Hallo PommesPanzer,
erst mal kann ich dich beruhigen, das hört sich nach dem ganz normalen alltäglichen Wahnsinn mit einem Welpen/Junghund an
Flying-Paws hat Recht, massives Fressen kann viele unterschiedliche Ursachen haben, bei dem Alter deines Hundes würde ich aber erst mal alles krankhafte ausschließen und darauf tippen, dass sie einfach nur super neugierig auf alles ist und alles kennenlernen möchte. Dieses „Problem“ legt sich in der Regel wieder von alleine. Dennoch muss man natürlich super vorsichtig sein, was sie da so alles erwischt. Hier hilft auch wunderbar ein positiv aufgebautes „Pfui“-Training. Funktioniert ähnlich wie PicoCoopers Vorschlag, nur ohne Festhalten. Am besten mit 2 Personen aufbauen: etwas leckeres auf den Boden legen und die zweite Person „sichert“ das Leckerchen indem sie jederzeit die Hand drüber legen könnte. Sobald der Hund ran will sagst du Pfui (oder sonst was was du willst wie tabu oder so). Der Ton muss dabei nicht mal schärfer oder lauter sein, du kannst es wenn dann in einer tieferen als gewohnten Tonlage sagen. Dann gibt es 2 Möglichkeiten. Entweder sie schaut dich direkt an - dann sofort feiern und du hast natürlich etwas viel hochwertigeres als Belohnung als was auf dem Boden liegt. Zweite Variante, sie will trotzdem weiter zu dem Leckerchen —> zweite Person sichert es durch Hand drauf legen, wichtig hier immer schneller sein als der Hund, sie darf da am besten nie Erfolg haben. Dann passiert erst mal weiter gar nichts. Sie wird erst belohnt, wenn sie Blickkontakt zu dir aufnimmt. Alles andere wird ignoriert. Bitte auch nicht den Blickkontakt durch Locken hervorrufen, sie soll bitte selber drauf kommen, dass es sich am allermeisten lohnt dich anzuschauen. Das wird dann weiter ausgebaut, an verschiedenen Orten üben - auch draußen -, verschieden hochwertige Lockleckerchen am Boden (Käse, Semmeln, Wurst etc.).
Von Antigiftködertraining halte ich persönlich nicht so viel. Ein Hund lernt immer unter Einbezug aller Faktoren, d.h. gefundenes Fressen anzeigen oder nicht aufnehmen funktioniert super, solange sich der Halter im erlernten Einwirkungsradius befindet. Wenn der Hund mal zu weit weg ist oder der Halter außer Sicht, wird das erlernte Verhalten oft nicht abgerufen. Bitte nicht falsch Verstehen es funktioniert, aber es funktioniert halt nicht zu 100% und es wird aber leider gerne so verkauft. Und das ärgert mich, weil sich manch ahnungsloser HH sicher glaubt, weil er war ja beim Antigiftködertraining...
Zu PicoCoopers Beitrag will ich noch sagen, für mich sind Fußgehen und an lockerer Leine laufen zwei unterschiedliche Sachen. Ich würde nicht wollen, dass mein Hund meint er müsse an der Leine immer im Fuß neben mir gehen, daher baue ich das auch getrennt von einander auf. Locker Leine ist immer von der Motivation des Ziehens abhängig wie man es am besten beibringt. Immer Belohnen und Bestätigen wenn die Leine locker ist, ist immer super. Bei euch würde ich mal drauf tippen, dass die Maus einfach weiter Vorwärts will und du ihr schlichtweg zu langsam bist. Ist nicht böse gemeint, wir sind unseren Hunden allen zu langsam, da die meisten Hunde i.d.R. am liebsten Traben und nicht gehen. Das an der lockeren Leine gehen bitte niemals permanent während eines Spazierganges üben, sondern immer nur gezielt wenige Minuten, dann aber Konsequent, also immer dann wenn du wirklich Zeit hast. Damit sie weiß, wann „schönes Gehen“ angesagt ist, immer ein Halsband umlegen wenn trainiert wird. Nicht am Halsband anleinen, Leine bleibt bitte weiterhin am Geschirr. In dieser Zeit bitte an großen Ablenkungen mit Leckerchen vorbeitreiben, immer wenn sie von alleine schön geht Belohnen und wenn sie nach vorne prescht noch vor Leinenende zu dir locken. Sollte sie bis zum Ende gekommen sein stehen bleiben und erst weitergehen, wenn sie von sich aus sich wieder so orientiert, dass die Leine locker ist.
Allgemein würde ich dir raten auf Spaziergängen von ihr hergestellten Blickkontakt zu belohnen. Sie guckt dich an, du sagt das Wort, was du immer sagst wenn sie was richtig macht und Leckerlie rein. Beim den ersten Malen wirklich jedes Anschauen bestätigen, wenn du merkst, dass sie anfängt zu gucken um was zu kriegen fängst du an seltener ein Leckerchen dafür zu geben und sagst ihr auch nur mal dass sie toll ist. Auch selbstständiges zu dir zurückkommen draußen würde ich immer belohnen. Hier das gleiche, falls sie anfängt zu kommen um was zu kriegen.
Ansonsten wie schon oben erwähnt sind kleine Übungen gut bei denen sie sich konzentrieren muss. Über Baumstämme balancieren - hier bitte immer die Leckerchen auf den Baumstamm legen, nie drüber locken mit vor die Schnauze halten. Auch kannst du ihr immer ein Leckerchen ins Gras werfen und sie das dann suchen lassen. Such dir dafür eine bestimmte Stelle an der du das immer machst und reib die Leckerchen einmal in deiner Faust.
Entschuldige ist jetzt irgendwie sehr lang geworden, aber ich hoffe dass euch etwas davon helfen kann. Berichte doch bitte mal, falls du etwas davon ausprobierst. LG