Guten Morgen,
seit vorgestern habe ich ein neues Familienmitglied. Die Kleine ist eine Mischlingshündin und ca. 4-5 Monate alt.
Sie kam Freitag per Flugzeug aus Griechenland.
Ich kannte sie von meinem letzten Urlaub und habe in die Wege geleitet, dass sie zunächst dort von der Straße kommt und anschließend zu mir kommen kann.
Als sie ankam war sie total ruhig und platt. Ich habe es zunächst auf den Stress durch den Flug geschoben. Aber auch im weiteren Verlauf des Tages besserte sich ihr Zustand kaum. Da sie aber aß und trank, habe ich sie einfach in ihrem Körbchen in Ruhe gelassen und auch meine vorhandenen Hunde zurückgehalten.
Die folgende Nacht lag sie in ihrem Körbchen ohne dieses einmal selbstständig zu verlassen. Gestern morgen wollte sie ebenfalls nicht aufstehen, Fressen gar nicht mehr und trinken hielt sich auch in Grenzen. Ich habe mich an die Leute in Griechenland gewandt und nachgehakt ob sie Beruhigungsmittel für den Flug bekam. Das war nicht der Fall!
ABER: Sie wurde erst am Tag vor der Reise das erste Mal komplett durchgeimpft! Dachte, ich fall vom Glauben ab! Das Einzige, was dort wohl an dem Tag nach dem Arztbesuch beobachtet wurde, war Durchfall. Das schob man auf den Stress. In ihrem Impfausweis wurde sie am 24.10 für reisetauglich erklärt und jede, wirklich jede Behandlung wurde zurückdatiert.
Da fiel es mir erstmal wie Schuppen von den Augen. Die Kleine war völlig platt durch das Impfen. Ich rief meinen Tierarzt an, sagte was Sache ist und dieser dachte auch, dass ihr Zustand vom Impfen kommt, ich könne vorbei kommen, aber wenn ich denke, dass es doch gravierender ist und man müsste Blutabnehmen, wäre es besser, ich fahre mit ihr in die Klinik, weil dort ein Sofortlabor vorhanden ist und man nicht bis Montag auf die Ergebnisse warten müsste.
Bis Mittag habe ich abgewartet. Immer mal wieder Wasser angeboten, welches sie in kleinen Mengen zu sich nahm. Aber Futter (egal, was ich ihr tolles anbot, wurde abgelehnt)! Zum Geschäft verrichten trug ich sie in den Garten, weil sie zu schlapp war, um selbst aufzustehen. Dass Impfen einen Hund so platt macht, habe ich noch nie erlebt (hatte allerdings auch noch keinen derart jungen Hund). Dennoch: Ich habe Fieber gemessen- knapp 41. Sofort mit ihr in die Klinik.
Sie wurde kurz untersucht. Man tippte nicht auf den Impfmarathon, sondern auf eine Infektion. Sie wurde direkt da behalten, Blut abgenommen und an den Tropf gelegt. Sie bekam neben Kochsalzlösung auch ein Antibiotikum.
3 Stunden später sollte ich mich telefonisch erkundigen.
Der Anruf ergab, dass das Fieber runtergegangen ist auf 37,5, dass sie schon wieder gegessen hat und alles vollgepinkelt. Ja, darüber habe ich mich wirklich gefreut, auch wenn es für die Mitarbeiter sicherlich immer blöd ist, den See wegzumachen.
Die Blutuntersuchung (erst kleines, dann großes Blutbild) ergab, dass ihre Entzündungswerte um das 100-fache erhöht waren und sie eine Anämie aufweist. Alle anderen Werte seien im Normbereich.
Die Ärztin sagte, sie tippt auf eine Mittelmeerkrankheit, könne aber nicht sagen, welche. Ich solle bei meinem Haustierarzt einen Test machen.
In Griechenland wurde sie dummerweise NICHT vorab getestet!! Sie war, als ich vor Ort war, top fit. Ein verspielter, quietschfideler Straßenwelpe. Mir kam wahrscheinlich deshalb bedauerlicherweise gar nicht in den Sinn, um einen Test zu bitten. Einer meiner Hunde kommt aus Spanien. Bei ihm lief alles ganz anders. Er wurde vor Ort getestet - negativ- und nach einem halben Jahr in Deutschland habe ich den Test nochmal wiederholt, der ebenfalls negativ ausfiel.
Nun ist das Kind in den Brunnen gefallen und all die (Selbst-)Vorwürfe bringen mich auch nicht weiter. Ich kann sie heute- wenn sie fieberfrei ist- wieder abholen, kriege ein Antibiotikum mit und soll, wie gesagt, mit ihr zum Haustierarzt um den Test machen zu lassen.
Das werde ich - vorausgesetzt sie darf wirklich heute nach Hause- direkt morgen tun.
Aber die Ergebnisse kommen doch auch erst nach einer gewissen Zeit. Ich tippe aufgrund ihrer Symptome auf Babesiose und /oder Ehrlichose.
Ich habe nun wirklich Angst, dass sie mir in der Zeit, bis das Ergebnis da ist und sie adäquat therapiert werden kann, wieder absackt oder gar Schlimmeres
Sie wird ja mit Sicherheit ein Breitbandantibiotikum bekommen. Kann dies die Erkrankung(en) solange in Schach halten?
Ich bin absolut verunsichert.