Beiträge von Buddy1378

    Du bezeichnest es als "er ist gut aufgetaut", wenn er stundenlang verängstigt unter einer Bank sitzt???


    Ok, ok, wir haben völlig verschiedene Ansichten davon, wie ein glücklicher, aufgetauter Hund sich benimmt.


    Ich kann nur das beurteilen, was du so schreibst

    Dann auch bitte alles. Er hat diese verängstigten Momente in Bezug auf alle alltäglichen Vorkommnisse gut abgelegt und läuft entspannt mit durch den Ort oder die Straße entlang, kommt mit Besuch zurecht usw. Das bedeutet aufgetaut über die letzten drei Monate. Dass er voraussichtlich nie der selbstbewussteste Hund dieser Erde wird, war absehbar. Seine Fortschritte die letzten drei Monate im Vergleich zu den vier bis fünf zuvor sind trotzdem eklatant. Bislang ist die hier geschilderte Problematik einmal pro Tag von Freitag bis Montag aufgetreten. Hier jetzt davon auszugehen, dass er permanent zitternd in der Ecke sitzt, ist Unsinn. Vom Laufen, Spielen, Gassi gehen etc. habe ich ja ebenfalls mehr als genug berichtet.

    RafiLe1985


    Hast Du das gelesen? Das ist schon lang jenseits eines „normalen“ Knatschs:


    Der Jüngere ist anschließend derart verängstigt, dass er sich sofort unter einer Bank oder ähnlichem verkriecht und stundenlang zitternd ausharren würde.“

    Man muss hier aber auch sehen, dass es seinem Wesen entspricht. Die ersten beiden Tage, nachdem er aus der auffangstation raus war, habe ich fast durchgehend mit ihm unter einer Bank verbracht. Ein vorbeifahrendes Auto, ein laufendes Kind, ein Fahrrad oder was auch immer und er war unter oder hinter dem nächstgelegenen "Schutz", egal wie dieser aussieht. Das haben wir in den letzten Monaten nach und nach gut in den Griff bekommen. Aber alles, was neu ist, löst erstmal genau diese Reaktion aus. Also wohl auch ein normaler Knatsch. Heute hab es bislang keinerlei Streit, stattdessen viel Spiel zu dritt und auch chillen zu zweit, Kopf an Kopf schlafend. Ich halte die Abgabe-Variante auch für überzogen, zum jetzigen Zeitpunkt in jedem Fall. Ich weiß, dass Themen wie Kastration die Gemüter erhitzen und da ich zwei intakte rüden habe, bin ich auch kein Freund davon. Aber Stand heute haben mir zwei Hundetrainer dazu geraten, auch einer, dessen Qualifikation nachweislich besteht und der sich die beiden hier vor Ort anschauen möchte, zog das in seinem ersten Satz in Betracht. Ich will das beste für beide, keine Frage. Wäre ich der Ansicht, woanders würde es ihn besser gehen, würde ich es feuchten Auges in Betracht ziehen. Aber nachdem er die letzten drei Monate so gut aufgetaut ist, sehe ich das (noch) nicht

    sexuell motivierte Aggression

    Es setzt mit der Geschlechtsreife des Jüngeren ein, der Ältere zeigt keinerlei Aggression gegenüber kastrierten Rüden oder Hündinnen, mit denen er sonst oft zusammen ist. Klingt schon ziemlich zutreffend, dass er ihn jetzt als sexuellen Konkurrenten sieht im Gegensatz zu vor zwei Wochen bspw. Ich versuche ja parallel, einen kompetenten Trainer ausfindig zu machen - ist aber gar nicht so einfach, wie ihr sicher wisst ;-)

    Kannst Du mal etwas verlinken, so, dass man einschätzen könnte, wer mit welcher Qualifikation so etwas äussert?

    "erhöhte Aggressionsbereitschaft nur gegenüber anderen potenten Rüden zeigen, mit Hündinnen oder nicht geschlechtsreifen und kastrierten Rüden keine Probleme haben, kann die Kastration zu einer Verhaltensänderung führen. Auch wenn zwei intakte Rüden gemeinsam in einem Haushalt leben, sich als sexuelle Konkurrenten sehen, es daher zu massiven Beißvorfällen kommt und eine Abgabe einer der beiden Rüden nicht möglich ist, kann die Kastration des Rüden mit dem geringeren Führungsanspruch sinnvoll sein. Diese muss dann aber bei den ersten Anzeichen frühzeitig geschehen, um das beginnende Aggressionsverhalten entsprechend zu reduzieren." https://www.martinruetter.com/…ema-kastration-beim-hund/



    als Angstaggression. Persönlich ziehe ich den vor Testosteron strotzenden dicke Hose Rüden vor

    Ja, erstere will ich ja unbedingt vermeiden, indem ich ihm weitere Situationen in Angst zu ersparen suche. Auf vielen Wegen, auch, indem ich dazwischen gehe und den Älteren (der offensichtlich der dicke-Hose-Rüde ist) in den entsprechenden Situationen zurechtweise. Nirgendwo habe ich gesagt, dass ich die Kastration als Allheilmittel oder als einzigen Bestandteil der Lösung ansehe. Sonst hätte ich wohl Stand heute auch keine zwei unkastrierten Rüden ;-)

    ist für den Trainer die einfachste Lösung.


    Mir tut der jüngere Hund furchtbar leid. Nicht nur, dass er einen schlechten Start in seinem Leben hatte. Traurig, einfach furchtbar traurig!

    In dem Fall ist es die Lösung, die dem Trainer keinerlei Einkommen beschert. Insofern würde ich eine solche Motivation ihrerseits ausschließen. Mit Training wäre ihr ja mehr geholfen. Ja, mir tut er auch unfassbar leid. Deshalb schalfe ich kaum mehr und versuche alles, mit den beiden ganztägig zu arbeiten.


    Die Annahme der Kastration des Jüngeren ist, dass der Ältere ihn dann nicht mehr so stark als "Konkurrenten" wahrnimmt. Mit der Meinung ist sie ja nicht alleine, so liest man es vielerorts (den "rangniedrigeren" kastrieren - ja, Rangfolge ist alles Quatsch, habe ich schon verstanden). Jeder hat eine andere Sicht darauf und fünf Hundehalter oder -trainer haben fünf Meinungen dazu. Niemand spricht außerdem von kastrieren statt erziehen, sondern von beidem zugleich. Ich dachte auch, dass das Testosteron ihm eher hilft, etwas sicherer und selbstbewusster zu werden, viele Meinungen gehen aber auch dahin, dass das pure Vorhandensein andere Rüden anstachelt/motiviert, ihn als (schwächeren) Konkurrenten (= Opfer) anzusehen. Und vor seiner einsetzenden Geschlechtsreife gab es keine offenkundigen Konflikte zwischen den beiden.