Auf jeden Fall. Ich hatte bisher auch nur Sichtjäger, bei einem Hund, der Stunden auf der Spur bleibt, ist das eh alles keine Lösung. Da bleibt nur die Leine. Oder es geht über Gehorsam, weiß ich nicht. Meine Sichtjäger sind nur wenige Minuten weg. Vor allem bei Kaninchen schnallen sie deren Richtungswechsel nicht, wenn der Hase zB den Haken nach links schlägt, läuft mein Hund geradeaus weiter. Und dann wundert er sich, wo denn der Hase nun hin ist. Man sieht ihm die Verwirrung dann richtig an.
So jagt meine Hündin eigentlich auch. Sie hatt nie eine Chance bei den Haken, die Hasen und Kaninchen so schlagen, sie kommt zurück sobald es um Biegungen geht oder tiefer in den Wald, weil sie mich ja dann verlieren könnte. Vor einem Reh stand sie sogar mal direkt, das arme Ding hat den Anschluss an die anderen verpasst. Da war sie ziemlich schockiert und kam direkt zurück. Auf freiem Feld sind es keine 3 Minuten, bis sie abdreht. Typischer Sichtjäger. Das kommt hochgerechnet im Frühjahr vielleicht 5 mal vor, den Rest vom Jahr nicht, da gibt es kaum sichtbares Wild. Aber letztes Jahr hatten wir halt dann die worst case Situation. Junger Feldhase, unbeholfen, nur den Schotterweg geradeaus gerannt. 10 Sekunden hat's gedauert, der Hase ist mir derweil noch zwischen den Beinen durch, ich konnte gar nicht mehr reagieren.... seitdem bleibt auch mein Sichtjäger, der EIGENTLICH gut händelbar ist, im Frühjahr an der Flexi.
Ich bin ziemlich entsetzt darüber, dass es für Euch anscheinend in Ordnung ist, wenn der Hund jagen geht! Das ist ein absolutes NO-GO! Wenn der Hund nicht 100% sofort abrufbar ist, gehört er an die Leine.
Der Jagdtrieb entwickelt sich meistens während der Pubertät. Was also in den ersten Monaten versäumt worden ist, kann nur schwer aufgeholt werden. Keinerlei (!) Jagderfolg mehr ist eine Sache, Unterordnung eine weitere und artgerechte Beschäftigung noch eine.