Beiträge von Spirelli

    Pelle hat jetzt gestern die fünfte Einheit getrailt und das Anzeigen mit Vorsitzen ist für ihn eine Herausforderung - aus meiner Sicht. Unsere Trainer sind da noch ganz entspannt und sagen, das ist alles total im Rahmen und wird noch kommen.


    Es gibt folgende Varianten: Pelle entdeckt die VP auf mehrere Meter Distanz und fängt dann an in der Gegend herumzuschauen und diese abzuchecken. Er wird dann von der VP gelockt, ins Sitzen gebracht und alle freuen sich über den Helden, plus Leckerli von mir an die VP, die sie Pelle gibt. Oder Pelle setzt sich drei Meter vor der VP bereits und strahlt mich an und wird wiederum von der VP angelockt. Dritte Variante ist, dass er sich neben die VP absetzt mit Blick zu mir oder sich zwar dicht ransetzt, aber mit dem Rücken zur VP und Blick zu mir. Das lassen wir bisher gelten und korrigieren es nicht, weil Pelle ja letztlich die VP genau identifiziert, egal wie rum er sitzt.


    Meine Interpretation ist, dass es ihm (noch?) unagenehm ist, sich so dicht zu nähern und Blickkontakt zu riskieren. Pelle fand es die ersten Wochen bei mir wirklich sterbensunangenehm von mir "angestarrt" zu werden und verfiel dann sofort in Beschwichtigung. Nichts anderes tut er meiner Meinung nach bei der VP. Blickkontakt tunichts vermeiden, demonstratives weggucken, nur seitliches und kein konfrontatives annähern.


    Was sagt ihr dazu?

    Fullani Meine Erfahrung mit Podenco-Mix war, dass er zwar nicht weniger triebig war, aber besser kontrollierbar, weil er einerseits jagdlich beschäftigt und gesättigt war und andererseits gelernt hat mit mir im Team zu "jagen" und dementsprechend seine Aufmerksamkeit und Erreichbarkeit für mich spürbar stieg und er begann Wild anzuzeigen, statt loszuballern und auf mein "No or Go" gewartet hat.


    Die Junghunde, die bei uns behutsam angetrailt werden sind zwischen 6 und 12 Monate alt, meine ich.

    Ich denke zum Einen ist er dankbar, wenn Du eine Distanzvergrößerung zum anderen Hund anbietest und damit die Situation aktiv entschärfst. Zum Anderen bietest Du ihm mit Ansprache und Bestärkung des Ruhe Bewahrens Rückendeckung, weil er sieht, dass Du Dir der Lage bewusst bist und ihn dadurch führst. Das bringt Sicherheit und Entspannung in den Hund.

    Da ich nicht weiß, ob das "alle" so machen: Wir suchen in einer Trainingseinheit nur eine vermisste Person und wechseln die Personen nicht. Ist das bei den anderen auch so?

    du meinst pro Training?
    nein, bei uns wird da immer gewechselt, jeder versteckt sich mal und die Hunde suchen mehrere verschiedene Personen pro Training. Finde ich auch sinnvoller.

    Ja genau. Bei uns startet der Hund mit Uschi als vermisste Person und verfolgt sie über drei bis vier Trails. Beim nächsten Training sucht er dann wen anders. Da ich dienstplantechnisch und auch bewusst an unterschiedlichen Wochentagen traile, sind wir immer wieder in verschiedenen Konstellationen unterwegs, so dass er in wirklich großen Intervallen Uschi ei zweites Mal sucht. Die Mittwochsvormittagsgruppe trailt bspw. so gut wie immer in der gleichen Konstellation, so dass die Hunde ihre vermissten Personen irgendwann zwangsweise kennen. Das finde ich blöd. Meine Trainer bieten nur Mantrailing an, nichts anderes - sie sind an keine Hundeschule angegliedert. Sie bieten mehrere Termine pro Woche an, für die man sich frei im Onlinekalender anmelden kann mit Zugang zum Mitgliederbereich.

    Ah, was wichtiges vergessen: Wir enden immer mit einem Intensity-Trail. Das heißt zum Abschluss spricht die vermisste Person den Hund an, animiert ihn und rennt auf Sicht im Affenzahn weg - eine kurze Strecke, eigentlich nur um die nächste Ecke. Dann spricht der Hundeführer den Hund nicht mit dem Startsignal an, sondern mit einem "Los/Schnapp sie Dir/Ab gehts!" und rennt mit dem Hund in gemeinsamer und spaßiger Jagd der vermissten Person hinterher. Das ist Spaß und als schöner Abschluss gedacht.


    Das Anbieten von Wasser zwischen den Trails finde ich noch wichtig.

    Wir treffen uns auch mit 3-4 Personen. Ein Hund arbeitet, alle anderen warten in den Autos. Für mich wäre es ein No Go, wenn andere Hunde den Trail des arbeitenden Hundes mitlaufen - habe ich aber schon so gesehen. Zum Teil sind zwei Trainer anwesend, dann arbeitet jeder Trainer mit einem Team und es wird sich abgesprochen, damit man sich im Trail nur begegnet, wenn das auch so gewünscht ist.


    Ausrüstung: Geschirr, Halsband, Warnweste, Schleppleine. Im Trail läuft der Hund am gut sitzenden Geschirr, in den Pausen wir ans Geschirr geschnallt um Pause und Job zu markieren.


    Antrailen: Ein Hund, der noch nie getrailt hat, darf die vermisste Person beim Verschwinden noch sehen und wird ggf. sogar angesprochen. Die vermisste Person hinterlässt ein Taschentuch als Geruchsträger. (Da wir Plastik vermeiden wollen, nutzen wir keine Tüten mehr, sondern klemmen das Papiertuch an einen Busch, Scheibenwischerblätter o.ä.) Ist die vermisste Person versteckt und der Hundeführer bereit, hält der Hundeführer dem Hund den Geruchsträger hin, schnuppert der Hund, bekommt er das Anriechsignal "Check!", damit er später von allem Möglichen den Geruch nehmen kann. Üblicherweise steht der Hund dabei zwischen unseren Beinen - es sei denn der Hund ist dafür zu ängstlich/unsicher. Mit einem Startsignal wird der Hund auf die Suche geschickt "Such" oder "Trail" beispielsweise. Die vermisste Person steht die ersten Male hinter der nächsten Biegung, dann hinter zweien, dann hinter dreien, Prinzip ist wohl klar.


    Anzeigen/Belohnen: Bei uns setzen sich die Hunde zum Anzeigen direkt vor die vermisste Person, dann passieren im besten Fall drei Dinge gleichzeitig: Die Schleppleine wird nachgegeben, der Zug lässt nach, alle Beteiligten finden, dass der Hund der allergrößte Superheld ist und der Hundeführer (!) gibt der vermissten Person eine Dose mit superduperleckerem Inhalt - Fleischwurst/Käse oder so - für den Hund. Beim Antrailen gibt die vermisste Person dem Hund das Handzeichen zum Sitzen und spricht ihn ggf. an, damit er dicht ran kommt und sich direkt vorsetzt.


    Spätere Trails: Wichtig finde ich, dass die Trainer die vermisste Person nicht bis ins Versteck bringen. Dann lernt der Hund den Trainer zu suchen und nicht X verschiedene Opfer. Die Trails werden immer herausfordernder: Kreuzungen, das Überqueren von Straßen, weniger belebte bis viel belebte Orte, in Wald und Wiesen, Parkhäuser, Einkaufszentren, Spuren die mehrere Stunden alt sind, Spuren, die 24h alt sind, Verleitungen (es stehen mehrere Personen recht dicht beeinander und der Hund muss seine vermisste Person unter ihnen finden).


    Der Trainer: Wir bekommen hinweise über die Suchweise des Hundes - Nase am Boden, Nase in der Luft, Nachlaufen bei Verwehungen, schnüffelt er gerade privat, toleriere ich das eine Zeit lang oder nicht, hat der Hund die Spur verloren oder nicht, was kann ich tun, um ihn zu unterstützen die Spur wieder aufzunehmen - bspw. nicht stehen zu bleiben, sondern in Bewegung bleiben, die Rücksuche durch im Weg stehen nicht zu behindern, Leinenlänge und so weiter.


    Das sind so die Sachen, die mir spontan einfallen.

    Ich bin auf der Suche nach einem Biofutter und habe das hier in kleinem Beutel als Leckerli gefüttert. Das verträgt er gut. Taugt es als Hauptfutter? Bisher bekommt er Mera.

    Ich füttere das im Wechsel mit Lakefields Wild - meine Hündin frisst es sehr gerne (deutlich lieber als Lakefields, aber ich finde Wildfleisch besser) und verträgt es gut.

    Zur Zusammensetzung können sich aber sicher andere kompetenter äußern...

    Danke Dir für die Rückmeldung! :) Das klingt gut.