Es fallen im VDH seit Jahren 4x bis 5x mehr GR Welpen als BBS Welpen, entsprechend groß ist der Populationsunterschied und die Chance einen "vernünftigen" Hund in der Revermittlung zu bekommen.
In die Revermittlung gehen aber nicht nur die Hunde, wo sich im Leben der Halter etwas verändert, sondern auch die Hunde, bei denen sich die Halter einfach übernommen haben. Keine Ahnung wie es beim GR ist, aber beim BBS habe ich einige Rückläufer kennengelernt und fast alle hatten das gleiche Problem: schwaches Nervenkostüm in verschiedenster Ausprägung und mit verschiedenen Lösungsansätzen des Hundes. Irgendwann wurde aus dem kleinen, süßen Eisbären ein 30kg+ Schäferhund der seine Unsicherheit ggf nach vorne umsetzt und den Halter sprachlos zurücklässt.
Das mit dem Populationsunterschied hatte ich mir gedacht (kommt dann ja vermutlich auch nicht von ungefähr, der GR scheint damit wirklich "für Anfänger geeignet" zu sein).
Die Info zu dem schwachen Nervenkostüm und der Wahrscheinlichkeit, bei den "Rückläufern" vor allem Schäferhunde mit so einem Nervenkostüm zu erwischen, ist sehr wertvoll, vielen Dank.
Vielleicht sind so Rassebeschreibungen dann nicht aussagekräftig genug. Normalerweise würde man dir hier raten, erst mal Hunde der gewählten Rassen persönlich kennenzulernen. Sowas wie "schwaches Nervenkostüm" z.B.: Kannst du dir darunter was vorstellen, oder wäre es besser, das erst mal live anzugucken?
Das mit dem "schwachen Nervenkostüm" hat ThorstenD anschaulich erklärt. Wir hatten nicht gedacht, dass das in der Realität beim weißen Schäfer doch relativ häufig vorkommt, die Rassebeschreibungen sind wohl doch recht schöngefärbt, und sind jetzt klar zum Golden Retriever umgeschwenkt.
Meine Eltern hatten eine Golden Retriever Hündin und haben so ähnlich wie ihr gewohnt.
Die hat auch gut auf Haus + Garten aufgepasst und dafür auch ne schöne dunkle Bellstimme gehabt. Naja ok, wenn dann Besuch kam, hat sie ihm die Pantoffeln gebracht, ;-) aber manchmal reicht Bellen ja schon als Abschreckung.
Wenn es euch reicht, dass der Hund meldet, würde ich deswegen nicht zum Weissen Schäferhund tendieren. Kenne ich zwar nur aus der Hundeschule, empfand sie aber immer eher als sensibel und hibbeliger.
Auch wenn ihr kleinanzeigenPortale ablehnt: Bei eBay -Kleinanzeigen inserieren auch Tierschutzvereine, VDH-Züchter und Privatleute, die ihren Hund abgeben müssen.
Ach das ist ja klasse. Natürlich, melden/anschlagen würde uns völlig ausreichen. Da kommt dann im Idealfall ja gar keiner mehr auf die Idee, uns noch näher zu kommen 
Bei den typischen Portalen werden wir wenn es so weit ist, dann vielleicht doch mal einen Blick riskieren.
Solch eine Beschreibung schreit eigentlich nach einem Tierschutz-Hund. Da könnt Ihr alles schön langsam angehen, erstmal als Gassigänger in einem Tierheim tätig werden, damit Ihr Euch an das "Hunde-Feeling" gewöhnt, dann vielleicht einen Kandidaten mal mit nach Hause nehmen. Nach gründlichem Kennenlernen könnt Ihr dann einen Hund, der zu Euch passt und dem Ihr ein geeignetes Umfeld bieten könnt, übernehmen.
In den Tierheimen landen immer wieder auch Rassehunde, hoffentlich/vielleicht genau Eure gewünschte Rasse.
Aber vielleicht verguckt Ihr Euch auch in einen anderen Hund, der zu Euch passt.
Die Hunde in den Tierheimen oder TS-Organisationen verdienen auch eine Chance, es muss nicht immer ein Welpe oder "Rückläufer" vom Züchter sein, obwohl natürlich auch das eine gute Möglichkeit wäre.
Es wäre einfach schön, wenn Ihr Euch nicht auf Rassehunde vom Züchter versteift, sondern auch offen wäret für einen Hund aus dem Tierheim.
Viel Glück bei Eurer Suche!
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Du, wir wären tatsächlich gar nicht so abgeneigt, auch einen Hund aus dem Tierheim aufzunehmen. Die "Fixierung" auf die beiden genannten Rassen kommt ja auch daher, dass wir zuerst die Idee hatten, einen Welpen zu nehmen.
Bei unserem Tierheim hier vor Ort haben wir als Vollzeit-Berufstätige allerdings kaum Chancen auf einen Hund, die sind da sehr speziell.
Aber sie können es sich auch leisten:
Um die Wartezeit bis zum eigenen Hund zu überbrücken, wollten wir uns hier im Tierheim als Spaziergänger engagieren. Steht auch auf deren Homepage ganz groß, dass sie immer welche suchen. Als wir dann letztens vor Ort waren, haben drei Mitarbeiterinnen uns komplett ignoriert, die vierte hat uns dann erklärt, dass sie gar keine Spaziergänger brauchen. Zitat:
"Die Vermittlung läuft aktuell so gut, wenn Sie mit einem Hund spazieren gehen möchten, dann nur, wenn sie schon vorher sagen, dass Sie den auch hinterher aufnehmen möchten. Da müssen Sie sehr schnell sein."
Damit hatte sich das Thema Tierheim für uns erst mal erledigt. Nichtsdestotrotz scanne ich immer mal wieder die Seiten aller Tierheime hier in der Umgebung :)
Golden lassen sich nicht so schnell aus der Verfassung bringen und wenn sie mal Probleme machen sind das eher Dinge wie überfreundlich jeden anhoppsen, Wild toll finden ...
Schäfer, besonders der Weisse sind oft extrem sensibel, und werden öfter abgegeben weil sie eben nicht so Allrounder waren wie gehofft.
Über die Suche hier im Forum findet ihr dazu auch einige Meinungen und Erfahrungen
Zu eurer Zukunftsplanung würde ich daher eher einen Golden nehmen.
Oder wenn ihr lieber Typ Wachhund mögt einen klassischen Deutschen Schäfer.
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Danke für die ausführliche Antwort! Echt toll, was man hier für Hilfe kriegt.
Das bestätigt uns in der Tendenz zum Golden Retriever.
Den klassischen Schäferhund hatten wir vorher schon ausgeschlossen, davon haben wir ein paar im Umfeld gehabt, und auch aufgrund von Erfahrungsberichten hier haben wir von denen eher abgesehen. Auf den weißen sind wir dann gekommen, weil die sich charakterlich doch recht deutlich von den "klassischen" unterscheiden sollen.
Wann sollten wir denn mit unserer Suche oder Anfrage bei Züchtern beginnen? Kurz vorher, oder bereits bald?