Ganz ehrlich? Ich habe die letzten Beiträge nicht in einem Rutsch lesen können, so viel unverständliches und für mich auch gruseliges kam darin vor..
Ja, eine Person ohne GV zu trailen geht. Gerade bei bekannten Gruppen wissen die Hunde, wer sich nicht mehr in der Gruppe aufhält. Stichwort: missing member. Das Problem kann sein, dass der Hund dann dem frischesten Geruch folgt. Was ja aber nicht unbedingt die zu suchende Person sein muss. Ist so ein "Event" - Dingens, um den Teilnehmern mal wieder etwas Besonderes zu bieten. Ich kenne es aus der polizeilichen Arbeit, wenn es um das Verfolgen bei z.B. Einbruchdiebstahl oder Überfällen geht. Ich denke aber nicht, dass eine Hundeschule tief in der Thematik steckt.
Nein, es ist nicht notwendig, dass der GV vom Trainer angereicht wird. Wie will ich das Kommando genau timen, wenn ich sowohl den Hund, den Trainer und auch mich im Fokus haben muss. Ich möchte außerdem auch nicht, dass noch eine Person (auch wenn sie vor Ort ist), den GV angrabbelt.
Nein, zwei Anfänger ohne Begleitung einen DB laufen lassen, ist für mich ein absolutes no-go. Ja, ich finde DB wichtig. Um, wie schon gesagt, den tatsächlichen Leistungsstand zu prüfen. Entsprechend wird der Trail gelegt und ich gehe mit! Auch ohne Wissen kann ich den HF doch unterstützen. Mit Fragen und Ideen.
Nein, ich sage dem HF nicht von hinten, was er zu tun hat. Das bitte soll der HF mir erzählen und dabei die Wahrnehmung von der Interpretation trennen.
Nein, selbst Teams, die ähnlich lange trainieren, haben häufig einen sehr unterschiedlichen Leistungsstand. Da gibt es bei Hund und Hundeführer eine sehr große Bandbreite. Im Idealfall haben ich ein Team, in dem beide motiviert und fokussiert vorgehen, Wissen aufnehmen und umsetzen, mit Begeisterung dabei sind und der Faszination des reinen Trailens verfallen sind. Und dann gibt es da die anderen....
Ja, auch bei uns werden manchmal identische Trails gelaufen. Wenn wir eine Gruppe in einer komplett neuen Zusammensetzung in einem frequentierten, unbekannten Gebiet haben. Dann kann es sein, dass es eine besondere Herausforderung gibt, der sich alle Teilnehmer (in diesem Fall drei Personen) stellen sollen, das Ende variiert oder ein backtrail im Fokus steht. Natürlich ist es für mich als Trainer deutlich weniger zu laufen und für die Teilnehmer und mich auch eine Zeitersparnis.
Nein, wechselnde Trainer halte ich gerade im Anfängerbereich für keine gute Idee. Entweder wird dann identisch nach Schema F vorgegangen (sehr häufig bei diesen neuen Franchise-Hundeschulketten) oder aber als Trainer muss ich zu Beginn wieder den aktuellen Kenntnisstand erfragen (was wieder Zeit kostet) um einen Trail adäquat legen zu können.
Mantrailing oder das, was dafür gehalten wird, ist leider eine absolute Modeerscheinung. Gefühlt werden im Minutentakt innerhalb von fünf oder sechs Wochenendseminaren sogenannte Mantrailingtrainer ausgebildet. Teilweise ist noch nicht einmal eigene Trailerfahrung Voraussetzung. Da wird dann schon mal gerne mit tollen Locations geworben, obwohl die Grundlagen noch nicht wirklich stimmen.
Ja, auch wenn ich mich über die ganzen Anfragen zu unseren Trainings freue, dann ärgere ich mich doch häufig massiv! Über Trainer, die genau diese Schmalspurausbildung haben und sich in der Materie noch im methodisch-didaktischen auskennen. Wo die Teilnehmer wenig eingebunden, sondern über den Trail begleitet werden. Wo keine Lösungen erarbeitet werden, sondern nur von oben herab kommuniziert wird. Wo der Trainer eben nicht versucht, die Personen so auszubilden, dass ein Trainer langfristig gesehen nur noch zum "polieren" benötigt wird. Leider auch ein Phänomen in sogenannten Rettungshundestaffeln. Auch bei Hundeschulen wird gerne eine Einsatzgruppe angesiedelt. Verkauft sich besser. Und notfalls kann man ja immer noch Pettrailing machen. Da verdient man dann auch wenigstens noch.
Achja, und ich traile seit Anbeginn meiner Zeit (also seit bummelig 18 Jahren) mit Fettlederleine. Die aktuelle Leine hat schon mehrere Hunde überlebt (Beagle und Bloodhound) und wird mit Lederseife und -fett gepflegt. Auch wenn ich den Hund doch recht kurz führe (Straßen und so), habe ich acht Meter, damit ich den Hund schicken kann.
Und jetzt mache ich mir die Freude und gucke mir die Bilder vom gestrigen Training an!