Beiträge von Udieckman

    Natürlich bin ich viel zu weit weg, um Eure Situation wirklich begreifen zu können. Zum Thema "Deprivation" kann ich Euch aber etwas Mut machen. Natürlich kann man gerade die Erlebnisse der ersten Wochen und Monate nicht auslöschen - aber Hunde sind durchaus auch im "höheren" Alter noch lernfähig. Jedenfalls mehr oder weniger. Viele ehemalige Laborbeagle, die auch nicht viel kennengelernt haben, konnten ein mehr oder weniger unauffälliges Leben führen. Nicht immer schnell und nicht immer ohne Einschränkungen. So war unser Grobi (Grand Anglo Francais Tricolor) ein immer furchtsamer Hund, der sich sogar vor seinem eigenen Schatten erschrocken hat. Aber im Laufe der Jahre (!) hat er gelernt, dass Menschen nicht immer das Problem, sondern auch eine Lösung sein können.


    Von daher möchte ich Euch Mut machen, dass auch ein Leben mit Einschränkungen möglich ist!


    Wobei die Beagle idR keine gesundheitlichen Probleme hatten und sich als Meutehunde auch gerne an souveränen Ersthunden orientiert haben.


    Ich sage auch, dass hier weniger mehr ist: einfach DA sein, scheint mir in der aktuellen Situation ausreichend zu sein.

    Hast du denn eine Beschäftigung im Hinterkopf, die du gerne mit dem Hund machen möchtest?

    Auf jeden Fall Dummy und Mantrailing könnte ich mir auch vorstellen. Die Frage ist halt, wie viel Zeit investiert man da.

    Beim Stichwort "Mantrailing" klinke ich mich mal ein. Die Frage ist, ob Du ernsthaft trailen oder ob begleitetes Spazieren gehen an langer Leine reicht. Mantrailing ist eine komplexe Aufgabe, die auch sehr viel vom Hundeführer verlangt. Die Hunde verstehen idR relativ schnell, was von Ihnen erwartet wird. Die Hundeführer tun sich eher schwer damit, Führung zeitweise abzugeben und im richtigen Moment zu unterstützen. Mantrailing ist auch recht zeit- und personalintensiv. Es brauch neben dem Trainer auch immer die Versteckperson. Ein Retriever bietet sich von der Genetik her für die Dummyarbeit an. Und "richtig" mit Dummy arbeiten ist auch eine Kunst für sich.

    Aus Sicherheitsgründen fahren unsere Hunde generell in Boxen mit. Und in den Kleinanzeigenportalen sind gute Boxen oft auch für schmales Geld zu bekommen.


    Zum Glück haben unsere Boxen noch nie ihre Stabilität beweisen müssen....

    Ich verstehe den gesamten Verlauf nicht so wirklich:

    Im ersten Absatz endet Ihr an einem undurchdringlichen Gestrüpp, in dessen Nähe am Vortag spazieren gegangen worden ist. Ein Abgang konnte nicht festgestellt werden. Ergo müsste der Hund dann doch noch im Gestrüpp sein, wenn keine Spur hinaus führt?


    Der Schweißhund ist direkt in den Wald und hat Schweiß und andere Körperflüssigkeiten gefunden. Ich gehe davon aus, dass es sich um die Spuren des vermissten Hundes handelt. War die Spur nach 400m am Ende oder wurde aufgrund von Dunkelheit und Gelände gestoppt? Wie weit war der Schweißhund vom endgültigen Auffindepunkt entfernt?


    Wenn der Hund auf die Schienen gelaufen wäre, hätte Dein Hund doch diesen Weg anzeigen müssen? Wie weit war der Auffindepunkt von Eurem Ende entfernt?


    Aufgrund Deiner Schilderung gehe ich davon aus, dass Ihr irgendeine andere Spur ausgearbeitet habt. Ich gehe auch davon aus, dass ein schwerverletzter Hund keine riesigen Strecken mehr zurücklegt.


    Mich hätte diese Suche sehr nachdenklich und auch unzufrieden gemacht. Letztendlich wurde der Hund von wem auch immer wie auch immer gefunden und die gelaufene Spur war recht weit entfernt.

    .....

    Ich wollte nur erzählen: ich kenne einen Elo der Mantrailing macht, und das sehr begeistert und zuverlässig. Der liebt einfach Nasenarbeit und das selbstständige Rausarbeiten einer Fährte.

    Daher müsste Rettubgsstaffel doch eigentlich auch gut möglich sein 🤔

    ......

    Von es denn unbedingt sein muss, dann Mantrailing als Beschäftigung. Aber ungeeignete PSH in Staffeln gibt es schon genug. Und der ELO ist nun mal auf andere Kriterien selektiert worden.


    Aderyn: Könntest du nicht Kontakt mit der Elo Zucht- und Forschungsgemeinschaft e.V. aufnehmen? Die sollten Dir doch bei der Thematik weiterhelfen können. Für mich sind Gespräche mit Haltern meiner Rassen immer sehr wertvoll. So könnte ich viel zum Thema Laufhunde beitragen - bei einem Elo bin ich aber so gut wie raus - außer beim Mantrailing :upside_down_face:

    Ich mache Mantrailing und Obedience mit ihr, würde auch mit Skye einen Sport beginnen, wenn sie Lust hat.

    Das klingt doch gut - Lust hat sie auf alle Fälle. Mantrailing ist sicher auch gut für sie, weil das ja eine recht ruhige Beschäftigung ist, die trotzdem Körper und Geist auslastet.

    In der vorliegenden Konstellation sehe ich Mantrailing als kontraproduktiv. Aus welchem Grund? Beim Trailen soll der Hund eigenständig und ausdauernd eine Spur ausdauernd verfolgen und sich dabei womöglich auch noch gegen den Hundeführer durchsetzen. Und genau DAS würde ich diesem Fall nicht fördern. Es gibt genügend andere ruhige Beschäftigungen, die ebenfalls Körper und Geist auslasten.


    Mittlerweile wird das sogenannte Theratrailen ja als Mittel der Wahl bei jedweder Problematik empfohlen. Ohne Beachtung der jeweiligen Rasse (Genetik) und Problemstellung.

    Sollte es bei Euch gut klappen: Chapeau!

    Bisher habe ich nicht erlebt, dass man sich in die Quere kommt. z b. sind die Flächen-Gruppen in einem mit Förster und Jäger abgestimmten Waldgebiet unterwegs, während die Trailer am Waldrand starten und beim Trailen sich vom FL-Suchgebiet entfernen.

    Oder wir haben genügend Platz für mehrere Gebiete, dann haben die Trailer ihr eigenes und üben eher kurze Strecken, Hochverstecke etc. (letztens z. b. auf dem Gelände eines Steinbruchs mit angegliedertem Firmengelände. Die Trümmergruppe war im Steinbruch selbst, die Trailer auf dem Firmengelände mit Parkplatz, Halle, Palettenlager etc). Wir haben zwar keine unzähligen Trainingsgebiete, aber ein paar feste, qualitativ hochwertige Standard-Gebiete.

    Es geht nicht darum, dass man sich in die Quere kommt - eher das Gegenteil! Anforderungen für PSH kommen hauptsächlich für bebautes Gelände. Von Innenstadt bis Einzelhausbebauung in allen Varianten. Dann bringt es mich als Trailer nicht wirklich weiter, angrenzend zu Fl/Tr Hochverstecke mit kurzen Trails zu üben oder mich vom Waldrand wegzubewegen. Wie sehen denn die meisten Einsätze für PSH aus? Die demente Person ist aus dem Wohnbereich verschwunden......


    Und genau das meinte ich damit, dass sich die PSH in RSH häufig nach Fl/Tr zu richten haben und das eigene Training nicht unbedingt in der erforderlichen Qualität stattfinden kann.

    Da habe ich in der Nähe von Genf :-) eine sehr schöne Übung zu kennengelernt - telefonieren?

    Ansonsten die Anzeige gesondert trainieren... machen wir ja bei den Flächis auch.

    Der Hund soll ja in der Suche fürs Ausarbeiten belohnt werden und nicht nur für die Anzeige. Ist ja bei euch nichts anderes.

    Und wie belohnst du den Hund nur fürs Arbeiten der Spur, ohne Anzeige? Da müsste man ihn regelmässig aus der Arbeit nehmen, BEVOR er die VP findet. Macht ihr das so, belohnt ihr Leersuche? Dürfte allerdings bei Trailern leichter sein: erfahrene (!!) Mantrailer können aus der Suche genommen werden, auch wenn die Spur noch weiter geht. Ist allerdings unvermeidlich mit Frust verbunden, und daher nur in Abständen zu empfehlen.

    Anzeigeübungen, wo die VP nur ums Eck verschwindet, kann man natürlich machen. Funzt auch meist blitzschnell topp. Nur bei der Übertragung auf einen vorgeschalteten Trail hapert es. Ich habe noch keinen HF erlebt, der bereit gewesen wäre, für ein halbes Jahr oder so auf "richtige" Trails zu verzichten und nur die Anzeigeübung auf 2, selten 3 Gebäudeecken auszudehnen. Für eine korrekte Anzeige, deren Stellenwert beim Trailen sehr viel geringer ist als in der Fächensuche

    Für die Trails gibt es eine einfache "Ankommensbestätigung". Die Anzeige wird, wie schon gesagt, getrennt aufgebaut. Das hat bisher immer sehr gut funktioniert: die Hunde bieten meistens recht schnell "ihre" Anzeige an.

    .......

    Die Mantrailer machen übrigens als Helfer beim Flächentraining mit, und die Flächen-HFs liegen dann genauso als Helfer für die Mantrailer, außer es sind genug Personen anwesend, dann haben sie ihre eigene Gruppe (aktuell haben wir allerdings nur drei MT-Teams, alle in Ausbildung) .

    Es könnte zu einem Thema werden, da die Sparten in unterschiedlichen Gebieten trainieren sollten. Ich habe es leider zu häufig erlebt, dass die PSH in den Gebieten der Fl/Tr trainiert haben oder aber nach der Fl gearbeitet worden sind. Und das geht meistens zu Lasten der Qualität. Sollte es bei Euch gut klappen: Chapeau!