Beiträge von Kerdan

    Wir hatten anfangs die von Hollywood geprägte Ansicht, dass sich unser Hund freuen muss, wenn wir wieder nach Hause kommen. Also schwanzwedelnd an die Tür rennen, wenn wir reinkommen, Streicheleinheiten einfordern, etc. Eben das volle Programm, das wir auch bei Bekannten regelmäßig sehen.


    Aber er ist da irgendwie anders... Anfangs hat er sich kaum von seinem Platz bewegt, sondern nur den Kopf gehoben, wenn wir ins Wohnzimmer gekommen sind. Mittlerweile steht er auf, kommt uns ein paar Schritte entgegen und wedelt kurz mit dem Schwanz. Dann verzieht er sich wieder auf seinen Platz.


    Nur wenn Besuch da ist, gibt es wildes Schwanzwedeln und an den Besuch drücken.


    Wir waren in den Anfangswochen echt frustriert, dass er solche "Freude" nur bei Fremden/Besuch zeigt, nicht aber bei uns. Schnell hatten wir die Befürchtung, dass er sich bei uns nicht wohl fühlt oder uns nicht mag. Diese Angst wurde uns hier im Forum genommen.


    Mittlerweile sind wir ganz dankbar, dass er ohne Probleme alleine bleiben kann und die Bude nicht abreißt, wenn wir wieder nach Hause kommen.

    Nachdem Apollo (fast 11 Monate alt, 6 Monate bei uns) seine erste Flegelphase hinter sich hat, können wir ihn auch wieder frei laufen lassen.


    Beim heutigen morgendlichen Spaziergang sind wir dann auf einmal auf zwei Rehe gestoßen, die er natürlich direkt entdeckt hat. Er war etwa 20 Meter vor uns, wir haben ihn aber nicht abgerufen. Er stand wie erstarrt am Wegesrand und hat die Rehe betrachtet, aber keine Anstalten gemacht sie zu jagen/verfolgen. Nach etwa zwei Minuten ist er dann ohne Aufforderung zu uns gerannt und hat sich ein Leckerlie abgeholt.


    Da waren wir schon etwas stolz, da seine Geschwister schon seit einiger Zeit einen ausgeprägten Jagdtrieb haben. Er momentan aber noch vollkommen unbeeindruckt ist von Wildtieren oder Katzen.


    Und die restlichen Rückrufe haben auch alle geklappt. Das waren unsere beiden positiven Erlebnisse.


    Der "Tiefpunkt" kam, als wir nach Hause gekommen sind. Momentan weigert er sich strikt ins Haus zu gehen, fängt an zu fiepen, etc. Im Flur und Esszimmer läuft er meist nur mit geducktem Kopf, bis er im Wohnzimmer ist. Aber auch hier fiept er sehr häufig und kommt kaum zur Ruhe. Wir vermuten, dass er Angst vor den Fliesen hat, auf denen er schon an mehreren Stellen ausgerutscht und in die Grätsche gegangen ist.


    Wir haben jetzt einen Teppichläufer ausgelegt und hoffen, dass es so besser wird.

    Das Problem hatten wir mit unserem Apollo auch. Er hat anfangs gerne fremden Kot, weniger seinen eigenen, gefuttert bzw. genüßlich dran geschleckt. Wir haben dann ein Abbruchsignal aufgebaut, das er mit der Zeit auch zuverlässig verstanden hat.


    Mittlerweile ist er elf Monate alt und beißt nur noch hin und wieder in einen Haufen Pferdemist. Hundekot hat er sich, zumindest für den Moment, abgewöhnt. Dafür hat er andere Baustellen... :verzweifelt:

    Vielleicht ist Dein Hund gar nicht für Nähe gemacht?

    Das würde ich so jetzt nicht unterschreiben. Aber er sucht sie sich nur, wenn er sie möchte. Auf unserem Zweisitzer liegt auf der einen Seite seine Decke und er kann sich dort hinlegen, wann immer er will. Abends sitze ich dann auf der anderen Seite und da kommt es schon vor, dass er seinen Kopf auf meinen Beinen ablegt oder in den Hohlraum zwischen Rückenlehne und meinem Rücken schiebt und dann eine Stunde so liegen bleibt.


    Aber er macht das eben so, wie er es braucht. War anfangs sehr schwer für uns zu verstehen bzw. zu akzeptieren. Mittlerweile nehmen wir es so, wie es ist. Vielleicht ändert sich das noch und er braucht einfach noch Zeit.


    Und wenn er kein Kuschelhund wird, würde uns das auch nicht mehr stören. Wir genießen dann die Momente umso mehr, wenn er dann doch zu uns kommt.

    Naja, ihr habt das gemacht, was alle immer denken, was man mit Hunden machen muss: Viel Aktion, den Hund müde machen etc ...


    Dass genau das für viele aktive Arbeitsrassen Gift ist, wissen viele Hundehalter (und leider auch Trainer) nicht.


    Könntet Ihr nicht üben im Garten gechillt rumzusitzen?

    Ja, so sind wir wohl an die Sache rangegangen. Mit dem Glauben, je mehr man macht mit dem Hund, desto besser. Aber, wie sagt unsere Tierärztin... Auch chillen will gelernt sein.


    Was mich zur nächsten Frage bringt... Wie übe ich das am Besten, wenn er immer Hummeln im Hintern hat und von sich aus in den wenigsten Fällen die Nähe sucht?

    Ja, wir haben eine Trainerin, bei der wir auch im Junghundekurs sind. Da er sich dort aber tatsächlich immer gut aufführt, ist es für sie schwierig Tipps für die konkrete Situation zu geben. Wir haben aber vor, morgen miteinander zu telefonieren und dann wird eine Stunde vor Ort gebucht. So kann es nicht weitergehen.

    Das halte ich für eine gute Idee. Sie soll ihn sich mal im häuslichen Umfeld anschauen und auch Euren Umgang miteinander. :nicken:

    Ja, das ist definitiv der nächste Schritt. Ehrlich gesagt habe ich schon Angst, dass es zwischen ihm und uns einfach nicht passt.

    Wenn ich das jetzt alles so lese... habt ihr einen Trainer an der Hand, der das ganze mal mit euch durchstrukturiert, plant und sich vor allem auch mal live vor Ort anschaut?

    Ja, wir haben eine Trainerin, bei der wir auch im Junghundekurs sind. Da er sich dort aber tatsächlich immer gut aufführt, ist es für sie schwierig Tipps für die konkrete Situation zu geben. Wir haben aber vor, morgen miteinander zu telefonieren und dann wird eine Stunde vor Ort gebucht. So kann es nicht weitergehen.

    Dann fasse ich das bisherige doch einmal zusammen.


    Die Gesamtdauer der täglichen Spaziergänge kürzen, pro Spaziergang maximal dreißig Minuten (2x am Tag), abends nur eine kleine Runde zum Lösen. Sofern noch anderes Programm auf dem Plan steht für den jeweiligen Tag, die Spaziergänge entsprechend streichen/kürzen und nur zum Lösen rausgehen.


    Spaziergänge gerne an der Schleppleine und in den nächsten knappen vier Wochen wenig bis gar nichts vom Hund verlangen bzgl. Grundgehorsam, etc. (außer Bleib, Rückruf... was halt normalerweise beim Spaziergang anfällt). Im Haus drauf achten, dass er zur Ruhe kommt (gibt es da Tipps? Gerne starrt er nämlich aus dem großen Terrassenfenster) und auch hier erst einmal nicht mit ihm üben.


    Rumtollen im Garten maximal 45 Minuten und dann wieder rein in die Bude.


    Was das gemeinsame Spielen angeht... Futterdummy im Haus suchen lassen, vielleicht mal ein Intelligenzspielzeug nutzen und gemeinsam lösen, Schnüffelteppich. Aber auch hier nicht übertreiben, sondern wohl dosieren.


    Bezüglich Bindungsspielen... Wir sind momentan noch dabei, die Bindung zu stärken, da er doch teils noch sehr zurückhaltend ist bzw noch nicht so auf uns reagiert, wie man sich das vorstellt. Es ist zwar besser geworden, aber da liegt noch einiges an Arbeit bzw Geduld vor uns. Wie bauen wir das zur Zeit am Besten ein oder sollen wir das auch erst einmal unterlassen? Gefüttert wird er momentan aus der Hand bzw. dem Futterbeutel.

    Ich denke mal, dass er die Hälfte der Zeit wirklich wie von der Tarantel gestochen rumrennt... Da schnappt er sich dann Stöckchen, die rumliegen und rennt mit diesen im Maul durch die Gegend. Teilweise schnüffelt er auch nur rum und schaut, was wir machen. Aber wirklich entspannt liegen auf dem Rasen ist nicht.