So, jetzt muss ich nach wochenlangem stillen Lesen doch auch mal schreiben.
Hund ist seit der Zugfahrt zu meinen Eltern ein bisschen am kränkeln mit Durchfall und Appetitlosigkeit. Heute wurde ganz viel Gras gefressen und ich hab das Gefühl, wir sind bald über'n Berg. Das gute ist, dass man hier im Gegensatz zu zuhause direkt hinterm Haus schöne wenig frequentierte Feld- und Waldwege laufen kann. So hat der Rüdiger dann auch freie Toilettenwahl - er ist da selbst bei Dünnpfiff wählerisch. Um die Aufregung niedrig zu halten blieb die Leine in der Krankzeit auch dran, Hund steigert sich sonst überall in alles rein.
Eigentlich halten hier auch alle Hundebesitzer Abstand, zumindest dachte ich das bis eben. Zwei Hunde entgegenkommend, einer an Schlepp- oder Flexileine. Ich Blödmann halte den Hund deutlich sichtbar bei mir und gehe soweit möglich an den Rand. Besitzerin schlendert gemütlich vorbei, die Hunde entspannt aber neugierig latschen direkt an uns vorbei, Ole (so heißt meiner) hängt im Geschirr und knurrt glücklicherweise nicht. Dann das übliche “Darf der keinen Kontakt zu anderen Hunden?“ mit amüsiertem Unterton. Ich hab versucht freundlich zu bleiben, was dann in einem Kreuzverhör ausgeartet ist. Danach hab ich mich aufgeregt, dass ich überhaupt drauf eingegangen bin. Auf dem Rückweg sind wir den Dreien nochmal begegnet und da hat Ole mangels Ausweichmöglichkeit dann doch sein schönstes Löwengebrüll ausgepackt. War hoffentlich eindrucksvoll genug - wobei ich vermute, dass ganze wird unter “Haha, der kleine verzogene“ abgespeichert.
Nun natürlich auch für euch unsere Vorgeschichte:
Ole ist ein Shiba-(Pudel-Yorkshire), mein Ersthund, den ich (clever wie ich bin) im August auf EBay ergattert habe. Er war dann schon 7 Monate alt, hatte aber noch beim Vermehrer mit seiner Mutter und zwei Geschwistern gelebt und wohl so gut wie keinen Kontakt zu Fremdhunden oder Stadtleben. Er wirkte neugierig, aufgeweckt und verschmust. Die ersten ca. 2 Monate habe ich ihn, wie ich hier dann herausgefunden habe, wohl maßlos überfordert (und natürlich auch zu allen Hunden gelassen, er hat grundsätzlich entweder gefiddelt oder gemobbt). Das versuchen wir jetzt seitdem in den Griff zu bekommen.
Hunde an Flexileinen sind ja echt mein Albtraum. Also ich sehe schon den Sinn dahinter und überlege auch mir eine zu besorgen, aber ich kann einfach NIE einschätzen ob die Besitzer im Blick haben, dass ihr Hund nicht zu meinem soll, oder eben nicht. Kann jemand meine Bedenken da teilen und mir vielleicht sagen, wie man vernünftige HH erkennt?
Grüße in die Runde von Maren und dem Kackemonster