Beiträge von Udieckman

    In den Staffeln wird oft nur für die Prüfung geübt. Wird diese bestanden geht es gleich in die Einsätze.

    Das bedeutet beim Trailen : Kein Trail rückwärts den Weg den man gekommen ist, VP hat nicht geduscht, kein Deo benutzt, nimmt keine Medikamente, es wird kein U gelegt, keine Tür, kein Privatgelände, kein Pickup, kein Negativ, keine alten Spuren, kein kontaminierter GA, keine falsche Zeugenaussagen.

    Wenigstens muss in Staffeln eine Prüfung bestanden werden, in manchen Bundesländer erfolgt eine Sichtung durch die Polizei. Pettrailer können einfach ohne alles rausgehen und das gegen Bezahlung.


    Wie viele Staffeln kennst Du, um deren Vorgehensweise hinreichend beurteilen zu können? Was Du beschreibst, kenne ich von Staffeln und Sportgruppen. Und noch etliches mehr.... Bei einem Blick über den Tellerrand ergeben sich häufig neue Erkenntnisse.

    In der Prüfung wird nur 1% der möglichen Fälle geprüft.

    Wie lange soll es dauern, die restlichen 99% zu trainieren? Und kenne ich überhaupt die 100%? Ist da vielleicht noch etwas, was bei Deinen 100% nicht berücksichtig worden ist?

    Wir trainieren nur für Einsätze, dann kommen solche "exotischen Sachen" eben vor. Am besten dann wenn es der Hundeführer nicht erwartet. Wie im Einsatz.

    Ich trainiere keine Situationen - ich trainiere das Team! Und das in sehr vielen Facetten.

    In den Staffeln wird oft nur für die Prüfung geübt. Wird diese bestanden geht es gleich in die Einsätze.

    Das bedeutet beim Trailen : Kein Trail rückwärts den Weg den man gekommen ist, VP hat nicht geduscht, kein Deo benutzt, nimmt keine Medikamente, es wird kein U gelegt, keine Tür, kein Privatgelände, kein Pickup, kein Negativ, keine alten Spuren, kein kontaminierter GA, keine falsche Zeugenaussagen.

    Tja, wenn das so ist, wozu haben denn die Staffeln überhaupt Mantrailer? Bestätigt leider meinen Eindruck von diversen Seminaren in D, dass die Ausbildungsqualität bei verschiedenen RHS-Staffeln seeeehr unterschiedlich ist. Manche können ohne den gewohnten Coach nicht mal einen simple Trail ohne alle diese No-Gos lösen......

    In vielen Staffeln ist es leider so, dass die Ausbilder der Flächenhunde nach ein paar Seminartagen der Meinung sind, dass sie Mantrailing mal eben so mit ausbilden können. Ja, auch ich kenne diese Staffeln, die seit zehn Jahren kein Team wirklich einsatzreif bekommen und eine Prüfung nach der anderen in der Hoffnung laufen, dass es irgendwann schon klappen wird.


    Und dann gibt es da die wirklich guten Staffeln. Die gute und erfahrene Ausbilder haben. Die sich permanent fortbilden und ihre Leistung auch ehrlich einschätzen.


    Für mich ist es wichtig, dass ich (was zu Coronazeiten schon schwierig war) in Kontakt mit anderen Ausbildern stehe und wir uns austauschen. Dass wir überlegen, was es noch zu verbessern gibt oder ob es noch andere Wege zum Ziel gibt. Da gibt es für mich recht wenige. Aber auch unsere Teilnehmer werden immer wieder in dieser Richtung gefordert. Dann nutze ich auch jede Gelegenheit, wenn ich z.B. ein Ballett besuche, eine Ausstellung oder eine Sportveranstaltung, was ich für meinen Hund, meine Teilnehmer und mich hier mitnehmen kann. Gespräche mit Sporttrainer war für mich ein echtes Highlight und ich konnte sehr viel mitnehmen. Also Gedanken aus einer ganz anderen Welt.

    Udieckman


    Darf ich dich mal fragen was ein blitzsauberer Negativ ist? also mir ist schon klar die Person ist mit dem Bus weg ,also kann der Hund nichts finden aber was macht der Hund dann?

    Macht ihr das öfter und warum?

    Ist nur eine Frage nehme ich den Hund damit nicht das Erfolgserlebnis?

    Es nicht unbedingt gesichert, dass die Person mit dem Bus weg ist. Ich kann nur sagen, dass der Hund für mich hier keine weitere Spur hat. Möglich ist ja auch, dass die Person in ein Taxi gestiegen ist oder mit dem RTW abgefahren worden ist. Beamen schließe ich immer aus. In diesem Fall sollte der Hund auch anzeigen, dass der passende Geruch vor Ort war. Wir unterschieden auch, ob die Person vor Ort war oder eben nicht. Denn es kommt auch schon mal vor, dass vermisste Personen gar nicht an der genannten Stelle waren. Das Ende an einer Bus- oder Bahnhaltestelle bietet weitere Ansätze.

    Die Hunde werden natürlich bestätigt: ich gehe davon aus, dass sie gute Arbeit geleistet haben. Ob sie mein Konstrukt nachvollziehen können, da bin ich mir ehrlich gesagt nicht sicher. Allerdings ist für meine Hunde die Suche an sich schon selbst belohnend. Da ist eine Belohnung am Ende schon nett (Hygienefaktor), aber nicht der Anreiz (Motivator).

    Anschließend gibt es üblicherweise noch den "richtigen" Trail. Hier ist mir wichtig, dass das Team eine Aufgabe zu lösen hat und nicht abgefrühstückt wird nach dem Motto: Der Hund braucht noch seine Belohnung. Dann lieber lassen.

    In dieser Situation kann ich auch sehen, ob der Hund dem Fahrzeug folgt. Ja, unter bestimmten Umständen geht es. Und nein, ich möchte es nicht. Mir ist ein Ende (wo auch immer) lieber als ein Hund der läuft und läuft und womöglich den Geruch sucht, ihm aber nicht mehr folgt. Passiert leider häufiger und unbemerkt.


    ......

    Wir waren eine Woche in einem Trainingscenter und haben Trümmerarbeit und Trailen geübt. Für eine Einsatztrailerin habe ich folgenden Trail gelegt : Ende mit Pickup an einer Bushaltestelle. Dann auf dem Rückweg kreuzt das Team eine frischere Spur der VP. Der Hund ist sofort eingeklinkt und wollte der Spur weiter folgen. Mensch hat es nicht erkannt.

    Mir ist das schon im Einsatz passiert. Man sollte das lesen können.

    Wenn die Suche beendet worden ist, ist die Suche für uns erledigt. Das Geschirr wird ausgezogen und wir haben frei.


    Ich trainiere auch lieber "Standardsituationen" bis das wirklich sitzt, als irgendwelche Exotenfälle nachzustellen. Wenn das Team wirklich ein Team ist, werden Abweichungen vom Standard auch erkannt. Es kann alles mögliche passieren. Wenn ein Hund Meideverhalten zeigt, dann sollte ich z.B. auch Meideverhalten erkennen. Egal ob Leiche oder Chemikalien.


    Ich bin nach all den Jahren allerdings auch immer mehr ein Freund von "ohne viel Gedöns".

    Unser Henri ist jetzt auch sieben Monate alt. Wir handhaben es so, dass es Futter erst nach dem Spazieren gehen gibt. Die Zeiten an sich wechseln innerhalb einer gewissen Bandbreite.


    Als Welpe war er einmal die Woche in einer sehr guten Welpengruppe. Das haben wir dann auch weiter geübt. Hauptsächlich Rückruf :grinning_face_with_smiling_eyes: . Da sind immer noch bei. Ansonsten Spaziergänge in ganz unterschiedlichen Umgebungen. Er hat natürlich den Vorteil, dass noch weitere Hunde bei uns leben. Rassegerecht wird er mit Mantrailing beschäftigt. Einmal die Woche reicht. Ansonsten ist er einfach nur bei uns mit in Haus und Garten.

    So über beschreiben ist es natürlich immer schwierig...


    In Kürze: Hund am Auto fertig machen, direkt zum Start gehen, anriechen und los. Alles andere ist erledigt, bevor die Autotür aufgeht. Leine wird erst später aufgenommen, das finde ich auch besser für die Bestimmung der Abgangsrichtung. Und dem kleinen Hund kann die Leine auch gut erst nach den ersten Metern aufgenommen.

    In Frankreich werden Hunde, jedenfalls bei den Grand Bleus, sozusagen "eingemeidet", wenn über einige Generationen die rassetypischen Eigenschaft passen. Das gefällt mir, da so eine schmale Zuchtbasis erweitert wird. Sehr pragmatisch aus meiner Sicht.

    Wir hatten heute auch wieder Training.

    Theo hat wirklich super gearbeitet, deutliche abbrüche gezeigt und auf der Spur war total deutlich, dass er wieder auf der Spur ist (runder Rücken, wildschwein-galopp). Leider hat er heute wieder quasi die ganze Zeit durchgebellt :woozy_face:

    Das war beim letzten Mal besser. Ich hoffe, das normalisiert sich irgendwann wieder.

    Am ruhigen Start arbeiten wir, da gibt es auch kleine Erfolge zu verzeichnen. V.a. das Leckerli aus dem GT fischen hilft, weil er sich dann länger mit dem GT beschäftigt und dann kurz mal runterfährt. Ansonsten darf er halt erst los, wenn er ruhig ist.

    So paradox es klingt: einen ruhigen Start kriegt man oft durch eine zügige Vorgehensweise hin. Hat sich bei unseren Kunden (und auch bei uns) mehrfach bewährt.

    Hinter dem Anfüttern steht das Konstrukt der "Opferbindung". Über Bewegungsreize wird heute kaum noch aufgebaut. Auch das ist häufig noch ein Relikt aus der Ausbildung von Flächenhunden. Heute wird eher Wert auf eine ruhige und fokussierte Arbeitsweise gelegt. Zudem muss ich alle Hilfsmittel im Laufe der Zeit auch wieder abbauen. Bewegungsreiz ist für einige Hunde auch so gut wie kein Reiz, andere Hunde pushen sich hoch. Ich muss immer noch schmunzeln, wenn ich an eine Situation denke, die jetzt locker zehn Jahre her ist: Zur Motivation hat jemand Shania das Futter gezeigt und ist mit Juchhu hochgesprungen und weggelaufen. Hat sich immer wieder mal umgedreht, Namen gerufen und sich witzig gemacht. Das hat Shania nur leider so überhaupt nicht interessiert - sie war schon längst mit der Nase auf dem Boden.


    Als Geruchsvorhalt nehmen wir alles, was sich anbietet. Das ist alles, wo der Geruch der zu suchenden Person anhaftet.


    Tolle Variante heute im Training und nicht geplant: eine fremde Person, die gerade zum Bus ging um einen Geruchsvorhalt gebeten. Nach einiger Zeit, als die Person dann mit dem Bus weg ist, haben wir den Hund gestartet. Und das war eine Situation, die unsere Kundin so noch nicht hatte. Und völlig verblüfft war, dass ihr Hund einen blitzsauberen Negativ hingelegt hat.