Beiträge von Udieckman

    Die Erfahrung unserer Einsätze in Hessen zeigt leider ein anderes Ergebnis : Man läuft mit Hund dorthin wo man glaubt die person sei dorthin gelaufen. Das ist leider oft die falsche Richtung.

    Wir kommen gerade aus einem schwierigen Tierrettungseinsatz. Wir waren richtig, es hat aber nichts genützt, der vermisste Hund wurde tot gefunden.

    Grüße Bernd

    Das liegt aber nicht an den Informationen, sondern an schlechter Ausbildung und Selbstüberschätzung. Abgesehen von der Frage: Wer ist "man"?

    Das sehe ich anders. Wenn ich meinem Hund total vertrauen kann und wir als Team super zusammen arbeiten, dann ist es doch völlig wumpe, was für Informationen ich im Vorfeld erhalten habe. Auch von dem Thema "bloß keine Informationen an den HF" sollten Einsatzteams komplett wegkommen. Wie schnell werden doch Informationen weitergegeben: beim Sichern des Geruchs sind die Angehörigen idR vor Ort, bei der Lagebesprechung, durch andere Medien (wenn es sich um eine ältere Suche handelt). Wenn wir Trails verlängern, dann bekomme ich doch auch Infos. Die muss ich dann eben verifizieren oder falsifizieren. Da sind wird dann wieder bei der Thematik: Wie gut sind wir wirklich? Personenbeschreibungen sind zudem schon im Vorfeld wichtig, denn wie oft wurde schon auf der Anfahrt gefunden?

    Ich brauche im Einsatz Hunde, denen es egal ist, was um sie herum und am Ende der Leine passiert. Die dem Geruch folgen, egal was ist und ich brauche Hundeführer, die dem Hund vertrauen - weil sie sich aufeinander verlassen können.

    Wenn wir schon dabei sind - wie laufen eure (wissenden) Flanker in der Regel mit? Abstand? Wo stehen sie wenn der Hund etwas ausarbeitet? Laufen eure Flanker mit, komme was da wolle? Bleiben Sie stehen bis eine Entscheidung gefallen ist?

    Ich sage meinen Flankern, wie ich es haben will. Bei den Leuten, die ich coache hängt es davon ab, was ich grad trainiere. Lesetrails, neues Handling einer bestimmten Situation, bin ich gern nahe dabei - ideal wäre Schulter an Schulter, aber das geht jetzt nicht. Sonst mit einem grösseren Abstand, der bei erfahrenen Teams auch recht weit werden darf.


    Ich spiele auch mit der Lesbarkeit: will ich Sicherheit geben, bin ich recht gut lesbar für Mensch und Hund, will ich was überprüfen, wird das sehr viel schwieriger. Bei Bedarf kann ich auch richtig eklig sein und bewusst falsche Signale senden. Ich warne aber dieLeute vor, wenn ich nicht hilfreich sein werde.

    Wir sind auch recht geschwätzig auf der Spur. Der HF schildert seine Wahrnehmung, dann kommt eine Rückmeldung - oder eben auch nicht. Das hängt ab, was im Vorfeld verabredet worden ist. Für mich ist wichtig, dass der HF beobachtet und selber die Lösung hat. Das muss natürlich aufgebaut werden, was der Hund in welchen Situationen zeigt. Und der HF lernt auch, Unsicherheiten auszuhalten, sich nicht auf den Begleiter zu verlassen, sondern auf sich und den Hund.

    flying-paws

    Und das habt ihr bereits so aufgebaut? Wie geht denn das? Ich meine, anfangs braucht man als Mensch doch einen Trainer der einem hilft den Hund zu lesen und einem sagt wo stehen bleiben, wo mitgehen und wo Leine geben?!

    Und wer sagt dir dann, falls du mal absolut im Negativ gelandet bist?

    Ist mir klar, bei einem ausgebildeten Hund und Führer sollte das so gehen. Aber ich kann mir den Weg dahin grad schlecht vorstellen so.

    Ich versuche mal, einen recht komplexen Aufbau simpel zu erläutern:

    Nach den ersten Übungen mit einmal um die Ecke, gehen wir zu einen Wechsel aus wissenden und begleiteten Trails über. Bei wissenden Trails konzentriert sich der HF auf genau die Dinge wie Leinenhandling und Lesen. Auch auf einem Trail kann ich wissend anfangen und im DB enden. Absolut ins Negative lasse ich idR niemanden laufen. Der Hund zeigt doch Signale, die der HF eben beobachten, erkennen und umsetzen muss. Daher sind auch "Korrekturen" nicht angebracht. Das Team ist der entscheidende Faktor. Wenn das Team absolut im Negativ gelandet ist, dann ist irgendwas schief gelaufen. Ich laufe ja auch nicht stumpf hinterher, sondern "trainiere" bestimmte Dinge und baue es so auf.


    Was mM nach immer wieder übersehen wird, ist die körpersprachliche Kommunikation. Ein Hund, der sich nach hinten orientiert, um die Sicherheit durch HF oder Helfer zu bekommen, wird dieses Verhalten so gut wie immer zeigen. Auch im DB. Auch wenn keiner den Trail kennt. Es reicht hier aber eine Gewichtsverlagerung oder Schulterdrehung, um den Hund in eine Richtung zu bewegen. Das ist im Training lediglich blöd - im Einsatz kann es dazu führen, dass ein Team über Kilometer mit völliger Überzeugung in die falsche Richtung läuft. Denn der Hund hat auf eine Person reagiert und der HF freut sich, dass der Hund so schön läuft. Und der läuft weiter, weil der HF sich ja so schön freut....... Typische Einleitungen im Einsatzfall sind hier: Oma geht immer..... oder Opa besucht...... oder das Mädchen wollte.... Umso wichtiger wird es dann, dass das Team sich nicht eben nicht daran orientiert, sondern sich aufeinander verlassen kann.

    Vielen Dank für die Erläuterungen. Wahrscheinlich habe ich einfach zuviel an bereits vorhandenem Wissen voraus gesetzt. Das ich mir bei einem Spaziergang Zeit für den Hund / die Hunde nehme, ist für einfach selbstverständlich.

    So wie ich den Beitrag verstehe, geht es in erster Linie darum, einen Auslöser (Trigger) zu vermeiden. Das ist in erster Management der Situation und keine Lösung. Wenn es sich um einen unsicher aggressiven Hund handelt, sollte die Aufgabe darin bestehen, dem Hund Sicherheit zu vermitteln. Eigentlich ganz einfach: ich als Hundeführer bin Herr der Situation und Hund kann sich bei mir sicher fühlen.

    Das mit in angespannten Situationen einen ruhigen Tonfall beibehalten klappt idR nicht. Emotionen spiegeln sich in der Stimme wieder. Und Hunde reagieren nun mal auf nonverbale Signale. Ich würde hier weniger mit Stimme als vielmehr mit Körpersprache und -spannung arbeiten.

    Verhalten, das positiv bestärkt wird, wird eher gezeigt werden. Das ist ganz simple Lernpsychologie. Egal, ob sich es um erwünschtes oder unerwünschtes Verhalten handelt.

    Wie gesagt: ich sehe die Aufgabe darin, die Bindung weiter zu vertiefen, dem Hund Sicherheit zu vermitteln und ihn zu einem sicheren Hund machen.

    Ich liebe kreative Versteckpersonen, wenn es abgesprochen ist. Wenn ich einen Trail wissend laufen möchte, dann habe ich idR meine Gründe dafür. Dann wir "gut gemein" schnell zu "schlecht gemacht". Das bedeutet dann für mich, dass ich mein eigentliches Ziel nicht erreichen konnte und womöglich noch eine weitere Aufgabe auf mich wartet.

    Für mich sind die tollen und witzigen Ideen rund um die VP und die Verstecke auch kein Selbstzweck. Es geht für mich im Endeffekt darum, dass ich ein bedingungsloses Vertrauen nicht nur in die Fähigkeiten des Hundes, sondern auch in unsere Teamarbeit setzen kann.

    Wir versuchen mit den Fahrtzeiten unter einer Stunde zu bleiben, wird aber zunehmend schwierig. Fahrtzeiten bis 2 Stunden nehmen momentan leider zu. Aber dafür haben wir dann ein wirklich gutes Training und einen Austausch auf Augenhöhe.


    Bei der Leinenlänge oute ich mich dann auch mal: meine Leine ist acht Meter lang und ich bin meistens mit deutlich weniger Metern unterwegs. Neben dem Thema der Sicherheit ist es die bessere Verbindung zum Hund. Mit kurzer Leine kriege ich schneller deutliche Impulse von vorn und kann agieren. Und im Dunkeln kann ich auch einfach besser sehen, was vorne passiert.


    Zu den Übungen, damit es nicht langweilig wird: bitte bitte achtet darauf, dass Ihr auch wirklich trailt! Denn passiert schnell, dass die tollen "locations" zum Selbstzweck werden und der Hund über den trail "getragen" wird.

    Was ich auf der Seite vermisse, ist der Hintergrund der Trainerin. Welche Kurse hat sie besucht, wo wurde eine Ausbildung zum Hundetrainer absolviert, wie lange ist sie dabei und wie bildet sie sich weiter fort?

    Steht doch alles auf der Homepage.

    Wirklich Alles? Nein! Zunächst einmal werden Namen aufgezählt unter der Überschrift "Gehört" oder "gesehen". Was ist mit "mit meinem Hund teilgenommen"? Gehört kann auch ein 90 Minuten Vortrag über Skype sein. Unter welchen Gesichtspunkten sind Zertifikate eingestellt worden? Da fehlt mir dann eine ganze Menge. Und Fernlehrgänge finde ich persönlich jetzt nicht so prickelnd. Zu welchen Themen hat sie Veranstaltungen belegt? Und wie viele?

    Beispiel Mantrailing: es werden Namen genannt, die neben Mantrailing auch andere Dinge anbieten wie Esther Schalke. Finderwille wird auch genannt. War es ein Tag, ein Wochenende oder noch mehr? Die Fotos, besonders der Startsequenz, vermitteln mir keinen Eindruck von Kompetenz.

    Mal abgesehen davon, dass Hunde Meister im Erkennen von minimalen Kommunikationssignalen sind, wird ausgeblendet, dass Aggression durchaus zum normalen Handlungsspektrum von Caniden und auch Hominiden gehört. Pseudogelassenheit ist für Hunde schwierig zu verstehen, da die Kommunikation nicht kongruent verläuft.

    Nachdem das vorletzte Training weniger gut gelaufen ist, weil ich bei Kaspar zu spät reagiert habe, hat mich vorgestern wieder versöhnt. Mit Kaspar bin ich einen DB in einer ruhigen Ferienhaussiedlung gelaufen. Da gibt es viele Abzweigungen auf relativ kurzem Raum. Ich habe Kaspar sofort angenommen :hundeleine04:, auch wenn der Abbruch für mich nicht sehr deutlich war, stand richtig und Leinenhandling passte. War das ein tolles Gefühl, als der Annäherungsalarm kam! :hurra:Es gab dort recht viele Versteckmöglichkeiten und meine VP stand gut getarnt im Gebüsch. Und ich hatte mein Augenmerk auf den bunten Baumaschinen......Der Unterschied war einfach, dass ich "eingeschaltet" war.

    Die Motivation ist weiterhin bei allen Hund vorhanden, auch wenn wir durch Corona recht "Negativ"-lastig trainiert haben. Für den Sommer haben wir schon Trainingstermine mit ganz ganz fremden Personen fixieren können. Es geht auch wieder Richtung Bremen. Da freuen wir uns besonders drauf.

    Und nebenbei: wir trailen jetzt seit 15 Jahren und uns ist immer noch nicht langweilig :bindafür:

    Als bei meinem Mann und mir die Frage nach einem Hund aufkam, haben wir uns für einen älteren Hund aus dem Tierschutz entschieden. Der Grund war ganz einfach: wenn es mit Arbeiten und Familie und Hund nicht klappt, dann dauert es nicht so lange. Es klingt vielleicht herzlos, war für uns aber genau richtig. Und wir haben für ein paar Monate so getan, als ob schon ein Hund im Haus ist. Also eine Stunde vorher aufstehen und rausgehen bei Wind und Wetter. Das ganz doch nochmals, nach der Arbeit. Bitte auch daran denken, dass Kochen, staubsaugen oder Wäsche auch mal warten können. Das sieht bei Hunden und Kindern anders aus.

    Bitte für eine mögliche Hundebetreuung auch mehrere Pläne in der Schublade haben. Da sind die Leute dann doch nicht mehr so begeistert, sich während eines Urlaubs um einen Hund zu kümmern und Hundepensionen sind nicht gerade günstig und schnell ausgebucht. Wir haben uns auch ein anderes Auto wegen Hund zugelegt.

    Hallöchen, wir haben ja eine Trailgruppe mit 10-12Hunden. Habt ihr eine Idee wie man die Trails mal etwas interessanter gestalten könnte? Mit Verleitperosnen haben wir bisher schon ein paar mal gearbeitet. Diverse Streckenlängen und Orte haben wir auch schon gemacht.

    Aber irgendwie wird es dennoch langsam eintönig.


    Habt ihr Ideeen was man noch einbauen könnte?

    Den Antworten entnehme ich, dass in Eurer Gruppe relativ wenig Erfahrung vorhanden ist. Sonst wären Begrifflichkeiten und Möglichkeiten präsenter -. denke ich mal. Ich würde daher weniger das "Interessante" im Äußeren wie Baumärkten, Flughäfen oder ähnlichem suchen. Sondern entdecken, wie spannend es sein kann, wenn ich meinen Hund wirklich lesen kann und ein Team mit ihm bilde. Es gibt so viele Dinge während eines Trails zu entdecken! Macht doch einfach mal Videos, die bieten auch einen interessanten Blick.