Beiträge von Spirelli

    Hallo liebe Foris!


    Ich habe mich gefragt, jetzt wo ich mit Pelle nach drei Jahren auf einem wirklich entspannten Weg bin, was passiert wohl, wenn "solche" Hunde alt werden? Wenn Sinne nachlassen? Wenn Geduld nachlässt? Wenn Wehwehchen dazu kommen?


    Pelle hat ein ausgeprägtes Problem mit anderen Hunden (on- und offline) und jetzt, nach drei Jahren Arbeit sind wir in der Lage fast alle Begegnungen so zu gestalten, dass er nicht auslösen muss. Soll heißen: ich manage die Situationen auf unterschiedliche Weise - allein ist er, bei Begegnungen die dichter als 10m sind, nicht in der Lage selbst kluge Entscheidungen zu treffen. An manchen Tagen auch auf 20m nicht.


    Er ist 6,5 Jahre alt. Ich denke, dass wir uns noch mehr Ruhe und Entspannung in der Hinsicht erarbeiten können. Aber (auch nach Profi-Einschätzung) es wird immer einen ersten Reflex in ihm geben, der "ACHTUNG!" beinhaltet, wenn er fremde Hunde trifft.


    Gibt es eine Tendenz, ob diese Hunde im Alter gnädiger werden oder noch einmal zurückfallen in die Reaktivität? Da es keine Kristallkugel gibt, wird es keine definitive Antwort geben. Aber Erfahrungsberichte von euch fänd ich sehr spannend! Auch wie ihr damit dann umgegangen seid.

    TA-Besuch:


    1. Sie lieben ihn alle. 😅

    2. Röntgen von Lendenwirbelsäule, Hüfte, Blase, Nieren, Penis: Spondylosen im Rücken - zwei sind so gut wie "zu" und zwei sehen schon so aus, als könnten sie bei bestimmten Bewegungen zwicken. "Nasen" hat er an allen Wirbeln. Beginnende Arthrose an den Hüften. Blase und Nieren schick. Am Penis war ein Schatten zu sehen - vielleicht eine Schleimhautfalte am Harnleiter.

    3. AB und Entzündungshemmer: machen wir nicht. Es sieht tatsächlich jetzt nach einem funktionellen Problem aus.

    4. Inkontinenz beim Kastraten: Jawohl. Vermutlich schafft seine Blasenmuskulatur eine bestimmte Urinmenge nicht und durch das Hills U/D bildet sich mehr Urin als üblich, weil der ja nun sehr dünn sein soll, damit sich keine Steine mehr bilden. Das heißt die Diät tut was sie soll, er trinkt wie ein Pferd und pinkelt auch wie eins, aber sein Gewebe hält es nicht.

    5. Blockaden im Rücken: Jawohl. Freitag noch einmal zur Chiro.

    6. Medikamente zur Behandlung von Inkontinenz: Jawohl. Aber erstmal warten wir das WE nach der Behandlung ab um zu sehen, ob die Chiro allein schon hilft.

    7. Am Futter nochmal umstellen: Eventuell. Wir testen Chiro und ggf. Medis und dann kann man mal gucken, ob man mit Futalis spricht.


    Ja, also eine Baustelle, die bleiben wird.

    Achso: Er braucht mehrere Anläufe zum Leeren der Blase. Zwei Mal pinkelt er schon viel bei der Löserunde, ich gucke, dass er dann noch ein 3. mal markiert (er markiert echt wenig, dass er das dritte Mal pinkelt, kann eeewig dauern... Aber da kommt dann kein Strahl mehr, sondern nur Tropfen).

    Chien_de_coeur


    Er bekommt Hills U/D - Nassfutter in den Napf und TroFu als Belohnung. Zusätzlich Gemüse (Gurke und Möhre) und morgens aufgegossene Kartoffelflocken mit Relax Plus von VetConcept, weil das L-Tryptophan besser mit puren Kohlehydraten aufgenommen wird, als mit Proteinen.


    Zusätze für die Blase bekommt er keine.


    PH-Wert ist immer zwischen 7/8. Die unterschiedlichen Steine sind sich aber leider auch nicht einig, welche Diät und welcher PH-Wert ihnen ab- oder zuträglich ist. Mit dem Hills U/D waren wir jetzt lange stabil.


    Dass das Tröpfeln (wobei es bei voller Blase nicht mehr nur Tropfen sind, die er verliert!) vom Rücken kommen kann, haben mir mehrere Rüdenbesitzer gesagt. Chiro und TÄ sind skeptisch, da hätten sie gerne noch andere neurologische Ausfallsymptome, um da weiter zu forschen. Aber ich will den Rücken trotzdem mal geröntgt haben.


    Prostata wurde beim Kastraten auch erstmal ausgeschlossen.


    Es ist echr zum Haare raufen.

    Hallo,


    ich hätte gerne mal Euer Schwarmwissen zu unseren Blasenthemen:


    Pelle ist 6 Jahre alt, vermutlich früh kastriert.


    Er hatte mehrere blutige Blasenentzündungen, therapiert mit AB. Dann wurde Gries gefunden und auch Steine. Ein Zufallsbefund, weil Gries in der Windel war, als ich notfallmäßig in der Klinik mit ihm war. Auf dem Ultraschall lies es sich erst gar nicht (beim ersten niedergelassenen TA) darstellen, in der Klinik dann schon, als die gelben Krümel in der Windel waren. Er blieb in der Nacht in der Klinik.


    Wieder Zuhause wurde beim zweiten niedergelassenen TA (eine Freundin) weiter beobachtet und behandelt mit AB, Schmerzmitteln und Diät - Gries war eine Calcium-Phosphor-Verbindung - also Calcium-Phosphor-arme Ernährung und viel Wasser, damit der Kram rausgespült wird. Das reichte aber nicht, die nächste Entzündung kam schnell. Auf dem Ultraschall kaum noch Gries zu sehen, im Röntgen ein Stein in der Harnröhre, der mittels Katheder zurückgeschoben wurde, OP-Termin.


    Die Blase war VOLL mit Gries und auch Steinen. Nicht nur Calcium-Phosphor, sondern auch noch ein zweiter Stein, dessen Namen ich nicht mehr weiß. Im Behandlungsverlauf und unzähligen Urinproben war dann auch irgendwann mal Struvit anteilig dabei.


    Meine TÄ glaubt nicht an Stoffwechselstörung, sondern an eine durcheinandergeratene Blase durch die vielen Entzündungen. Nach der Op war auch erstmal Ruhe. Ich testete brav den Urin zwischendurch - alles schick.


    Jetzt tropft er plötzlich. Erst ganz wenig, kaum merklich. Dann immer häufiger. Jetzt tropft er bei Aufregung (ich komme nach Hause), Gassi liegt länger als 6 Stunden zurück, wenn er dringend Kot absetzen muss und nach dem Schlafen.


    Urin ist schick, Ultraschall auch. Chiro hat ihn sich angeguckt und nur festes Kreuzdarmbein. Sie hat Akkupunkturnadeln gesetzt, ein Katheder wurde geschoben, Urin aus der Blase durch die Bauchdecke genommen - alles gut. Nach diesem Termin wurde es kurz besser. Jetzt sind wir wieder wie oben beschrieben unterwegs.


    Sonst geht es Pelle unverändert. Er ist sehr stressanfällig, aber nicht mehr als sonst. Er hat 5kg Gewicht verloren - aber das war gewollt, weil er zu schwer geworden war.


    Hat jemand eine Idee? Ich werd Morgen nochmal hin und will den Rücken und die Blase geröntgt haben und Blut untersuchen lassen (aber worauf speziell?). Vermutlich wird er auch im Ausschlussprinzip AB und Entzündungshemmer bekommen.


    Ich bin ratlos und die TÄ auch. Für "er ist halt inkontinent" find ich ihn einfach noch zu jung und mit der Vorgeschichte, wäre das wohl auch zu einfach.

    Ich kenne das durchaus auch und mache es tatsächlich irgendwie auch - einfach weil ich so viel am Tag bestätige, dass für den Napf nur noch wenig übrig bleibt - aber er bekommt etwas. Und wenn es nur Gemüse ist.


    Allerdings wird der Hund in der Form, die ich kenne, nicht ausgehungert und bekommt seine Ration IMMER - es liegt am Halter dafür zu sorgen, dass ich Gelegenheiten schaffe, dass der Hund belohnt werden kann für gutes Verhalten.


    Wenn der Hund morgens nüchtern also nicht denken kann, mache ich erstmal ein 20 Leckerchen-Spiel bevor ich rausgehe zum Beispiel. Es geht dabei auch darum, dass der Hund lernt, dass Zusammenarbeit sich lohnt, dass es Spaß macht und dass ich als Mensch - wenn ich nicht will, dass der Hund hungert! - zwangsläufig auf die Jagd nach gutem Verhalten gehe und man so beim Hund grundsätzlich einen stärkeren Wunsch und Mehrwert für ihn erzeugt zu kooperieren.


    Ich weiß nicht, ob man auf diese Weise den Hund mehr in Not bringt, als mit Napffütterung? Der Hund ist ja nicht doof, der weiß doch auch so, dass ich ihm den Napf fülle und er an den Sack TroFu nicht ohne mich dran kommt.


    Wie gesagt, aushungern lassen und den Hund in existenzielle Not bringen, ist da nicht das Ziel.

    Können nicht Pfeffernaserl oder Chris die 5 Tage bei Dir einziehen? Ohne Carlo. 🙃 Ich frag nur, weil man manchmal ja gar nicht an alle Möglichkeiten denken kann. 😘

    Ich habe selbst einen unverträglichen Rüden und wir wohnen in einem Mehrfamilienhaus mit drei anderen Hunden, die zwischendurch auch mal gewechselt sind (zwei aus- und zwei wieder eingezogen). Und ich habe Nachbarn, die kein Interesse an einer "Vergesellschaftung" haben. Mein Rüde kann sich nämlich durchaus mit Zeit an andere Hunde gewöhnen und sie in seiner Nähe akzeptieren. Da die das aber aus Gründen (großer schwarzer Hund bei mir und selbst kleine weiße, flauschige Leinenrambos) nicht wollen, blieb mir nur selbst meinen Hund zu führen.


    Meiner reagiert im Treppenhaus allein auf den Geruch der anderen Hunde mit Bürste, fiepen und kreischen. Wenn er dann noch die entsprechende Tür hört oder Leinengeklimper ist es ganz vorbei. Da brauchen die sich gar nicht Aug in Aug gegenüberstehen.


    Meine Herangehensweise:


    1. Hund ist immer doppelt gesichert: entweder Halsband und Geschirr oder Halti und Halsband (mit letzterem hast Du mit weniger Kraftaufwand mehr Kontrolle. Daran wird nicht geruckt und damit wird man auch nicht blöd. Das kann man sehr nett auftrainieren und den Hund sauber führen. Aber im Ernstfall hälst Du damit auch besser)


    2. An der Wohnungstür, auf jedem Treppenabsatz bleibe ich stehen und er guckt mich an. Immer. Ausnahmslos. So habe ich eine automatische Bremse eingebaut


    3. Gegenkonditionieren: Pelle ist so nett und signalisiert schon beim Öffnen der Wohnungstür, dass er sich nicht ganz wohl fühlt und ich fange an den geilsten Scheiß ever reinzufüttern.


    4. Futtersuche auf dem Boden, an den entscheidenden Stellen, wo er gerne schnell rum möchte um zu gucken, Kopf auf dem Boden bremst ihn, unterbricht seinen Kontrollversuch


    5. Sind wir gleichzeitig im Treppenhaus, kriegt er für ruhiges Verhalten nonstop Marker und Jackpott, Marker und Jackpott.. usw. - zur Not Kopf in den Leckerlibeutel stecken lassen und zurück in die Wohnung oder zurück aus der Haustür.


    6. Ganz grundsätzlich intensives Training zum Thema Hund-Hund, Gehorsam, Erregung runterfahren. Signale für Geschirrgriff, U-Turn, Futtersuche, mich angucken, Abbruch, Führen am Halti.

    Haha das hab ich letztens ja auch Mal ausprobiert. Ich weiss gar nicht mehr ob es bei dir oder Lagurus Thema war bei Katzensichtung.

    Mut vor der Erregung!


    Mir ist der Hund dann der Hund einmal komplett um die Ohren geflogen |) . Ich hab's dann wieder gelassen und bleib bei Futter aus meiner Hand/auf dem Boden anstatt rollendes. :pfeif:


    Sie sind schon alle ihre eigenen kleinen Persönlichkeiten

    Das wirst Du bei mir gelesen haben und dass ich den Satz "Keine Angst vor Emotionen im Training!" so schön fand. 😅


    Schade, dass das was für uns gerade ein Gamechanger ist, für Euch eine Katastrophe war. 🙈


    Hier ist nur wichtig, dass ich nach dem wilden Spiel die Erregung wieder runterfahre, sonst krieg ich beim nächsten Reiz den Geist nicht wieder in die Flasche. 🙃


    Und ich muss gucken, in welcher Situation ich mich befinde. In Anwesenheit anderer Hunde zergel ich nur, wenn die Distanz groß genug oder ein Sichtschutz in Reichweite ist. Nicht dass der andere Hund auch noch aus dem Hemd hüpft. 😅


    Das ist aber auch ultra schwer!

    Das bekommt meine auch nicht hin.

    Ja, schnelle Bewegungen sind noch mal deutlich schwerer auszuhalten!