Hallo Martin,
danke für Deine ausführliche Antwort.
Wenn man es wie Du von "außen" betrachtet, klingen Deine Argumente ziemlich logisch! Möglicherweise war es wirklich ein bisserl viel in letzter Zeit für Frau Schmitt und ich merke natürlich auch, dass ich selber immer unsicherer und auch angespannter werde, weil ich sie (um es mal übertrieben zu sagen) auf Schritt und Tritt beobachte. Das überträgt sich sicherlich auch nochmal auf den Hund.
Ich muss gestehen, dass ich nicht der geduldigste Mensch bin und oft schon habe ich mir gewünscht, mich mit Schmitti ruhig hinsetzen zu können, u m ihr zu erklären, dass da draußen nichts ist, was ihr irgendeine Angst machen muss.
Okay, ich geb zu: ich habe schon versucht, ihr das zu erklären - leider sprechen wir nicht wirklich die selbe Sprache...
Bei dem Beispiel mit dem Fenster hast Du sicherlich recht; dass ich dieses Geräusch nachgemacht habe, war vielleicht zuviel für die gestresste Maus. Ansonsten versuche ich einfach, den alltäglichen Situationen nicht aus dem Weg zu gehen. Ich "zwinge" Frau Schmitt nicht, bei jedem Hund stehen zu bleiben, um ihre Angst zu therapieren, aber ich versuche halt auch, ihr klar zu machen, dass dies eine ganz normale Situation ist, indem ich z.B. bei manchem Hundehalter stehen bleibe, um ein Schwätzchen zu halten oder den anderen Hund begrüße, wenn er auf mich zukommt.
Die tägliche Situation auf der Straße kann ich ihr nun leider nicht ersparen, da ich sie a) nicht in Watte packen will, indem ich nur noch "im Schutze unseres dörflichen Terrains" mit ihr spazieren gehe und ich b) darauf angewiesen bin, Frau Schmitt ins Büro mitzunehmen. Bisher hat das ja auch immer gut funktioniert und höchstens ein besonders lauter LKW hat sie mal ein bisserl zusammenzucken lassen. Mittlerweile schafft das ein Fahrradklingeln...
Wir haben nun um Weihnachten / Neujahr herum ein paar Tage Urlaub und ich hoffe sehr, dass Schmitti diese Zeit zum relaxen nutzen kann. Nichtsdestotrotz habe ich gestern einen Termin mit einer Tierheilpraktikerin gemacht, um mich in Sachen Bachblüten mal beraten zu lassen. Dort gehen wir übermorgen hin, mal sehen...
Wenn auch das nichts bringt, werden wir auf jeden Fall mal zum Tierarzt gehen, um eine krankhafte Ursache auszuschließen.
Ich bemühe mich nun einfach, mich selber mehr zu beobachten. Nicht doch wieder ein tröstendes Wort zu sagen oder ungeduldig zu werden, wenn der Hund nicht so "funktioniert" wie ich es gewohnt bin. An kritischen Stellen auf der Straße versuche ich Schmittis Gedanken auf mich umzulenken, indem ich den fröhlichen Hampelmann gebe und sie mit einem Leckerli belohne, wenn sie bei Fuß geht.
Danke nochmal für alle Eure Antworten und Tips! Die haben mir ein bisserl Mut gemacht!!