Beiträge von minou14

    Für mich liest sich das ein bisschen nach mehreren zusammenhängenden Faktoren.

    Einerseits eine hohe Erwartungshaltung, nie gelernt zu entspannen, andererseits auch ein bisschen nach mangelnder Impulskontrolle.

    Das trifft es, denke ich, ganz gut.

    Aber beim Thema Impulskontrolle haben wir schon große Fortschritte gemacht. Futter/Leckerlis suchen/Dummy etc. gibt es nur nach Freigabe. Wenn ich ihm etwas werfe, bleibt er brav sitzen und darf erst nach Blickkontakt & Freigabe hinlaufen. Er kann auf Kommando warten (bevor wir aus der Tür treten, bevor wir eine Straße überqueren, wenn er im Freilauf zu weit vorne ist und auf mich warten soll, etc.).


    In Situationen, wo er sich ohne Kommando zurücknehmen soll (zB. Parkbank: vorbeikommende Hunde/Menschen/Vögel ignorieren; Straßenbahn: nicht ständig zu anderen Fahrgästen ziehen), hat er aber große Probleme. Wenn ich ihn dann ins Sitz/Platz schicke, kommt wieder die Erwartungshaltung.

    Beim üben find ich persönlich es mega wichtig, das man der Situation so begegnet als gehöre sie stinknormal zum Alltag. Und nicht selber in einen: Jetzt trainieren wir! Jetzt musst du! Jetzt ist Ausnahmezustand - Mo

    Das ist ein guter Punkt, in so einen Modus verfalle ich leider schnell |)


    Also erstmal ein Ruhesignal etablieren, einen festen Platz der nicht über Futter aufgebaut wird sondern über konsequentes zurückschicken und anschliessend entspannen, ein Entspannungssignal einführen. Idealerweise dann, wenn er eh schon müde ist. Parallel würde ich an der Impulskontrolle arbeiten.

    Das werde ich versuchen, danke! :gut:

    Wie übst du dass zur Ruhe kommen? Hat er dafür Rituale wie Markerworte, Kuscheldecke oder Tragetasche (ich weiß er ist eigentlich zu groß dafür aber es ist schon schön für die Hunde)? Falls nicht denke mal darüber nach ob du nicht eine Decke für seine Ruhezeiten so positiv belegen kannst, also mit Entspannung verknüpfen dass es irgendwann überall funktioniert. Bei meiner Zwergin ist es die Tragetasche, stelle ich die auf den Boden krabbelt sie rein und schläft ein. Es ist quasi ihr Unterwegskörbchen geworden. Solange wir unterwegs sind, nutze ich die Tasche einfach als normale Tasche für mich, Schlüssel, Geldbeutel, Trinkflasche, was man eben so mit hat sind in einem kleinen Stoffbeutel und dann in der Tasche. Soll Dori die Tasche nutzen nehme ich meine Sachen fix raus. Gibt aber auch einfach Handtücher für Sport und Freizeit die man wirklich extrem klein zusammenfalten kann und die man genauso nutzen kann oder Hundedecken die man zusammenrollt... Zuhause üben und dann erst in ruhigen Umgebungen und dann später einfach überall.


    Hinsetzen und warten ist so eine Sache wenn es wirklich funktionieren soll muss man es aussitzen bis der HUnd zur Ruhe gekommen ist. Man arbeitet da über die sogenannte Reizüberflutung. Immer wieder und wieder abzubrechen wenn der HUnd eben nicht runterkommt führt nur dazu dass der Hund lernt dass er sich genau richtig verhält. Er wird immer mehr Ausdauer bei seiner Unruhe entwickeln. Also entweder aussitzen und warten oder über KOmmando ein Platz einfordern und es auflösen bevor er selbst es tut und auf wirkliche Entspannung verzichten


    Was tut ihr ansonsten so zusammen? Nasenarbeit? Wie sieht die Auslastung aus?

    Ich habe ein Markerwort. Das hab ich beim Rückenkraulen aufgebaut, das mag er sehr gerne. Zu Hause klappt das schon ganz gut, draußen aber (noch) nicht.

    Ruhedecke hab ich versucht und bin gescheitert. Aber das nehm ich als Anregung, es doch wieder zu probieren.

    Die Schwierigkeit dabei ist, dass er in einer Übungssituation eine wahnsinnige Erwartungshaltung hat. Ich habs noch nie geschafft, dass er mal entspannt auf einer Decke liegt. Er wartet dann immer nur auf die Belohnung. Oder fängt an, die Decke anzuknabbern (leider frisst er wirklich alles).


    Das was du beschreibst mit der Ausdauer beim Unruhe entwickeln trifft es glaub ich ganz gut bei uns. Ohje :fear:


    Edit: zur Auslastung machen wir Mantrailing (in der Hundeschule) und Dummy suchen im Wald. Und natürlich Leckerlis suchen. Und tägliches Medical Training.

    Das mit dem länger Aushalten hab ich auch schon probiert. Er wird aber dabei nur noch unruhiger, also sowohl auf der Parkbank als auch in der Straßenbahn. Ein Trainerin haben wir, die hat gemeint, wir sollen es eben in diesen kleinen Schritten üben :tropf:

    Ohne der Trainerin zu nahe treten zu wollen (ich bin selbst keine!) aber wenn du sagst, dass der Hund sich seit ihr das macht keine Veränderung anzeigt, muss ja irgendwo der Wurm drin sein :ka:

    Da hast du recht! Deshalb wollte ich auch hier mal nach Tipps fragen =)

    Ja genau, wir machen Nasenarbeit (Mantrailing und Dummy suchen, aber nur als Hobby). Er liebt es!

    Bei Besuchen, Ausflügen, Café Besuchen etc. bleibt er in der Regel zu Hause. Er muss das nicht mitmachen, auch Straßenbahn fahren können wir vermeiden und bei Bedarf aufs Auto ausweichen. Aber es wäre halt schön, wenn wir auch mal einen Ausflug machen könnten mit ihm (und er dabei nicht überfordert ist).


    Futter nimmt er meistens an (er ist ein Staubsauger), außer, wenn er so stark an der Leine zieht.

    Das mit dem länger Aushalten hab ich auch schon probiert. Er wird aber dabei nur noch unruhiger, also sowohl auf der Parkbank als auch in der Straßenbahn. Ein Trainerin haben wir, die hat gemeint, wir sollen es eben in diesen kleinen Schritten üben :tropf:

    Hallo!


    Ich würde mich sehr über Input/Erfahrungen zu folgendem Thema freuen:


    Mein Hund (Lagotto Rüde, 2 Jahre alt) ist immer extrem aufgeregt, wenn wir außerhalb unserer gewohnten Routen irgendwo spazieren gehen. Auch wenn wir jemanden besuchen, kommt er dort überhaupt nicht zur Ruhe (auch wenn er schon öfter dort war), in Cafés oder in öffentlichen Verkehrsmitteln das gleiche.

    Ich übe solche Situationen mit ihm seit er klein ist, merke aber kaum Fortschritte. Auf Urlaub fahren mit ihm ist für alle Beteiligten Stress, da er in fremder Umgebung weder drinnen noch draußen entspannt sein kann.

    Das Prinzip der Leinenführigkeit hat er verstanden und kann es auch bei unseren gewohnten Strecken gut umsetzen. Wenn wir diese aber verlassen, zieht er sehr sehr stark an der Leine und ist kaum ansprechbar.


    Es fiel ihm immer schon schwer, zur Ruhe zu kommen. In unserem gewohnten Alltag klappt es aber mittlerweile sehr gut. Am besten entspannen kann er, wenn er alleine ist.


    Beim Üben versuche ich, ihn nicht zu überfordern. Z.B. fahren wir immer mal wieder 1-2 Stationen mit der Straßenbahn, wenn gerade wenig los ist. Oder wir gehen 10 Minuten einen unbekannten Weg, oder setzen uns ein paar Minuten auf eine Parkbank. Entspannt ist er dabei nie.


    Ich frage mich, ob das irgendwann besser wird. Lohnt es sich, in kleinen Schritten weiter zu üben?

    Mein weltbester Lagotto würde nicht alle deine Punkte erfüllen |)

    Bei Menschen, die er nicht sehr (!) gut kennt, ist er sehr sehr aufgeregt bis gestresst und kommt sofort ins Fiddeln.

    Überall hin mitnehmen könnte ich ihn nicht, da er mit Stress und vielen (neuen) Reizen generell nicht so gut umgehen kann.

    Will to please hat er zwar, aber nur, wenn er will :headbash: Er hat seinen eigenen Kopf, kann sehr stur sein und wenn er der Meinung ist, ein Kommando ist jetzt unnötig, dann wird es elegant ignoriert.:hust: Man muss ihm Kooperation manchmal wirklich schmackhaft machen (im wahrsten Sinne des Wortes...er ist mega verfressen :D).

    Dafür kann er wunderbar alleine bleiben, sein Jagdtrieb ist gut händelbar, er versteht sich super mit anderen Hunden, ist total aktiv und immer für alles bereit. :herzen1:

    Die sind gar nicht so ungefährlich! Bei uns hat sich der Roller plötzlich gelöst, als mein Hund (zugegebenermaßen sehr gierig) daran geschleckt hat. Auf einmal hatte er das Ding im Maul, und ich konnte gerade noch verhindern, dass er es schluckt.