Wenn wir schon dabei sind - wie laufen eure (wissenden) Flanker in der Regel mit? Abstand? Wo stehen sie wenn der Hund etwas ausarbeitet? Laufen eure Flanker mit, komme was da wolle? Bleiben Sie stehen bis eine Entscheidung gefallen ist?
Ich sage meinen Flankern, wie ich es haben will. Bei den Leuten, die ich coache hängt es davon ab, was ich grad trainiere. Lesetrails, neues Handling einer bestimmten Situation, bin ich gern nahe dabei - ideal wäre Schulter an Schulter, aber das geht jetzt nicht. Sonst mit einem grösseren Abstand, der bei erfahrenen Teams auch recht weit werden darf.
Ich spiele auch mit der Lesbarkeit: will ich Sicherheit geben, bin ich recht gut lesbar für Mensch und Hund, will ich was überprüfen, wird das sehr viel schwieriger. Bei Bedarf kann ich auch richtig eklig sein und bewusst falsche Signale senden. Ich warne aber dieLeute vor, wenn ich nicht hilfreich sein werde.
Wir sind auch recht geschwätzig auf der Spur. Der HF schildert seine Wahrnehmung, dann kommt eine Rückmeldung - oder eben auch nicht. Das hängt ab, was im Vorfeld verabredet worden ist. Für mich ist wichtig, dass der HF beobachtet und selber die Lösung hat. Das muss natürlich aufgebaut werden, was der Hund in welchen Situationen zeigt. Und der HF lernt auch, Unsicherheiten auszuhalten, sich nicht auf den Begleiter zu verlassen, sondern auf sich und den Hund.
flying-paws
Und das habt ihr bereits so aufgebaut? Wie geht denn das? Ich meine, anfangs braucht man als Mensch doch einen Trainer der einem hilft den Hund zu lesen und einem sagt wo stehen bleiben, wo mitgehen und wo Leine geben?!
Und wer sagt dir dann, falls du mal absolut im Negativ gelandet bist?
Ist mir klar, bei einem ausgebildeten Hund und Führer sollte das so gehen. Aber ich kann mir den Weg dahin grad schlecht vorstellen so.
Ich versuche mal, einen recht komplexen Aufbau simpel zu erläutern:
Nach den ersten Übungen mit einmal um die Ecke, gehen wir zu einen Wechsel aus wissenden und begleiteten Trails über. Bei wissenden Trails konzentriert sich der HF auf genau die Dinge wie Leinenhandling und Lesen. Auch auf einem Trail kann ich wissend anfangen und im DB enden. Absolut ins Negative lasse ich idR niemanden laufen. Der Hund zeigt doch Signale, die der HF eben beobachten, erkennen und umsetzen muss. Daher sind auch "Korrekturen" nicht angebracht. Das Team ist der entscheidende Faktor. Wenn das Team absolut im Negativ gelandet ist, dann ist irgendwas schief gelaufen. Ich laufe ja auch nicht stumpf hinterher, sondern "trainiere" bestimmte Dinge und baue es so auf.
Was mM nach immer wieder übersehen wird, ist die körpersprachliche Kommunikation. Ein Hund, der sich nach hinten orientiert, um die Sicherheit durch HF oder Helfer zu bekommen, wird dieses Verhalten so gut wie immer zeigen. Auch im DB. Auch wenn keiner den Trail kennt. Es reicht hier aber eine Gewichtsverlagerung oder Schulterdrehung, um den Hund in eine Richtung zu bewegen. Das ist im Training lediglich blöd - im Einsatz kann es dazu führen, dass ein Team über Kilometer mit völliger Überzeugung in die falsche Richtung läuft. Denn der Hund hat auf eine Person reagiert und der HF freut sich, dass der Hund so schön läuft. Und der läuft weiter, weil der HF sich ja so schön freut....... Typische Einleitungen im Einsatzfall sind hier: Oma geht immer..... oder Opa besucht...... oder das Mädchen wollte.... Umso wichtiger wird es dann, dass das Team sich nicht eben nicht daran orientiert, sondern sich aufeinander verlassen kann.