und keine Ming-Vase aus Fleisch.
Die Ming-Vase hat einen hohen Wert. Und wird eher seltener zertrampelt. Deine Hunde sind Hunde, die dem Züchter nichts wert sind und demzufolge grausamst getötet werden.
Das ist der Unterschied für den Hund.
Beide "Sorten" Hunde haben ein gutes Leben verdient.
Jeder Hund hat ein gutes Leben verdient. Jeder Mensch übrigens auch, das vergessen viele. Und jedes Schwein natürlich.
Mein Hund kann sich auch gern mal einen Zeh brechen und sechs bis sieben Wochen humpeln, ohne dass er dadurch für mich "wertlos" wird. Im Gegenteil, eine geschiente, dicke Pfote zu haben, und nur deshalb nicht zu lecken und zu knabbern, weil der Chef das nicht gut findet, erfordert viel Disziplin und die hat sie wirklich bewiesen.
Hätte ich den Ehrgeiz, mit ihr ein Rennen zu gewinnen, wäre das jetzt abereine ärgerliche Sache. Ich müßte sie also zumindest zeitweise behandeln wie eine Ming-Vase.
(allg.: Man verzeihe mir bitte die eine oder andere krasse Formuliereung. Sprache ist ein Instrument und ich spiele gerne Heavy Metal. )
Aber kannst du mir sagen, wo ich in deutschen Tierheimen einen Podenco bekomme?
Dein Ernst?
Vor 20 Jahren habe ich meinen Podenco in einem ländlichen Tierheim im Hannoverschem LK bekommen.
Damals schon gab es diese Orga: https://www.podenco-in-not.de/
Ja, die kenne ich, ich glaube sogar, dass die Frau, die vor gut zehn Jahren Benny nach Witten gebracht hat, mit denen zu tun hatte. Unseren ersten Podi hatten wir tatsächlich aus einem klassischen deutschen Tierheim. Als wir jetzt vor ein paar Jahren Amaru gesucht haben, hat meine Frau erst mal sämtliche Tierheime kontaktiert die in hundert Kilometer Umkreis bei Google zu finden waren. Ohne Erfolg.
Mehrhund nochmal, ich vermute, dass wir aneinander vorbei reden. Mir wäre es auch ganz lieb, wenn es nur zugelassene Züchter gäbe von denen man kaufen darf. Per Gesetz, mit der Anmeldung zur Hundesteuer zu prüfen, idealerweise käuferseitig gleich mit einem Sachkundenachweis der tatsächlich auch kontrolliert wird. Am besten auch noch ein Nachweis der tiergerechten Haltung.
Private Würfe dem Tierschutz unterstellen, EU-harmonisiert, in allen Ländern, die zu Europa gehören wollen. Vermutlich würdest Du nicht nein sagen dazu, daher frage ich mich warum wir streiten.
Mein Begehr und die Interessen der Spanischen Züchter haben aktuell gar nichts miteinander zu tun. Die erfahren nicht einmal, ob einer der Hunde, die sie auf den Müll geworfen haben, es tatsächlich in eine bessere Welt geschafft hat. Es interessiert sie auch nicht, sie gehen davon aus, dass die Tiere nach einem Jahr vergast werden.
Um die optimistische Version der Antwort auf die Frage des Thread noch zu geben:
Falls das mit dem Tierschutz in Spanien mal was wird und es tatsächlich keine Podencos mehr in den Heimen gibt, würde ich von einem Züchter kaufen. Der Preis wäre mir dann egal, der Züchter nicht. Also im vernünftigen Bereich bis zwei, dreitausend Euro müßte dann ein Podenco zu bekommen sein. Bei entsprechender Herkunft mit entsprechender Grundausbildung und Charakter.