Zitat
Ich meine, nur weil die sinnlose Verstümmelung von Schwanz und Ohren verboten wurde, hat sich doch die Rasse nicht geändert.
Doch hat sie!
Aus verschiedenen Gründen hat man aus dem leistungsfähigen Gebrauchshund Dobermann immer mehr einen "Begleithund" Dobermann gezüchtet: Das Kupierverbot war einer der Gründe dafür, denn die Wurfzahlen gingen rapide nach unten. Bei einer Rasse mit einem ohnehin engen Genpool ist das ein Supergau.
So hat man sich einen neuen "Abnehmerkreis" erschlossen und die Zucht auf die Ansprüche von Familien und Ausstellern ausgerichtet, die einen gesellschaftstauglichen Sesselpupser auf vier Beinen suchen.
Da sich die Zucht vermehrt auf die Ansprüche von Ausstellern ausrichtet, und weniger die Ansprüche von Sportlern berücksichtigt, rückt der Gesundheitsaspekt bei dieser Rasse oftmals in den Hintergrund. Nicht ohne Grund haben derzeit rund 60% aller Dobis mit 8 Jahren dilatative Kardiomyopathie oder sind schon dran verstorben.
Die Entwicklung in der Zucht hat sich leider, nicht zuletzt auch durch die Einführung eines Kupierverbotes, von einem leistungsfähigen Gebrauchshund in Richtung Gesundheitskrüppel bewegt. Es sind nicht nur DCM oder Wobbler, die da im Raum stehen, sondern auch vermehrt Knochen und Bändererkrankungen. Verwundert auch nicht, der Trend geht zum Dobermannkalb mit 76 cm und fast 50 kg.
Ein wenig kann ich den Mann schon verstehen, wenn er wirklich noch alte Linien hatte.
Es ist übrigens absolut legitim, aus einen Dobi aus dem Ausland zu importieren, wo das Kupieren noch nicht verboten ist. In D besteht für kupierte Dobis lediglich Ausstellungsverbot. Und der DV lässt keine Kupierten mehr zur DM zu. Ansonsten: alles easy.
Es gibt noch Züchter, die gute Dobis züchten, aber die muss man lange suchen.