Ich hab die letzten paar Seiten jetzt nicht gelesen, möchte auch gar nicht unbedingt meine Meinung groß äußern (weil ich eine andere Haltung zum Thema Hund habe und das zu nichts führen würde jetzt), aber kurz meine Erfahrungen schildern bzgl. Abgabe oder wie es mit aktivem „Familienhund“ ohne Sport im Verein klappen KANN. Bezüglich Auslastung. Vielleicht hilft es euch ja ein bisschen :) Zum richtigen Umgang lernen drück ich euch die Daumen mit der Trainerin.
Erster Fall:
Als ich Kind war zog bei uns ein Weißer Schäferhund als Familienhund ein. Die Weißen sind durchschnittlich deutlich weniger triebig als ein (potenzieller) LZ-DSH wie euer Olaf. Von Linien studieren und so weiter hatten meine Eltern keine Ahnung, gingen also mit der „Stellenanzeige Familienhund“ zur VDH-Züchterin, die Import-Hündin(Mama) hatte aber ein bisschen mehr im Gepäck als erwartet .
Mit Eintritt in die Pubertät hat unser Rüde dann gezeigt, dass geeignetere Hände brauxhte (trotz Hundeverein). Er war nie „böse“ auffällig, es hat aber ohne richtigen Sport nicht funktioniert. Nachdem sich eine gebrauchshundeerfahrene Trainerin die Situation angeguckt hatte und meine Mutter damals Schutzhundesport neben drei Kindern und Haushalt nicht geschafft hätte, gab es dann zwei Möglichkeiten: Entweder man versucht, ob es mit Anleitung und Aufstellen eines (Hundesport-)Übungsplans für den Hausgebrauch klappt oder Abgabe. Es gab zwar viele Tränen, aber er kam dann schließlich in ein neues Zuhause, wo er bis zum Rentenalter Vereinssport machen durfte und Prüfungen gelaufen ist und bei uns hat dann damals eine kleine Tierschutzhündin einen Platz gefunden.
Fall 2:
Mittlerweile bin ich erwachsen und ausgezogen und halte zwei Hütehunde (einen Mini Aussie und einen Border Collie). Ich hatte vorher allerdings schon ne gewisse Vorstellung, was ich einem Hund „bieten“ kann und was für einen Typ Hund ich suche. Bei beiden Hunden standen mehrere Rassen zur Auswahl, die Entscheidung fiel dann (nach langer Suche) durch die Zucht/die Verpaarung, bei der es für mich am besten gepasst hat.
Wir machen auch keinen Sport im Verein, die beiden begleiten mich im Alltag und wir trainieren in Eigenregie alles, was uns Spaß macht, da hat man super viele Möglichkeiten :) das Opfer dafür, dass ich kein Vereinsmensch bin und ohne Profi trainiere, ist dann der Verzicht auf viel Springen oder andere riskante Manöver
wir machen zum Beispiel Sequenzen aus der Unterordnung, Amateur-dummy und Nasenarbeit, Frisbee, ZHS und alles, was mir an Tricks so einfällt :) und für uns passt es!
Es kommt also auf den Einzelfall und das Drumherum an. Ich an deiner Stelle würde mir wirklich Gedanken darüber machen und mir die Frage stellen, ob es in eurer Situation in Frage käme und ihr die Bereitschaft dazu habt, Spaß an dem Zusammenleben und dem Training mit dem Typ Hund zu finden, den ihr euch ausgesucht habt. Oder ob man sich zum Wohle beider Seiten vielleicht lieber dazu entscheidet, ein neues, passendes Zuhause für Olaf zu suchen.