Danke für den Input. Wir haben in der Zwischenzeit viel erreicht und das Durchdrehen ist Geschichte.
Zuerst nochmals: Es war ein kleines ungarisches vereinsmäßíg geführtes Tierheim, das normalerweise regional vermittelt. Wenige Hunde und viel Freiwillige, die sich mit den Hunden beschäftigen. In der ersten Beschreibung war noch zu lesen, dass unser Kleiner Angst vor Menschen hat, aber als wir ihn geholt haben ging er auf Menschen zu, was meiner Meinung davon zeugt, dass Menschen sich mit ihm beschäftigt haben.
Draußen sitzt er nun weniger und wir kommen schon aus der Siedlung raus, wenn bloß einer von uns mit ihm geht. Sobald wir zu zweit sind, geht er ohne Anstand mit und auch längere Runden sind möglich. Heute war ich zwar alleine mit ihm, da meine Partnerin arbeitet, aber wir haben zwei Hunde getroffen, die eine längere Runde durch den verschneiten Wald gingen. Das war Anreiz genug mitzukommen und wir waren dann zwei Stunden draußen. Von langsamen Schnuppern bis zum Laufen durch Pulverschnee war alles dabei (gut dass Herrchen einigermaßen fit ist :-D).
Wir haben einen Krampuslauf besucht um zu sehen wie er reagiert und um ihn an hektisches Umfeld zu gewöhnen. Wir parkten ca. 300m entfernt und gingen erst einmal eine Runde. Dann gingen wir langsam in die Richtung der Veranstaltung und hatten ihn immer im Auge, ob er umkehren möchte, aber er ging weiter und wurde dann selbst neugierig. Einzig am Schluss gab es ein Feuerwerk. Zwar keine Panik, aber er wollte gehen, was wir auch sofort taten. Weihnachtsmarkterprobt ist er auch schon. Anfangs zögerlich und dann bemerkte er, dass es da viele Hundebegegnungen gab und die Scheu war vorbei. Weitere Besuche stehen noch an.
Wir können auch schon zwei bis drei Stunden alleine daheim bleiben. Viel mehr wird es nicht werden, da wir beide Wechselnde Arbeitszeiten haben und immer jemand zu Hause ist. Sollte es doch mal die gleiche Schicht sein, haben wir einen Hundesitter. Begonnen haben wir mit wenigen Minuten um schnell einmal was aus dem Keller zu holen und uns gesteigert.
Mit der Leine haben wir geübt. Bei Fuß geht er noch nicht, aber er zieht nicht mehr. Manchmal ein bisschen Zug und er merkt, dass das weit genug ist. Wenn er ziehen wollte, ging ich dann immer in eine andere Richtung und wir gingen Seilziehen. Hat wie es aussieht gefruchtet. Von der Leine lassen ist uns noch zu gefährlich, da er oft hochkonzentriert eine Spur verfolgt und dann auf nichts mehr reagiert. Das wollen wir aber in unserem umzäunten Garten üben, sobald wird dort wieder vernünftig hin können. Wir haben zwar zu Hause Schnee, aber der Garten liegt 200 Meter tiefer und da ist alles nur eine Schlammpiste.
Zu Hause wird aber nach wie vor getobt, aber kontrolliert. Wenn er zu springen beginnt spielen wir gerne mit ihm und da kommen die Kommandos wie Sitz und Platz wieder ganz hervorragend zum Einsatz. Wenn Herrchen oder Frauchen schneller ist und das Spielzeug erobert, bekommt er es erst nach Ausführung vom Kommando zurück. Das geht ganz schnell und wir sehen, dass er noch voll unter Kontrolle ist und weiß was er tut. Wenns nicht mehr funktioniert, wird er erstmal beruhigt und dann geht es auch wieder.
Ansonsten haben wir nur noch kleinere Baustellen, wie dass jeder Fleckerlteppich "getötet" werden muss, oder das Essen verschmieren auf der Couch, aber das ist halb so wild.