Kommt hin... Frusttoleranz ist ein Thema bei uns
Beiträge von Gipsyfleur
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Auch noch was... Murphy hat beim letzten Spaziergang seine Freundin getroffen. Entspannt gespielt, bis seine Freundin sich in einem Zaun verheddert hat. Sie hat einen Riesenschreck bekommen und war etwas verstört und wollte nicht mehr spielen. Murphy hat versucht sie zu animieren, sie hat ihm deutlich gemacht, dass sie nicht will. Er hat dann Abstand genommen, aber war verwirrt. Dann hat er sich ihrem Frauchen zugewandt und ist sie volle Möhre mit Wucht angesprungen, mehrmals. Eigentlich hatten wir das Springen schon gut abgwewöhnt. Hab ihn dann an die Leine und nach ner Minute wieder abgemacht, alles okay.
Was meint ihr, Fiddeln, Frustabbau oder einfach Respektlos? Oder eine Mischung aus allem...
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Einfrieren und sofort zupacken kenne so auch nicht. Was ich schon mal gesehen habe ist ein Übergang vom einfrieren in eine Drohhaltung. Also der Hund hat seinen Stand verändert und dann auch erst nochmal Verbal gedroht. Vielleicht war es sowas?
Also ich finde fiddeln von allen Unsicherheitsanzeichen die entspannteste. Kann man das so sagen? Und ein Bisschen fiddeln, gehört doch irgendwie zum Hundsein. Hmmmm....
Auf jeden Fall, finde ich auch. Es ist etwas anstrengend , da meiner dabei gerne ins Nirvava schießt und aufgrund seiner Größe, aber doch eine eher Nette Lösungsstrategie
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Er hat auch nur 3 oder 4 feste Spielfreunde. Wie Gammur schon erwähnte finden viel Hunde das Verhalten richtig kacke... Bei seeeeehr souveränen Hunden, die ihm klipp und klar zu verstehen geben, dass sie das Scheiße finden, kann er sich super zusammenreißen und sehr soziales Verhalten zeigen. Leider haben wir solche Kontakte nicht häufig, da ich Hundekontakt strikt auswähle muss. Schon alleine wegen seiner Größe und Grobmotorik und weil ich natürlich nicht will dass er andere Hunde nervt oder auch doch mal richtig gebissen wird...
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Kann mir mal einer Erklären was "fiddeln" genau ist?
Hab ich auch vor Murphy nie gehört... es ist ein Verhalten, in dem der Hund unsicher ist. Manche Hunde reagieren da mit Flucht oder Attacke nach vorne, aber es gibt auch diejenigen, die diesen "Konflikt" mit fiddeln lösen. Kann eine Spielaufforderung sein, übermäßiges Begrüßen und Gehampel oder ähnliches sein. Eine unangemessene Reaktion auf Unsicherheit. Beispiel, Besuch kommt, statt höfliches Begrüßen "rauf auf den Besuch!" weil kenne ich nicht, dann wird er umfiddelt.Das ist jetzt laienhaft zusammengefasst, berichtigt mich, falls wer noch was hat.
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Ich arbeite mit solchen Hunden zweigleisig. Einmal trainiere ich, dass der Hund lernt auf sich auf den Auslöser hin abwenden und weggehen. Dabei ist es mir wurscht was der Hund vorher schon gemacht hat. Allerdings belohne ich schnelles und frühzeitigeres Abwenden und Weggehen hochwertiger (nicht aufregender, ist wichtig), also mehrere Futterstücke hintereinander oder besseres Lecker, wenn das den Hund nicht in den Orbit schießt. Dann arbeite ich aber auch mit Abbruchkommando und Wegschicken. Das trainiere ich in allen mögilchen Situationen auf. Also, dass ich alles mögliche Abbrechen und dem Hund sagen, kann er soll Distanz zum Auslöser vergrößern und aus der Situation gehen.
Das finde ich nen prima Ansatz, in diese Richtung üben wir auch. Nur mit Belohnung nicht ins Orbit schießen fällt uns echt schwer... Dass man da die Waage halten kann ist echt eine Aufgabe für mich.
Darf ich dich dazu fragen, was du machst wenn die Leitung verloren ist? Kommentarlos raus aus der Situation oder strenge Worte?
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Ist ein viszla, richtig?
Ich habe oft über Wochen auch einen viszla als gasthund mitlaufen. Die hat gefiddelt ständig und immer. Meine Hunde hassen das, ich mag das auch nicht. Komplett in den Griff bekommen, habe ich es bei ihr durch Rituale und dem kompletten kontaktverbot zu fremden Menschen und fremden Hunden. Auf Spaziergängen habe ich ruhiges traben, schnüffeln, leise gelobt. Bei gefiddel habe ich ihr durchaus körperlich ins Sitz geholfen und erst dann ging es weiter. Kontakt mit Menschen habe ich ihr abgenommen und bei Kontakt mit befreundeten Hunden, haben die Hunde und auch ich teilweise durch die Leine, gezeigt, welches Verhalten angemessen ist.
Wir sind jetzt so weit, fremde Menschen werden ignoriert, fremde Hunde mit etwas Hilfe auch, beim gassi, trabt sie entspannt und gelassen auf den wegen und prescht nicht mehr vor und zurück, vor und zurück, links und rechts und oben und hüpf usw.
Bevor sie gefüttert wird, fiddelt sie immer noch kurz (hüpft mit allen 4 Beinen gleichzeitig in die Luft nach oben). Aber auch das wird besser. Solange sie sich unruhig bewegt, gibt es kein Futter. Auch hier wieder, setz dich hin und calm down.
Rituale, Rituale, Rituale. Ich habe sie wirklich gegängelt, jetzt läuft das toll, wenn sie hier ist.
Lg
Mit dem Viszla meinst du mich? Nein, er ist ein Boxer-Ridgeback-Mix. Ich weiß, dass die Mischung nicht die leichteste ist, der fiddelige Happy-Bollerkopf-Boxer mit dem reaktionsschnellen, eigenständigen Ridgeback ... aber er ist ein toller Hund.
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Hauptsächlich mit Menschen. Beim Gassigang ist das mittlerweile unproblematisch, da reicht ein "komm" und er bleibt bei mir. An engen Stellen leine ich immer an.
Ein Beispiel:
Der Herr, der das Treppenhaus putzt. Kennt ihn seit Welpe, zu Zeiten wo er fürchterlich fiddelig war. Die letzten 5mal konnte ich kurz Smalltalk führen, Hundi wartet brav. Letztes Mal, Smalltalk, der Herr guckt Hundi an und sagt, ja mei ist der toll geworden, richtig ruhig! in Hunderichtung. Hundi mutiert in Millisekunde von ruhig sitzend in einen wedelnde, an ihm hochhopsende 40kg Brummkreisel und geht so in die Leine, dass er auch zu ihm kommt... Fand er nicht schlimm, er findet Murphy toll, aber sowas sollte nicht mit anderen Leuten passieren... Mein Fehler vllt, aber es ging so schnell und in dem Moment unerwartet.
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Ich breche es ab und schlage Frodo eine Alternative vor. Damit fahren wir bisher am besten.
Hast du da vllt ein Situationsbeispiel parat? Wie du das machst?
Ich habe das Ganze gut unter Kontrolle, wenn ich die Vorzeichen sehe und es erst gar nicht zum fiddeln kommen lasse. Ist das Kind in den Brunnen gefallen, bekomme ich ihn da nicht mit Alternativverhalten raus (Hirnleitungen in meine Richtung tot)... da hilft nur aus der Situation rausnehmen.
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Murphy ist fast 40kg... da kann das Gefiddel echt anstrengend werden... ? es ist zwar schon viiiiiel besser geworden, aber ich muss immer mit mindestens 1 Auge auf ihn konzentriert sein und eng führen... damit klappts ganz gut, aber ich komme mir manchmal vor wie ein Oberfeldwebel. Sobald ich das mal schleifen lasse....Chaos pur
Mit den Kommentaren, "der darf ja nichts/bist du streng!/ lass ihn doch" kann ich mittlerweile leben