Einfacher mit einem Spurjäger? Definitiv nein.
Ja auch nicht. Dachte ich mir fast. Habe damit keine Erfahrung. Der Sichtjäger reicht mir schon aber vielleicht hat man dann einfach ein paar Sekunden mehr Zeit, um zu reagieren? Auch nicht? Ich habe die Augen ja den Großteil beim Hund, um zu sehen, ob er was wittert. Was ja auch hin und wieder der Fall ist. Aber da lässt er sich dann wirklich sehr gut kontrollieren. Ist das bei reinen Spurjägern anders? Fallen die dann auch von jetzt auf gleich in den Tunnel?
Bei unseren Hunden ist es nicht hin und wieder wittern, sondern immer. Mehr oder weniger intensiv. Sobald einer der Hunde tatsächlich los legt, ist es zu spät. Haben wir mit den Vorgängermodellen leider erleben müssen. Daher muss ich intervenieren, wenn sich in der Intensität etwas ändert. Ich kann mittlerweile erkennen, ob sie älteren oder frischeren Geruch in die Nase kriegen. Stöberwitterung wird auch schon mal genommen, die ist für mich aber besser zu erkennen. Es dauert nur den Bruchteil einer Sekunde, wenn sie eine Spur aufnehmen. Dann gibt es kein Halten mehr. Rückruf? Zwecklos! Wir haben allerdings auch Hunde, die zwar in einer Gruppe / Meute jagen, aber nicht gemeinsam. Ich habe die Hunde solange im Freilauf, bis sich genau ein Level erreicht, der eine Reaktion auf Ansprache noch zulässt. Danach geht es an die Leine. Selbst im Trailen sind sie dann so im Tunnel, dass sie gegen alles mögliche laufen, wenn meine Begleitung oder ich nicht aufpassen. Häufig bin ich dann aber auch so im Tunnel, dass ich z.B. nach dem Hund noch gegen den Mülleimer laufe.
Im Freilauf haben sie auf den Wegen zu bleiben, maximal noch ist der Grünstreifen neben dem Knick erlaubt. Ein bestimmter Radius darf nicht überschritten werden und eine Gehirnzelle hat für mich freizubleiben.
Wenn wir häufig und intensiv trainieren, ist auch das Interesse an Wildspuren geringer als bei fehlendem Training oder Einsatz. Was ich nicht wieder machen werde: keiner der Hunde wird jemals wieder eine gelegte Rehfährte arbeiten dürfen. Nachdem Shania einmal bis zu einer Decke gesucht hat, war sie in den nächsten Wochen im Einsatz nicht mehr zu gebrauchen.
Auf Bewegungs- oder Sichtreize reagieren unsere Hunde kaum. Nicht umsonst hat der Bloodhound die Falten, die über die Augen gehen. Das macht sie im täglichen Leben so einfach für mich. Jagd"trieb" hat für mich eine andere Dimension bekommen.