Bzgl. Belohnungen, die den Hund in hohe Erregungslage bringen: Hier hat es sich bewährt eine Belohnung zu wählen, die seiner Erregungslage entspricht. Ist der Hund noch entspannt, geht Futter super. Je angespannter, desto höherwertiger muss es sein und am Besten mit Bewegung verbunden (ins Maul geworfen, weggekullert) und wenn er kurz vorm Explodieren ist, ist ein Fellzergel das Hochwertigste, mit dem er sich belohnen und in der Umorientierung halten lässt.
Zum Abbruch: Sicherlich kann man ein altes Verhalten mit positiver Strafe ungenießbar machen, wenn man ein gut sitzendes Alternativverhalten hat. Ich habe mich dagegen entschieden. Auch wenn mir von jemandem, der sehr viel Erfahrung mit "solchen" Hunden wie meinem dazu geraten wurde, um die ganze Sache abzusichern. Aber es passt einfach nicht zu mir und meinem Umgang mit dem Leben um mich herum. Also habe ich bewusst in Kauf genommen, dass unser Weg länger wird und er vielleicht nie so sicher geführt werden kann, als wäre er mal so richtig gedeckelt worden. Hinzu kam halt auch, dass die "lascheren" aversiven Methoden bereits verbraucht waren und ihn kaum beeindruckt haben.
Wir haben ein Abbruchsignal über negative Strafe aufgebaut, dass ich aber super selten nutze. Denn ich kann statt einem "Nein!" auch immer sagen "mach das und das". Zweiteres gibt dem Hund einen Handlungsrahmen vor und versetzt ihn in die Lage die Situation aktiv zu gestalten und macht andere Gefühle, als wenn ich ihn über einen aversiven Abbruch hemme und dann erst in eine alternative Handlung führe. Genauso wie ich Frust als Gefühl in einem Abbruch nicht brauche, wenn ich es mit Aggression aus Frust heraus zu tun habe. Das macht irgendwie keinen Sinn. Bei Angst als Antrieb noch viel weniger.