Sind das zb Australien Sheperds? Oder Arbeitsmixe, zb Fuchs mit Hofhund? Oder gibt es "stabile" Bordercollie Linien in Deutschland, die zwar weniger zwanghaft hüten aber immer noch wesensstabil sind? Ich steh halt gar nicht auf die Teile und kann daher echt nicht gut empfehlen.
Mich wundert, dass noch niemand hier sich an dieser Aussage gestoßen hat.
Wir reden hier doch über Hunde oder irre ich mich? Die Bezeichnung "Teile" ist wirklich unter aller Sau!
Und zum Thema:
Ich hab einen 1,5 jährigen Hütemix aus Border Collie & Aussie. Wir haben ihn vor 2,5 Wochen adoptiert nachdem unser Hund verstorben ist. Zuvor hatte ich einen DSH, der 12 geworden ist; großgeworden bin ich ebenfalls mit DSH, meine Eltern hatten immer mindestens einen Schäfer.
Obwohl ich über reichlich Hundeerfahrung verfüge, fange ich beim Border-Aussie-Mix komplett von vorne an und arbeite mich derzeit ganz langsam in die Thematik ein und lerne, meinen Hund zu verstehen. Dabei hilft mir auch dieses Forum hier sehr. Außerdem begeben wir uns in erfahrene Trainerhände, weil uns bewusst ist, wie sensibel dieser Hund ist.
Ich kann dir sagen, wie unser Alltag mit unserem Border-Aussie-Mix aussieht:
- Er hütet ALLES, was nicht bei 3 auf dem Baum ist, vom Chihuahua bis hin zum Radfahrer. Das bedeutet: Keine entspannten Parkbesuche & Spielen mit anderen Hunden auf der Wiese.
- Er ist ein absoluter Junkie und könnte 24/7 spielen/arbeiten. Zur Ruhe kommt er wirklich schwer.
- Er ist total bewegungs- & geräuschempfindlich. Wenn ich abends mit ihm auf der Couch sitze und dem Nachbarn über uns (wir wohnen in einem sehr gut gedämmten Neubau) ein Stift auf den Boden fällt, schlägt er an, auch wenn er eigentlich schläft.
- Fremde Menschen, die er im Haus trifft, findet er richtig blöd.
- Er ist wahnsinnig stur und intelligent & nutzt jeden kleinen Fehler, den ich mache, sofort aus.
- Er lässt mich nicht aus dem Auge, ich darf höchstens mal allein auf Toilette - und selbst dann wird gemotzt wenn ich zu lange weg bin.
Selbstverständlich spielt hier rein, dass er die ersten 1,5 Jahre falsch erzogen worden ist aber das ändert nichts an seinem Wesen. Hätte ich zuvor all' die Berichte über BC-Mixe bzw. Aussie-Mixe gelesen, wäre ich womöglich nicht hingefahren, um ihn mir anzusehen.
Jetzt ist er da und ich habe ihn wahnsinnig gern gewonnen trotz der vielen Arbeit, die auf uns zukommt. Es gibt auch andere tolle Rassen und JEDER HUND BEDEUTET ARBEIT & VERANTWORTUNG, allerdings kann man sich sein Leben (und das des Hundes!) auch schwerer machen als man muss.
PS: Auch wir sind jung, sportlich und sehr viel unterwegs. Man könnte meinen, ein solch aktiver Hund passt perfekt für uns aber genau das Gegenteil ist der Fall; wir müssen ihn zu mehr Ruhe & Gelassenheit erziehen - auch wenn wir am liebsten Tages-Wandertouren mit ihm machen würden.
Ich hoffe, deine Freundin trifft eine gute Wahl für sich und wählt die passende Rasse weise.