Beiträge von Shine1203

    Ja und ich habe auch danach ausgeführt, warum ich davon nichts halte. Und das ist aus den schon oben aufgeführten Gründen:

    - kein Hund lernt dabei egal unter welchen Umständen nichts vom Boden aufzunehmen - das liegt nicht an den Trainern, die das anbieten oder deren Methoden, das liegt am Lernverhalten des Hundes

    - Viele Hundehalter die beim Antigiftködertraining waren meinen, dass sie jetzt sicher sind, werden vielleicht sogar unachtsamer, weil sie ja meinen ihr Hund zeigt das jetzt immer an. Das ist aber aus o.g. Gründen nicht realistisch.

    - Oft wird dies den Leuten aber so nicht mitgeteilt. Es wird i.d.R. bestimmt auch nicht gesagt, dass das ein 100%iger Schutz ist. Aber da nicht explizit drauf hingewiesen wird, gehen viele einfach davon aus, dass es so ist.


    Meine Definition habe ich von Berufeswegen und wüsste nicht wieso ich beim Antigiftködertraining ein Pfui einbauen sollte. Ich will ja, dass mein Hund Essbares findet und anzeigt. Also Essen wird erblickt und somit gefunden —> Bestätigung. Auch habe ich mich viel mit Kollegen ausgetauscht, die das anbieten (weil ich es eben so unsinnig finde). Ich würde meinen Hund nie aus meinem Einwirkungkreis lassen und habe immer ein Auge auf ihn. Also warum soll ich mir eine Verhaltenskette aufbauen, welchen meinen Hund dazu animiert essbares zu finden und mir das anzuzeigen. Ein kluger Hund sucht dann vielleicht nur noch Essen und zeigt es mir an. Wenn ich doch einfach ein Kommando aufbauen kann, was das aufnehmen von Sachen verbietet. Das kann ich sogar relativ leicht auf andere Sachen ausbauen (Stöckchen , Steine, Kot etc.). Und wie bei jedem anderen Kommando auch werden ja die Leckerlies auch ausgeschlichen und seltener, somit auch nicht so spannend auf lange Zeit gesehen ständig was aufnehmen zu wollen, damit das Pfui kommt. Wenn hingegen eine Verhaltenskette abgerufen wird um Lerckerlies abzustauben habe ich schon wieder Arbeit und muss daran trainieren.

    Vllt muss er dann jetzt einfach wieder lernen alleine zu sein und dass du auch „in diesem Zustand“ gehen kannst und wieder kommen wirst. Würde das Problem mal auf die 2 Faktoren „Hey Frauchen ist nicht fit und will schon wieder alleine los, das geht so nicht“ und eine neu erworbene Verlusangst zurückführen. Sind aber nur Mutmaßungen, falls das sich durch Training nicht bessern sollte unbedingt jemanden kontaktieren, der sich das vor Ort anschauen kann.


    Ansonsten würde ich dir jetzt erst mal Raten an den Schlüsselreizen, die ihn schon nervös machen zu arbeiten. Sprich umziehen bzw. Anziehen, Schuhe anziehen Schlüssel nehmen etc. und es passiert danach einfach nix. Nach 30 Sekunden wird sich einfach wieder ausgezogen. Und das so oft es geht. Schau auch, dass wen du wirklich gehst, dass du nie die gleichen Sachen direkt vor dem Gehen machst. Wenn ihn das schon nicht mehr so nervös macht, kannst du anfangen auch tatsächlich zur Tür zu gehen, diese aufmachen und gleich wieder zu und nach paar Einheiten auch wirklich mal raus und gleich wieder rein. Auch das so oft es geht am Tag. Auch gerne dann mal ohne Anziehen etc. einfach mal aufstehen zu Haustür gehen, diese auf und zu machen oder einfach mal rausgehen und sofort wieder rein kommen. Bei dem ganzen den Hund bitte überhaupt nicht beachten. Und dann eben gaaaaanz langsam die Zeit die du draußen bist erhöhen.


    Viel Erfolg dir und auf jeden Fall gute Besserung.

    Ich gebe beim Antigiftködertraining kein aktives Kommando. Ein gutes Antigiftködertraining wird nur mit Clicker bzw. Markerwort aufgebaut und zum Schluss noch das Anzeigeverhalten mittels Sichtzeichen mit hinzugefügt. Hund erblickt essbaren Gegenstand —> Click bzw. Markerwort —> automatische Umorientierung zum Halter —> hochwertige Belohnung. Wenn das gut klappt wird das Anzeigeverhalten noch vor die Belohnung gesetzt. Fertig ist die Verhaltenkette. Wo verbiete ich da aktiv das Fressen?

    Beim Antigifköder Training wird der Hund dafür belohnt gefundenes Essbares anzuzeigen und nicht zu essen. Es wird also eine Verhaltenskette antrainiert. Hier wird auch oft dann nicht darauf hingewiesen, dass es nur unter den trainierten Umständen funktioniert. Die Leute meinen also auch, dass wenn der Hund alleine im Garten ist und er was zum Fressen findet würde er es nicht anrühren. Aber sobald ich nicht da bin, kann der Hund es mir nicht anzeigen —> also ist auch keine Belohnung zu erwarten —> die allermeisten Hunde werden sich also selbst belohnen und das gefundene essen.


    Pfui ist ein Kommando, bei dem ich den Hund in diesem Moment verbiete das gefundene Aufzunehmen, unabhängig davon ob es essbar ist. Hier ist auch den Leuten klar, dass das nur funktioniert, wenn ich daneben stehe und das Kommando sage.

    Hallo PommesPanzer,


    erst mal kann ich dich beruhigen, das hört sich nach dem ganz normalen alltäglichen Wahnsinn mit einem Welpen/Junghund an ;)


    Flying-Paws hat Recht, massives Fressen kann viele unterschiedliche Ursachen haben, bei dem Alter deines Hundes würde ich aber erst mal alles krankhafte ausschließen und darauf tippen, dass sie einfach nur super neugierig auf alles ist und alles kennenlernen möchte. Dieses „Problem“ legt sich in der Regel wieder von alleine. Dennoch muss man natürlich super vorsichtig sein, was sie da so alles erwischt. Hier hilft auch wunderbar ein positiv aufgebautes „Pfui“-Training. Funktioniert ähnlich wie PicoCoopers Vorschlag, nur ohne Festhalten. Am besten mit 2 Personen aufbauen: etwas leckeres auf den Boden legen und die zweite Person „sichert“ das Leckerchen indem sie jederzeit die Hand drüber legen könnte. Sobald der Hund ran will sagst du Pfui (oder sonst was was du willst wie tabu oder so). Der Ton muss dabei nicht mal schärfer oder lauter sein, du kannst es wenn dann in einer tieferen als gewohnten Tonlage sagen. Dann gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder sie schaut dich direkt an - dann sofort feiern und du hast natürlich etwas viel hochwertigeres als Belohnung als was auf dem Boden liegt. Zweite Variante, sie will trotzdem weiter zu dem Leckerchen —> zweite Person sichert es durch Hand drauf legen, wichtig hier immer schneller sein als der Hund, sie darf da am besten nie Erfolg haben. Dann passiert erst mal weiter gar nichts. Sie wird erst belohnt, wenn sie Blickkontakt zu dir aufnimmt. Alles andere wird ignoriert. Bitte auch nicht den Blickkontakt durch Locken hervorrufen, sie soll bitte selber drauf kommen, dass es sich am allermeisten lohnt dich anzuschauen. Das wird dann weiter ausgebaut, an verschiedenen Orten üben - auch draußen -, verschieden hochwertige Lockleckerchen am Boden (Käse, Semmeln, Wurst etc.).

    Von Antigiftködertraining halte ich persönlich nicht so viel. Ein Hund lernt immer unter Einbezug aller Faktoren, d.h. gefundenes Fressen anzeigen oder nicht aufnehmen funktioniert super, solange sich der Halter im erlernten Einwirkungsradius befindet. Wenn der Hund mal zu weit weg ist oder der Halter außer Sicht, wird das erlernte Verhalten oft nicht abgerufen. Bitte nicht falsch Verstehen es funktioniert, aber es funktioniert halt nicht zu 100% und es wird aber leider gerne so verkauft. Und das ärgert mich, weil sich manch ahnungsloser HH sicher glaubt, weil er war ja beim Antigiftködertraining...


    Zu PicoCoopers Beitrag will ich noch sagen, für mich sind Fußgehen und an lockerer Leine laufen zwei unterschiedliche Sachen. Ich würde nicht wollen, dass mein Hund meint er müsse an der Leine immer im Fuß neben mir gehen, daher baue ich das auch getrennt von einander auf. Locker Leine ist immer von der Motivation des Ziehens abhängig wie man es am besten beibringt. Immer Belohnen und Bestätigen wenn die Leine locker ist, ist immer super. Bei euch würde ich mal drauf tippen, dass die Maus einfach weiter Vorwärts will und du ihr schlichtweg zu langsam bist. Ist nicht böse gemeint, wir sind unseren Hunden allen zu langsam, da die meisten Hunde i.d.R. am liebsten Traben und nicht gehen. Das an der lockeren Leine gehen bitte niemals permanent während eines Spazierganges üben, sondern immer nur gezielt wenige Minuten, dann aber Konsequent, also immer dann wenn du wirklich Zeit hast. Damit sie weiß, wann „schönes Gehen“ angesagt ist, immer ein Halsband umlegen wenn trainiert wird. Nicht am Halsband anleinen, Leine bleibt bitte weiterhin am Geschirr. In dieser Zeit bitte an großen Ablenkungen mit Leckerchen vorbeitreiben, immer wenn sie von alleine schön geht Belohnen und wenn sie nach vorne prescht noch vor Leinenende zu dir locken. Sollte sie bis zum Ende gekommen sein stehen bleiben und erst weitergehen, wenn sie von sich aus sich wieder so orientiert, dass die Leine locker ist.


    Allgemein würde ich dir raten auf Spaziergängen von ihr hergestellten Blickkontakt zu belohnen. Sie guckt dich an, du sagt das Wort, was du immer sagst wenn sie was richtig macht und Leckerlie rein. Beim den ersten Malen wirklich jedes Anschauen bestätigen, wenn du merkst, dass sie anfängt zu gucken um was zu kriegen fängst du an seltener ein Leckerchen dafür zu geben und sagst ihr auch nur mal dass sie toll ist. Auch selbstständiges zu dir zurückkommen draußen würde ich immer belohnen. Hier das gleiche, falls sie anfängt zu kommen um was zu kriegen.


    Ansonsten wie schon oben erwähnt sind kleine Übungen gut bei denen sie sich konzentrieren muss. Über Baumstämme balancieren - hier bitte immer die Leckerchen auf den Baumstamm legen, nie drüber locken mit vor die Schnauze halten. Auch kannst du ihr immer ein Leckerchen ins Gras werfen und sie das dann suchen lassen. Such dir dafür eine bestimmte Stelle an der du das immer machst und reib die Leckerchen einmal in deiner Faust.


    Entschuldige ist jetzt irgendwie sehr lang geworden, aber ich hoffe dass euch etwas davon helfen kann. Berichte doch bitte mal, falls du etwas davon ausprobierst. LG

    Hallo Sonja,

    nach deiner Schilderung zu urteilen ist es sehr wahrscheinlich, dass das Ganze durch deinen KH-Aufenthalt ausgelöst wurde bzw. damit zusammenhängt. Mit Sicherheit hat Yogi gespürt, dass mit dir etwas nicht in Ordnung ist und dann wärst du aus seiner Sicht lange weg. Daher meine Frage: geht es dir auch wirklich wieder zu 100% gut oder könnte Yogi dich immer noch als „verändert“ bzw. krank wahrnehmen? Wenn das so sein sollte, würde ich tatsächlich erst mal abwarten, bis es dir wieder richtig gut geht und somit alle Umstände wieder genauso sind, wie davor, als er ohne Probleme alleine blieb.

    Eine andere Möglichkeit wäre auch, dass er nun durch diesen Vorfall unter Verlustangst leidet. Der Stress wird bei ihm ja nur ausgelöst, wenn du durch die Haustüre willst. Bei den anderen Türen weiß er einfach das sind „Sachgassen“. Da müsste man dann wirklich das alleine sein wieder komplett neu trainieren.

    Gab es bei euch davor irgendein Ritual (wie Kauartikel wird gegeben oder du „verabschiedest“ dich von ihm) vor dem Alleinesein? Ab wann setzt denn jetzt der Stress bei ihm ein? Also hat er für sich schon einen Schlüsselreiz ausgemacht, der ihm sicher anzeigt dass du ohne ihn gehst (wie z.B. Schuhe anziehen, Schlüssel nehmen, eine bestimmte Tasche nehmen)?

    Lg Pia